Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
628 Ueber Elektrothermismus. Nachlass. 
einen elektrischen Flüssigkeit fest verbunden bleiben. Ausserdem sind 
zu beachten 3. die Wechselwirkungen der ponderabelen Kerne der Mole- 
kularströme, die sie aus der Ferne auf einander ausüben. Diese letzte- 
ren würden, so weit sie aus dem Gravitationsgesetz sich ergeben, wegen 
ihrer Kleinheit kaum in Betracht kommen. Nun kennt man zwar noch 
gar keine solche Wechselwirkungen näher, die vom Gravitationsgesetze 
unabhängig wären, man hat aber Grund zu vermuthen, dass solche vor- 
handen sind, und dass sie so gross sind, um für das Zustandekommen 
fester krystallinischer Aggregatzustände von grosser Bedeutung zu sein. 
Bei völliger Unkenntniss dieser Art von Wechselwirkungen liegt 
es aber doch am nächsten, um von dem Zustandekommen fester krystal- 
linischer Aggregatzustände Rechenschaft zu geben, Alles genauer zu 
erforschen, was dabei von den elektrischen Wechselwirkungen der Mole- 
kularströme herrühren könne. 
Lehrsatze. Zwei AmpErRE’sche Molekularströme, deren gleichgerichte 
Achsen in gerader Linie liegen, ziehen bei grösserer Entfernung ein- 
ander an, stossen bei kleinerer Entfernung einander ab. 
Lehrsatz. Jede relative Bewegung zweier solcher Amprhre’schen 
Molekularströme wird durch Wechselwirkung gedämpft, d. h. die mecha- 
nische Bewegung, welche in Verschiebungen der Molekularströme gegen- 
einahder besteht, wird in Molekularströmung (Wärmeenergie) verwandelt. 
Das Gesetz der elektrischen Wechselwirkung lehrt hiernach, wie 
die Umwandlung mechanischer Bewegungsenergie in Warmeenergie be- 
werkstelligt wird. Wenn solche AmpERE’sche Molekularströme die Mole- 
küle fester Körper bilden, so erklärt sich nach dem zuerst angeführten 
Lehrsatze die Festigkeit dieser Körper aus der Wechselwirkung jener 
Molekularströme bei bestimmten Lagen und Entfernungen derselben. 
BrıorT, theorie de la chaleur, Introduction p. 2 führt die Erklärung 
zurück auf eine Anziehungskraft der ponderabelen Theilchen = mw. ajr” 
und auf eine Abstossungskraft ihrer beiden Aether-Atmosphären 
= mm br" "”, wodurch aber nur der Abstand der im Gleichgewicht 
befindlichen Theilchen bestimmt wird, nicht aber die Lage der sie ver- 
bindenden Geraden. Nach der ersteren Erklärung ist diese Lage durch 
die Achse des ersten Molekularstroms gegeben, und ausserdem ist die 
Lage des zweiten Molekularstroms noch dadurch bestimmt, dass seine 
Achse mit der des ersten parallel sein soll. 
Eine Reihe solcher Molekularströme, alle in einer geraden Linie 
und in gleichen Abständen, bilden eine Säule. Eine zweite ganz gleiche 
Säule von Molekularströmen wird von der ersten in einer bestimmten 
Entfernung festgehalten, so dass entgegengesetzt gerichtete Ströme neben 
einander in den beiden Säulen zu liegen kommen. Eine Reihe von 
solchen Säulen, alle in gleichen Abständen von einander und alle in 
  
  
  
 
	        
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