SUMME:
Q1
Die normale Sättigungsfunktion wurde für die Mehrheit
der verwendeten Messzahlen gewählt und hat daher ei-
nen erheblichen Einfluss auf die zu erwartende Kurven-
Charakteristik. Die Zahl der erlaubten Funktionstypen
lässt sich gegebenenfalls um die Hälfte reduzieren, ent-
weder durch Wahl anderer Messzahlen, die zu den
übrigbleibenden Wertfunktionstypen passen, oder aber
durch Wahl einer anderen Wertfunktion für die betref-
fenden Messzahlen. Vorerst erscheint diese Verein-
fachung nicht wünschenswert.
Schritt: Bestimmung der Konstanten für jede Wertfunk-
tion (a, b)
Die Konstanten für die Wertfunktionen wurden eben-
falls, wie die Auswahl der Wertfunktion, für jede
Messzahl durch ein Gruppenurteil erhalten. Die Grup-
pe bestand aus neun wissenschaflichen und techni-
schen Mitarbeitern des Institutes für Raumfahrttechnik
an der Technischen Universität in Berlin. Obwohl die-
se Gruppe nicht die ideale Grösse und Zusammenset-
zung aufweist, können die erhaltenen Ergebnisse je-
doch für eine erste Prüfung des Modellkonzeptes für
ausreichend angesehen werden. Das Urteil setzte ein
sorgfältiges Studium der vorhanden statistischen Daten
und in vielen Fällen eine eingehende Diskussion vor-
aus. Als Referenzpunkte dienten insbesondere die tat-
sächlichen statistischen Werte der U.S.A. und der
BRD im Jahre 1961.
Die vorläufig gewählten Konstanten für die einzelnen
Wertfunktionen, die den Messzahlen zugeordnet wur-
den, sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
© Schritt: Bestimmung der Gewichtsanteile
(KL, Pig; 0ji,Bji)
Die Gewichtsanteile der Hauptbereiche und Teilbe-
reiche der Zivilisation wurden im Januar 1966 durch
eine Umfrage in der BRD ermittelt. Es wurde jedoch
darauf hingewiesen, dass der Befragte bei der Antwort
möglichst berücksichtigen sollte, dass es hier um die
Entwicklung eines Masstabes geht, der im internationa-
len Bereich Gültigkeit haben soll. Die Zahl der Be-
fragten war aus organisatorischen Gründen auf 250 be-
grenzt, von denen 200 an der Befragung teilnahmen.
Obwohl dieses noch keine repräsentative Umfrage dar-
stellt, kann das erhaltene Resultat jedoch nicht völlig
falsch sein.
Die gestellten Fragen und erhaltenen Antworten sind
aus der folgenden Aufstellung zu entnrhmen:
Wenn Sie den Fortschritt der Zivilisation in zwei Berei-
Chen messen wollten, wieviel Gewicht würden Sie diesen
Bereichen relativ zuordnen?
Zustand der menschlichen Umwelt (k) 50,9
Zustand der menschlichen Gesellschaft(I) 49,1
100.0
Der Zustand der menschlichen Umwelt soll durch ein-
zelne Indikatoren (Messzahlen) in geeigneter Form ge-
messen werden .Diese Indikatoren sind in vier Gruppen
eingeteilt. Wie würden Sie die relative Wichtigkeit
dieser Gruppen zum Zwecke der Messung der mensch-
lichen Umwelt beurteilen?
Nationale Wirtschaft (p1) 30,0
Lebensstandard (der Durchschnittsfamilie) CM 25,2
Bildungswesen (P3) 26,5
Verkehrswesen (p,) 18,3
4 606.0
Auch die Messung der menschlichen Gesellschaft sol!
mit Hilfe von Indikatoren vorgenommen werden. Diese
Indikatoren sins wiederum in vier Gruppen aufgeteilt.
Wie würden Sie die relative Wichtigkeit dieser Gruppen
Geregeltes Staats-und Gemeinwesen (q7) 25,4
Gemeinschaftsempfinden (q„) 24,5
Geisteshaltung und Moral (d3) 21,5
Bildungsgrad CM 28,6
100.0
Da die Gewichte für die menschliche Gemeinschaft
und für die menschliche Umwelt nur weniger als ein
Prozent von 50 abweichen, haben wir keinen Grund,
vorerst von einer 50 : 50 Aufteilung der Gewichte abzu-
weichen.
Die aus dieser Umfrage sich ergebende relative Wichtig-
keit ergibt sich aus den Produkten von K:P:% 0ZW. EB
und ist wie folgt:
Nationale Wirtschaft
Bildungsgrad
Nationale Wirtschaft
Bildungsgrad
Bildungswesen
Geregeltes Staatswesen
Lebensstandard
Gemeinschaftsempfinden
Geisteshaltung und Moral
Verkehrswesen
15,00%
14,30%
15,00%
14,30%
13,25%
12,60%
12,70%
12,25%
10,75%
9,15%
100 00%
Die Gewichtsfaktoren für die einzelnen Messzahlen
Aji,ßji innerhalb der obigen Teilbereiche wurden
wegen des Umfanges in einem kleinen Kreise durch ein
Gruppenurteil ermittelt .Es waren wieder neun wissen-
schaftliche und technische Mitarbeiter des Instituts.
Aus diesen Gewichtsfaktoren kann nun die relative
Wichtigkeit der gewählten Messzahlen für dieses Modell
berechnet werden, aber nur für den Fall,dass in allen
Wertfunktionen der maximale Wert erreicht wird (100%
der möglichen Punktzahl).Dann - und nur dann - haben
die hier gewählten Messzahlen das folgende Gewicht,
wobei nur die 10 bedeutendsten der 81 gewählten Mess-
zahlen und die 10 mit dem kleinsten Gewicht hier
aufgeführt werden sollen:
1.Öffentliche Sozialausgaben
2.Aufwand für Wissenschaft und Forsch.
3.Wahlbeteiligung
4 .Durchschnittliche Schul jahre
5.Öffentliche Bildungsausgaben
6.Beiträge zu internationalen Organisat -
7.Zahl der Analphabeten
8.Zahl der Arbeitslosen
9.Zahl der Studenten
10.Einkommen pro Haushalt
3,813%
2,732%
2,478%
2,468%
2,374%
2,337%
£ „327%
2,302%
2,226%
2.,117%
ARCH + 1(1968)H1