vorhanden; von dem überreichlich grossen Vestibül führt nur eine verhältnismäfsig
schmale Treppe zum Korridor und der Haupttreppe; dicht am Haupteingang
liegen Klosetts, auch sind die Klosetts an der Südseite unglücklich angeordnet;
19 Hospitalitenzimmer liegen nach Norden; der Sektionsraum und die Leichen-
kammer liegen nach Süden; ein Wirtschaftshof ist nicht vorhanden; die Zufuhr
des Brennmaterials kann nicht stattfinden, weil eine grosse Terrasse vor den be-
züglichen Räumen liegt; die Wärmküchen sind zu klein; verschiedene Hospitaliten-
stuben sind zu lang gestreckt; die Anordnung der Hospitalitenzimmer im Ober-
geschoss über dem Speisesaal mit dunkeln Vorkammern ist verfehlt; die geschlossene
Veranda vor den Krankenzimmern ist unorganisch angebaut.
Vorzüge: Helle Seitenkorridore mit Ruheplätzen; hinreichende Veranden
durch sämtliche Geschosse mit Aussicht nach dem Saalethal; schöne geschlossene
Anlage; gute, kräftige und charakteristische Architektur.
Entwurf No. 21, Kennwort: „Sächsisch“. Mängel: Die im Programm fest-
gesetzte Anzahl Zimmer ist nicht innegehalten; es sind statt 80 Zimmer deren
96 und ausserdem noch verschiedene nicht geforderte Räume, wie .ein Warte-
zimmer, ein Zimmer für den Geistlichen, ein Lesezimmer, eine Leinenkammer etc.
vorgesehen; der Speisesaal in der Mitte der Westfront liegt zu weit vor und
beeinträchtigt für die unteren Geschosse die Aussicht, Die Wohnräume des
Pförtners, das Dienstzimmer des Inspektors und die Wohnung der Wirtschafterin
liegen zu weit ab von dem Zugang zu den Wirtschaftsräumlichkeiten, so dass
eine genügende Ueberwachung nicht stattfinden kann; die Wirtschaftsräume liegen
zu tief in der Erde, so dass deren Beleuchtung eine unzureichende ist. Ein
Wirtschaftshof fehlt; der zweite grosse Eingang an der Nebenstrasse ist unnötig
und erschwert nur die Beaufsichtigung des Anstalts-Verkehrs.
Vorzüge: Reizvoll in der Gruppierung; der Charakter als Stiftgebäude ist
vorzüglich getroffen; besonders ansprechende Fassade in der Lutherstrasse. Die
Anlage eines halbkreisförmigen Platzes an der Lutherstrasse bietet einen sehr
geeigneten Platz zur Aufstellung eines Denkmals für den Stifter; die Hospitaliten-
stuben haben gute Grössenverhältnisse und eine sehr gute Lage, denn sie sind
sämtlich nach Ost und Süd gerichtet; die Krankenzimmer, der Sektions- und
der Leichenraum liegen zwar nach West, aber zu einander und zu den übrigen
Räumen sehr günstig. Die Korridore sind als Seitenkorridore ausgebildet und
ausreichend hell; Veranden durch sämtliche Geschosse -mit Aussicht auf das
Saalethal sind hinreichend vorhanden; durch Kürzung des südlichen Gebäudeflügels
lassen sich die überzähligen Zimmer leicht beseitigen; durch Vertauschung des
Betsaales mit dem Speisesaale und durch Verlegung der Küchenräumlichkeiten in
den nördlichen Gebäudeflügel lassen sich voraussichtlich auch die übrigen Mängel
ohne besondere Schwierigkeiten beseitigen; ebenso lässt sich leicht an der Nord-
seite neben der Gärtnerwohnung ein Wirtschaftshof anlegen. ‚Das Projekt bietet
eine sehr gute Unterlage für den Ausführungsplan.
Entwurf No. 26, Kennwort: „Dem Alter zur Freude“, Mängel: Die
meisten Zimmer liegen nach Westen und 6 nach Norden; das Dienstzimmer des
Inspektors, welches gleichzeitig Sitzungszimmer sein soll, ist, ebenso wie die im
2. Obergeschoss belegene Inspektorwohnung, zu klein; die Anordnung, die Zahl
und die Lage der Loggien ist verfehlt; «ein Wirtschaftshof ist nicht vorhanden,
auch nicht anzubringen,
Vorzüge: Schöne, dem Charakter des Gebäudes und der Lage desselben
angepasste Architektur mit gut abgewogenen Verhältnissen,
Entwurf No. 29, Kennwort: „500000“. Mängel: 15 Hospitalitenstuben
liegen nach Norden; der Betsaal ist etwas klein,