Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

  
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XI. Bemerkungen zu Edlund’s Erwiderung etc. 359 
EnıunxD führt die Thatsache der unipolaren Induktion, S. 592, mit 
folgenden Worten an: „Die Erfahrung lehrt, dass wenn eine geschlossene 
still liegende Leitungsbahn & sich in der Nähe eines um seine Axe 
rotirenden Magnets befindet, kein Induktionsstrom in der geschlossenen 
Leitungsbahn entsteht. — Die Ursache ist naclı der gewöhnlichen Vor- 
stellungsweise die, dass der rotirende Magnet in dem einen Theile b, 
der geschlossenen Leitungsbahn einen Induktionsstrom wirklich hervor- 
rufe, dieser aber ebenso gross sei als der, der durch den Magnet im 
übrigen Theile b, der Leitungsbahn hervorgerufen wird; diese beiden 
Induktionsströme gehen aber in entgegengesetzter Richtung und heben 
demnach einander auf. Wird aber der Bahntheil b, fest mit dem Magnet 
verbunden ‚und dieser um seine Axe in Rotation versetzt, so wirkt der 
Magnet nicht auf diesen Bahntheil b, ein. Wenn nun bei dem Versuche 
die Anordnungen so sind, dass b, ungeachtet der Rotation fortwährend 
mit dem anderen Bahntheile db, in galvanischer Verbindung steht, so 
erhält man in der Leitung einen Induktionsstrom; das ist nämlich der 
Strom, der durch Induktion des rotirenden Magneten in dem Bahn- 
theile b, entsteht.“ 
EDLUunD stellt nun aber die Richtigkeit dieser von ihm selbst an- 
geführten Thatsache in Abrede, dass nämlich die Rotation an und für 
sich (sei es ein Stromring oder ein Magnet, der rotirt) auf einen in der 
Nähe befindlichen still liegenden Theil eines geschlossenen Leiters eine 
besondere inducirende Wirkung ausübe, vielmehr behauptet er, dass 
von der Erfahrung das Gegentheil bestätigt werde, und beruft sich zum 
Beweise dieser Behauptung auf einen von PLUcKER angestellten Versuch, 
Bd. 87, S. 352 dieser Annalen, den er zu diesem Zwecke auch selbst 
wiederholt. habe. 
Nach EpL.unD’s Beschreibung wird bei diesem Versuche ein Strom 
beobachtet in einer Leitungsbahn, welche immer geschlossen erhalten 
wird, während ein von einem kupfernen Cylinder ö, gebildeter Theil 
derselben um die Axe eines im Cylinder befindlichen Magnets rotirt. — 
Dieser Strom bleibt nach Richtung und Stärke unverändert, der Magnet 
im Cylinder möge still stehen oder mit dem Cylinder zusammen rotiren, 
Nach der gewöhnlichen Vorstellung von dem physischen Verlaufe 
bei der unipolaren Induktion, meint nun EnDLunp, hätte dieser Versuch 
anders ausfallen sollen. — Wenn nämlich der Cylinder d, allein rotirte 
und der Magnet in Ruhe war, konnte man letzteren mit dem ebenfalls 
still liegenden Galvanometerdrahte b, (welcher mit b, einen immer ge- 
schlossen bleibenden Leiter b bildete) als fest verbunden betrachten, 
so dass nach jener Vorstellungsweise die Induktion blos in ö, Statt 
finden konnte; wenn dagegen der Magnet und der Cylinder b, mit 
gleicher Geschwindigkeit in gleicher Richtung rotirten, konnte man den 
 
	        
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