Programmierung in geometrisch exakte Figuren, er ist
fernerhin in der Lage, perspektivische Darstellungen aus
Grundrissen, Schnitten und Ansichten zu entwickeln und
in Bewegung zu zeigen oder in Bruchteilen von Sekunder
Cremonapläne für die verschiedenen Lastfälle eines Trag-
werks zu zeichnen.
Die großen Probleme im Umgang mit Computern liegen
darüberhinaus heute weniger auf dem Gebiet der "hard-
ware", des technischen Apparats, als vielmehr im Bereich
der "software", wobei die Verschiebung des Akzents von
den maschinenbezogenen Programmiersprachen auf die
problemorientierten Arbeitsprogramme am heftigsten
diskutiert wird.
Die von Seymour A. Papert auf dem MIT - TUB Kongreß
dargestellten Schwierigkeiten auf dem Gebiet der auto-
matischen Zeichenerkennung lassen es im Augenblick kaum
glaubhaft erscheinen, daß der Computer in absehbarer
Zeit alles, was an graphischer Information denkbar ist, er-
kennt, liest und verarbeitet. Wenn Daten in bildhafter
Form vorliegen, kann zwar der Mensch seine Fähigkeit,
zu abstrahieren und zu kombinieren, besonders zur Geltung
bringen, aber der Computer ist den ungeheuren Informations-
mengen, die Bilder im allgemeinen darstellen, hilflos
ausgeliefert, weil die menschliche Fähigkeit, Superzeichen
zu isolieren und zu erkennen, bis heute kaum programmier-
bar ist.
Lohnend und an den deutschen Architekturabteilungen zu
wenig bekannt sind aber gerade die Möglichkeiten, das
Arbeiten mit dem Computer auf dem Gebiet des Entwerfens
anhand von Aufgabenstellungen mit einer überschaubaren
Zahl von Variablen zu studieren, was unter Umständen
sogar möglich ist, ohne daß ständig ein Rechner zur Ver-
fügung steht.
Denn der Computer hilft nicht nur Großzahlprobleme zu
lösen, deren Bearbeitung wegen zu umfangreicher Daten-
mengen bisher unwirtschaftlich war, sondern er zwingt
den Benutzer und Entwerfer vor allem, Fragestellungen
neu zu formulieren, deren Grundlagen ein für allemal
gesichert scheinen.
Bernd Wendland
KOSTEN UND COMPUTER
Die Konferenz brachte wertvolle Anregungen zur Entwick-
lung des Entwurfsverfahrens. Ein Beitrag der Professoren
O.M. Ungers (Berlin) und H.Albach (Bonn) behandelte
die "Optimale Planung von städtischen Wohngebieten".
Ein heißes Eisen, - in einem studentischen Flugblatt heißt
es: "O.M. Ungers ..., mit Hilfe eines durch Abblendung
der psychischen Bewußtseinsstruktur gewonnenen Bündels
praktikabler "biologischer Bedürfnisse" und mit Hilfe von
Normen, die sich in Verordnungen niederschlagen, kommt
er zur Optimierung. Hier wird Vereinfachung zur BRUTA-
LISIERUNG!" Seiner Bedeutung wegen sei hier die Kurz-
fassung (1) des Vortrages wiedergegeben:
"Die Verfasser berichten über ein größeres Forschungs-
ARCH + 1(1968) H.4