bung u.ä. weitaus stärker beeinflußt als etwa durch die
Entwicklung der Wissenschaften, der Pädagogik und der
hochschuleigenen Strukturphänomene,
Hochschulpolitische Beschlüsse wie der regionale Verbund
einzelner Universitäten mit dem Ziel der überörtlichen
Kooperation, der Arbeitsteilung und Schwerpunktbildung
und der Bibliotheksringverbund kann kurzfristige struktu-
relle Veränderungen der Wachstumsziele der einzelnen
beteiligten Universitäten verursachen,
Der Hochschulgesamtplan in Baden-Württemberg, der in
diesem Zusammenhang als ein Beitrag zur Makro-Bildungs-
politik zu sehen ist, verändert die Wachstumsziele ein-
zelner Universitäten nicht nur quantitativ, sondern vor
allem strukturell, weil der vertikale und horizontale Ver-
bund verschiedener Institutionen bei seiner Realisierung
einschneidende Diskontinuitäten gegenüber den früheren
Wachstumszielen der Einzelinstitutionen verursacht, Es
ist politisch notwendig, solche in Zukunft gewiß noch
reichhaltiger werdenden makrostrukturellen Konzepte in
einer möglichst kurzen Zeit zu verwirklichen, Es wäre
finanziell und zeitlich unmöglich, auf makrostrukturelle
Veränderungen des Systems allein mit baulichen Mitteln
reagiern zu wollen. Neubauten als Mittel der Struktur-
reform sind zu teuer und zu langsam. Die wesentlich
größere Wertschätzung des baulichen Bestandes und die
Verbesserung von Methoden der Analyse seiner Ausnutz-
barkeit ist die Folge. Daneben sind Strategien der lang-
Fristigen Vorsorge mit Bauvolumen nötig. Das langfristig
zu Planende und zu Bauende ist deshalb noch weiter
nutzungs- und bedarfsneutral zu definieren,
Außerdem wird die Entwicklung uns vielleicht zur Aufgabe
von Planungsideologien wie etwa langfristigen vollständigen
Auslagerungen einer Hochschule oder der Ideologie der
räumlichen Zusammenfassung einer Hochschule zwingen.
Ferner müssen einerseits die Simulationstechniken verfei-
nert werden, mit denen sich kurzfristig spekulativ die
möglichen Konsequenzen neuer Makroziele durchspielen
lassen, und es ist erforderlich, daß für die Bewertung
der Alternativen und für eine rasche und wirksame Ent-
scheidung ein dynamischer Entscheidungsapparat aufge-
baut wird.
Anmerkungen:
Hier kann keine Literaturübersicht gegeben werden. Die
Angaben über die aufgeführten Autoren und Publikationen
sind aus Platzgründen unvollständig.
1) Einige Beispiele für Systemansätze für Teilbereiche:
JUDY, LEVINE, WILSON, WALTER: Systems Analysis
of Alternative Designs of a Faculty (hier: Medizin);
Paris: OECD-Papers DAS/EID/68.21 (restricted), März 68
auch: KRIETSCH, H.J.: Planungsgrundlagen für Mensa-
bauten (Diplom Arbeit a.d. HfG Ulm); i.Mskr. Ulm,
1968
ferner: Analyse des Informationssystems von Hochschu -
len:
LIENEMANN, K.: Planung von Bibliotheken in Univer-
sitäten (Vortrag im UBA Konstanz); i.Mskr. Stuttgt. 1968
(2) Zahlreiche Ansätze zu Kapazitätsmodellen sind zur
Zeit in Arbeit. So z.B.:
BRAUN, HAMMER, SCHMIDT: Verfahren zur Ermitt-
lung der Ausbildungskapazitäten wissenschaftlicher
Hochschulen; i.Mskr., Stuttgart, Kultusministerium B.W.,
1968
auch: WILDENMANN und SCHUSTER: Arbeiten i.A.
der WRK, It. Beschluß der 63. Plenarvers., May 1968
ferner: CASPAR, BLAHUSCH: Arbeiten i.A. der Arbeits-
stelle für Hochschulbetrieb an der Universität Stuttgt.
3) WHINSTON, A.: Theoretical and Computational Prob-
lems in Organisational Decision-making; in: Operational
Research and the Social Sciences; London, 1966, S.191
"207
MASON, Th.R.: The Role of Institutional Research in
Dacision-making. Conference of the Association for
Institutional Research, University of Georgia, Athens,
Ga., May 10, 1967; Athens: Nov. 1966, 165.
4) OLIVERA, J.H.G.: Die Universität als Produktions-
einheit; Weltwirtschaftliches Archiv, Bd. 98 (1967),
H. 1, S. 50-64
Zahlreiche Aufsätze mit ökonomischen Ansätzen in:
Universities and Productivity, Background Papers.
Universities” Conference Spring 1968 (Vice-Chancel-
lors’Committee and Association of University Teachers,
21 March, 1968), London 1968, 40 5
‘5) HITPASS, J.: Das Studienschicksal des Immtrikulations-
Jahrganges 1958; Gütersloh, 1957
ferner für die Zu- und Abströme: Arbeiten der Arbeits-
gruppe für Bildungsökonomie, Heidelberg;
sowie für Großbritannien: MOSER, C.A., REDFERN,P.:
A computable model of the educational system in Eng-
land and Wales, International Statistical Congress in
Belgrade, September 1965
6) Im Schulbauinstitut der TH Aachen: Prof. ELLER,
H. GERKEN u.a., Zahlreiche Veröffentlichungen;
sowie in der Arbeitsgruppe für Bedarfsbemessung wiss.
Hochschulen im Zentralarchiv für Hochschulbau und
im Finanzministerium B.W., Stuttgart; Veröffentlichun-
gen der Schriftenreihe: Beiträge zur Bedarfsbemessung
wissenschaftlicher Hochschulen,Stuttgart, 1967 f.
Ferner: Arbeiten zahlreicher Hochschulbauämter und
Landesbauverwaltungen in der BRD sowie: Beiträge
zur Forschungsplanung, Heft 1, Bad Godesberg: BMWF,
1965
7) Veröffentlichungen des Wissenschaftsrates Köln und des
Bundesministeriums für wissenschaftliche Forschung,
Bad Godesberg. (Bundesforschungsberichte | und 44,
1964 und 1967)
Auf Landesebene: Hochschulgesamtplan des Kultus-
ministeriums Baden-Württ. , Stuttgart, 1967 und:
SCHELSKY, H.: Schwerpunktbildung der Forschung in
einem Lande; in: Deutsche Universitätszeitung 22,
(1967) Heft 3, 5. 3 ff.
Im Ausland z.B. Robbins Report ... London 1963.
8) Zahlreiche Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe für
Institutsbau des Landes Baden-Württemberg.
Zur Rahmenplanung vgl. besonders:
AMINDE, H.J.: Der wachstumsorientierte Rahmenplan;
in: DBZ 101 (1967), Heft 7; S. 588 - 592.
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