insbesondere über das Princip der Erhaltung der Energie. 297
wird r wachsen, bis ee'/r = 4 mc”, A. i. r==0o, dann wird dr/dt umn-
endlich gross.
Dasselbe wird geschehen, wenn im Anfange C’> +4 me* > ee'/r, d.i.
e/r, > 1 > elr, und dr/dt negativ ist.
Diese Folgerungen stehen nach HeimmaoLtz in Widerspruch mit
dem Gesetze der Erhaltung der Kraft.
Es ist dabei nun erstens zu bemerken, dass hier zwei elektrische
Theilchen angenommen werden, die sich zwar mit endlicher Geschwin-
digkeit zu bewegen beginnen, die aber grösser ist als die Geschwindig-
keit c, d. i. grösser als 439450 . 10° Millimeter/Sekunde. Der Fall, dass
zwei Körper mit solcher Geschwindigkeit sich gegen einander bewegen,
ist nirgends in der Natur nachzuweisen; bei allen praktischen Anwen-
dungen des Gesetzes pflegt man vielmehr 1/e*. dr*/dt” immer als einen
sehr kleinen Bruch anzunehmen, was Beachtung verdient.
Denn nach HeLmHoLTzZ, a. a. O, Seite.7, widerspricht ein Gesetz
dem Gesetze von der Krhaltung der Kraft, wenn zwei Theilchen, die
sich demselben gemäss bewegen und mit endlicher Geschwindigkeit be-
ginnen, in endlicher Entfernung von einander unendliche lebendige Kraft
erreichen und also eine unendlich grosse Arbeit leisten können.
Es scheint hierin der Satz ausgesprochen zu sein, dass nach dem
Gesetz der Erhaltung der Kraft zwei Theilchen überhaupt niemals un-
endliche lebendige Kraft besitzen‘ können.
Denn man würde offenbar obigen Ausspruch auch umkehren und
sagen können:
Ein Gesetz widerspricht dem Gesetze der Erhaltung der Kraft
wenn zwei Theilchen, die sich demselben gemäss bewegen und mit un-
endlicher Geschwindigkeit beginnen, in endlicher Entfernung von ein-
ander endliche lebendige Kraft erreichen und also einen unendlich grossen
Verlust an Arbeit, die sie leisten können, erleiden.
Die beiden Theilchen müssten also immer unendliche Geschwindig-
keit behalten, denn haben sie dieselbe in keiner noch so grossen end-
lichen Entfernung verloren, so werden sie dieselbe, nach der Natur der
Potentiale, auch darüber hinaus niemals verlieren. Körper aber, die
sich immer mit unendlicher Geschwindigkeit gegen einander bewegen,
sind vom Bereich unserer Forschungen ausgeschlossen.
Besitzen aber zwei Theilchen immer nur endliche lebendige Kraft,
so muss es einen endlichen Grenzwerth der lebendigen Kraft geben, den
sie niemals überschreiten. Es ist dann möglich, dass dieser Grenzwerth
für zwei elektrische Theilchen e und e'= ee'/o ist, d. h. dass das
Quadrat der Geschwindigkeit, mit der sich beide Theilchen gegen ein-
ander bewegen, nicht grösser als c* sein könne.
Der von Hrımmontz gerügte Widerspruch würde hiernach nicht