Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

  
  
  
  
  
302 IX. Ueber das Aequivalent lebendiger Kräfte, 
solchen Zeitmomenten, wo die gegenseitige Lage der Systemkörper ver- 
schieden ist, zwar nicht die Summe der lebendigen Kräfte allein, aber 
diese Summe sammt der Arbeit, welche in Folge der Wechselwirkung 
der Systemkörper bei Versetzung derselben in unendliche Entfernungen 
von einander geleistet werden würde, gleich gross. Man hat jene Summe 
der lebendigen Kräfte die Bewegungsenergie, diese Arbeit die Potential- 
energie des Körpersystems genannt, deren Summe beim Ausschluss 
äusserer Einwirkung immer gleich bleibt. 
In diesem eben ausgesprochenen Gesetze der Erhaltung der Energie 
sind aber, wie man sieht, verschiedenartige Principien enthalten und 
mit einander verbunden, die besser von einander gesondert werden, näm- 
lich erstens Prinecipien, welche Eigenschaften einzelner Körper oder 
Körpertheilchen, zweitens Principien, welche Eigenschaften von Körper- 
paaren betreffen. 
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Qi. 
Unterscheidung der Eigenschaften eines einzelnen Körpers oder Körper- 
theilchens und eines Paares. 
1. Jedem Körper oder Körpertheilchen (jedem physischen Punkte 
oder Atome), für sich allein betrachtet, kommen Eigenschaften zu, durch 
welche sein Verhalten im Raume und in der Zeit vollständig bestimmt 
ist, wenn sein Verhalten in irgend einem Augenblicke und alle von 
diesem Augenblicke an auf ihn wirkenden Kräfte gegeben sind. Diese 
Figenschaften der einzelnen Körpertheilchen sind Beharrung und. Masse, 
und es giebt zwischen verschiedenen Körpertheilchen, in Beziehung auf 
die ihnen einzeln zukommenden Eigenschaften, keinen anderen Unter- 
schied als den der Grösse ihrer Masse. 
2. Jedem Paare von Körpertheilchen kommen Eigenschaften zu, die 
ganz unabhängig sind von den Eigenschaften der einzelnen Körper- 
theilchen. In diesen Eigenschaften der Paare liegt der Grund davon, 
dass bei jeder Aenderung der Entfernung beider Theilchen von ein- 
ander Arbeit verrichtet wird. Es liegt nämlich in den Eigenschaften 
jeden Paares der Grund einer wechselseitigen Abstossungs- oder An- 
ziehungskraft, welche mit der Entfernungsänderung der beiden Theil- 
chen multiplicirt die vom Paare verrichtete Arbeit giebt. 
3. Einem Systeme von drei oder mehreren Körpertheilchen kommen 
keine Figenschaften zu, welche in den KEigenschaften der einzelnen 
Theilchen und Paare nicht schon enthalten wären. 
Diese Beschränkung des Wesens der Körper auf Eigenschaften der 
einzelnen Theilchen und. Paare führt zu dem wichtigen Resultate, dass 
die Erforschung der alle Körper umfassenden Naturprocesse sich sehr 
 
	        

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