Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

  
  
  
  
  
  
  
  
IS. 
Ueber das Aequivalent lebendiger Kräfte. 
Von 
Wilhelm Weber. 
[Annalen der Physik und Chemie, Jubelband dem Herausgeber J. C. Poggendorff gewidmet, Leipzig 1874, 
p. 199—213.] 
Im 73., 82. und 99. Bande der Annalen‘) ist schon über einige 
frühere Abhandlungen meiner elektrodynamischen Maassbestimmungen 
berichtet worden; hier soll nur noch der Hauptgegenstand der letzten 
dieser Abhandlungen näher erörtert werden, nämlich der Zusammenhang 
des aufgestellten Grundgesetzes der elektrischen Wirkung mit dem 
Principe der Erhaltung der Energie und mit dem durch dasselbe ge- 
gebenen Aequivalente lebendiger Kräfte. 
Was die gegen das erwähnte Grundgesetz der elektrischen Wir- 
kung erhobenen Einwendungen betrifft, muss ich wegen mangelnden 
Raums mich hier auf folgende allgemeine Bemerkung beschränken. 
Die neueren mathematischen Untersuchungen über Elektricität haben 
vorzugsweise die Fernwirkungen betroffen und haben sich daher, ab- 
gesehen von der Elektrostatik, meist an die Zntegral- und Elementar- 
gesetze, im Gegensatz zum Punktgesetze, nach der NzumAnn’schen Be- 
nennung, gehalten; vom physikalischen Standpunkte dagegen sind die 
Wirkungen der Elektricität auf die von ihr durchströmten Körper, näm- 
lich die Wärmewirkungen und die chemischen, von solcher Wichtigkeit 
und Bedeutung geworden, dass der Physiker nicht umhin kann, seine 
Aufmerksamkeit auch dem Punktgesetze zuzuwenden, welches allein zur 
Einsicht in den inneren Zusammenhang von Elektricität und Wärme, 
sowie zur Einsicht in die innere Mechanik chemischer Processe den 
Weg bahnen kann. 
Diese Wärmewirkungen und die chemischen sind es vor Allem, 
welche dazu nöthigen, den Körpern überhaupt molekulare Konstitution 
zuzuschreiben. Bei molekularer Konstitution ist aber jedes Molekule, 
gleich einem Weltkörper, eine bewegte Welt für sich, von deren inneren 
  
1) [WıLneELM WEsEr’s Werke, Bd. II, p. 215, 276, 597.] 
 
	        

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