Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Veber die Einrichtung des Bifilargalvanometers.”) 
Mit den galvanischen Hülfsmitteln, die man jetzt besitzt, ist es 
nur selten möglich, in einem so kleinen Raume, wie ihn ein starker 
Magnet einnimmt, eine galvanische Kraft zu Kkoncentriren, welche der 
magnetischen Kraft des letzteren entspräche. Da nun bei einem Bifilar- 
galvanometer noch hinzukommt, dass der Strom durch die feinen Auf- 
hängungsdrähte geleitet werden muss, wodurch die Stromintensität in 
der Regel sehr geschwächt wird, so leuchtet hieraus um so mehr die 
Wichtigkeit ein, die es hat, dass das Bifilargalvanometer möglichst 
zweckmässig eingerichtet sei, um durch die Zweckmässigkeit seiner 
Einrichtung die galvanischen Kräfte möglichst zu benutzen. 
Ich nehme aus praktischen Gründen an, dass das Bifilargalvano- 
meter aus Kkreisförmigen, parallelen Elementarringen bestehe, deren 
Mittelpunkte in einer auf die Ebene der Ringe senkrechten Axe liegen. 
Diese Axe soll ferner aus gleichen Gründen wie die magnetische Axe 
eines Magnetometers, eine horizontale Lage erhalten, so dass die Ebene 
jener Ringe vertikal ist. Endlich wird noch aus praktischen Gründen 
angenommen, dass alle Klementarringe zusammen einen stärkeren Ring 
von cylindrischer Form bilden, dessen innerer Durchmesser mit 2a, der 
äussere Durchmesser mit 2b und die Höhe mit 2c bezeichnet werden 
sollen. Wenn a, b, c und ausserdem die Stärke des Drahts bestimmt 
sind, aus welchen das Bifilargalvanometer gebildet werden soll, so ist 
dadurch die Einrichtung des Bifilargalvanometers gegeben. 
Die Beobachtungen, welche mit dem Bifilargalvanometer gemacht 
werden, sind theils Schwingungsversuche, theils Ablenkungsversuche und 
die Feinheit oder Empfindlichkeit des Instruments bestimmt sich nach 
der Abänderung der Schwingungsdauer oder nach der Grösse der An- 
') [Diese Abhandlung‘ stammt. aus einer früheren Lebensperiode des Verfassers, 
dagegen wurde der Zusatz zu dieser Abhandlung (S. 597) derselben im Jahre 1864 
zugefügt. Der letztere handelt über „Die gleichzeitige Messung des Erdmagne- 
tismus und der Stromintensität nach absolutem Maasse durch korrespondirende Beob- 
achtungen an der Tangentenbussole und dem Bifilargalvanometer“ und über „Die Ein- 
richtung eines vollständigen Messapparates für alle absoluten Maassbestimmungen in 
der Galvanometrie“.] 
 
	        
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