Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
580 Bemerkungen zu der Abhandlung etc. Nachlass. 
einen Becher mit verschwindend kleinem Widerstande von der Kraft D 
verkehrt eingeschaltet hätte. 
Da nun aber, wenn man die Arbeit in der Kette und im Licht- 
bogen zusammenfasst, eine solche Arbeitsverminderung in der That 
nicht eintritt, so leuchtet ein, dass zur Beseitigung des Widerspruchs 
näher erörtert werden muss, ob die Kette nach Aufhebung des Kon- 
takts wirklich noch geschlossen sei und ob daher dem zwischen beiden 
Kohlenspitzen liegenden Stromstücke ein wirklicher W iderstaud zu- 
komme, wie Herr EDLunD ihn bestimmt hat, indem unter wirklichen 
Widerstand eines Leiters das konstante Verhältniss der in diesem Leiter 
wirkenden elektromotorischen Kraft zu der Stärke des dadurch im 
Leiter hervorgebrachten Stroms verstanden wird. 
Meines Erachtens existirt nach aufgehobenem Kontakte keine ge- 
schlossene Kette und kein wirklicher Widerstand für das Stromstück 
zwischen den ausser Kontakt getretenen Kohlenspitzen, weil ein solcher 
Widerstand nur einem wirklichen Leiter zukommt, der zwischen den 
Kohlenspitzen nicht vorhanden ist. 
Ich unterscheide nämlich zwischen einem geschlossenen elektrischen 
Strome und einer geschlossenen galvanischen Kette, indem zwar jede ge- 
schlossene galvanische Kette auch einen geschlossenen Strom bildet, 
aber nicht umgekehrt jeder geschlossene Strom eine geschlossene gal- 
vanische Kette. Das OmHm’sche Gesetz nämlich, wonach die Stromstärke 
durch den Quotienten E/L (wenn E die elektromotorische Kraft, £L den 
Widerstand bezeichnet) dargestellt wird gilt blos für geschlossene gal- 
vanische Ketten (d. i. für elektrische Ströme in geschlossenen Leitern) 
aber keineswegs für geschlossene Ströme ohne geschlossenen Leiter. 
Dies vorausgesetzt handelt es sich wesentlich darum, was die von 
Herrn EoLunD als wirklicher Widerstand des Stromstücks zwischen den 
Kohlenspitzen bezeichnete und gemessene Grösse sei. Ich betrachte sie 
ebenfalls nur als einen scheinbaren Widerstand, der seinen Grund in 
einer für die gemessene Stromintensität äqwivalenten elektromotorischen 
Kraft habe. 
Herr EoLunD bezeichnet den wirklichen (der Entfernung der Kohlen- 
spitzen proportionalen) Widerstand für die Einheit der Entfernung 
mit o, den scheinbaren Widerstand mit @ und setzt, weil @ seinen 
Grund in einer elektromotorischen Kraft — —D habe, die Strom- 
intensität = (X— D)/(M+-nb), wenn n die Entfernung der Kohlen- 
spitzen bezeichnet, statt sie — E/(@ +nb) zu setzen, wie es sein müsste, 
wenn @ ein wirklicher Widerstand, wie nb, wäre. Statt dessen setze ich 
die Stromintensität = (X — D)/M, weil ich den Grund des ganzen schein- 
baren Widerstands a -- nd in der elektromotorischen Kraft —D suche. 
Herr EnoLunD findet nach seiner Rechnung‘ die elektromotorische 
  
 
	        
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