Full text: Ordnung für die geodätische Diplomprüfung an der Abteilung für Bauingenieurwesen der Königlichen Technischen Hochschule in Stuttgart (1906)

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Die Prüfung wird zu Anfang des Winter- med -Sounexhalbjahrs 
abgehalten. 
Prüfungsfücher sind: 
l. Niedere Geodäsie: Lage-, Hôhen- und Tachymeter-Messungen 
aller Art: Stückmessung, Flächenberechnungen. Berechnungen 
der kleintrigonometrischen und  polygonometrischen Punktbe- 
Stimmung. Nivellierung. Topographie in ihrem ganzen Umfang. 
Absteckungsarbeiten. Theorie der Instrumente der niederen 
Geodüsie.  Eingeschlossen wird hier auch die Trassierung in 
ihrem mathematisch-geodiitischen Teil. 
Höhere Geodäsie: Rechnungen am Exrdellipsoid, Triangulie- 
rung I. Ordnung nebst den Berechnungen: sphärische und sphä- 
roidische Triangulierung und Koordinatenberechnung. Bestimmung 
der geographischen Koordinaten aus linearen geodstischen Koor- 
dinaten und aus geodätischen Polarkoordinaten und umgekehrt. 
Das Wichtigste über Basismessung und Maßvergleichung. Die 
geodätische Linie in der Geodäsie. Das Geoid. Die geodätisch 
und geographisch wichtigsten Abbildungsmethoden der sphärischen 
und sphäroidischen Erdoberfläche, Die Feinnivellements und ihre 
Bedeutung. Theorie der Instrumente der höheren Geodäsie. 
Die wichtigsten Daten der Geschichte der höheren Geodäsie und 
Erdmessung. 
V Ausgleichungsrechnung: Methode der kleinsten Quadrate 
für direkte, vermittelnde, bedingte direkte und bedingte ver- 
mittelnde Beobachtungen. Anwendung auf trigonometrische 
Punkteinschaltung ins Netz und sonstige geodütische Aufgaben. 
Ausgleichung von trigonometrischen Hühennetzen, von Nivelle- 
mentsnetzen, Triangulierungsnetzen. 
t. Direkte Ortszeit- und direkte geographische Ortsbe- 
stimmung (geodätisch-praktische Astronomie). Zeitbestimmung 
mit dem Durchgangsinstrument, dem Universal und den Re- 
flexionsinstrumenten. Bestimmung der Polhbhe des Beobachtungs- 
punkts und des Azimuts einer von ihm ausgehenden terrestrischen 
Richtung mit dem Universalinstrument usw. Die wichtigsten 
Methoden der Lüngenbestimmung. 
5. Geologie, besonders allgemeine Geologie. 
Die Prüfung ist schriftlich und in 1., 2. und 4. jedenfalls, in 8. 
nach Bedarf auch mündlich. Ferner hat der Kandidat in den Fächern 
1., 2. und 4. Feldarbeiten und ihre Ausarbeitung durchzuführen,
	        

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