Probleme der Kunstakademien, Wissen und Handeln
zu verbinden, ist besonders in diesen Lehrstoffen ge-
genwärtig. Zur Lösung wird man sich heute weniger
auf den programmierten Unterricht konzentrieren
solien, als auf ein Lehren durch Dozenten-Teams.
gegenwärtig; aber es ist jedenfalls bis auf die genannte
Ausnahme nicht institutionalisiert.
Wenn man in der Meinung übereinstimmt, daß Nachhol-
lernen und Vorgreiflernen heute nicht mehr in zwei lan-
gen zeitlichen Perioden getrennt sein sollen, ist auch
die institutionelle Trennung in Schule und Betrieb bezo-
gen auf Lernen nicht mehr ohne weiteres plausibel. An-
dererseits muß man aber bedenken, wenn Nachhollernen
zum Beispiel im Bildungsurlaub in den. Betrieben durch-
geführt wird, da3 es von den Eigeninteressen des je-
weiligen Unternehmers gelenkt wird. Allerdings ist auch
das Vorgreifiernen, soweit es nicht privat ist, gewöhn-
lich vom Eigeninteresse des Unternehmers abhängig,
der den Betrieb und das Voregreifen lenkt.
/) Fremdsprachentrainings werden bereits programmiert
in Sprachlabors betrieben.
Fır die Simulationen von Berufspraxen mag zur Zeit
cin Volontieren der Lerner leistungsfähiger und öko-
nomischer sein als ein entsprechendes Lehrpro-
&orammarbeiten.
Antwort auf die 3. Frage-
Im Sinne des Gemeininteresses würden also Kunstakade-
mien für alles einschlägige Nachhollernen zuständig
sein, da andere geeignete Institutionen meines Wissens
zur Zeit nicht genannt werden können. Das gleiche trifft
aber auch für vom Gemeininteresse gelenktes bestimm-
tes Vorgreifilernen zu. Inhalt und Form dieses Vorgreif
lernens in Kunstakademien, also eines Hereinnehmens
von Praxis, ist ein selbständiges umfangreiches Thema
Vorgreiflernen und Nachhollernen wurden auseinander-
gehalten, weil für Vorgreiflernen kein Lehrsystem exi
stiert, oder doch nur als Metapher. Das Vorgreifler-
nen scheidet also für den programmierten Unterricht,
wie überhaupt für jeden Unterricht, aus. Vorgegriffen
wird in der Praxis. Daß Vorgreiflernen selbst ein Nach
hollernstoff sein könnte und sein soll, ist zwar unüber-
trefflich wichtig, braucht aber an dieser Stelle nicht
ausgeführt zu werden. Hier lautet die Frage, soll eine
Schule, hier eingeschränkt auf Kunstakademie, sich auf
Nachhollernen beschränken und das Vorgreiflernen den
Berufstätigen in Studios oder Büros ete. überlassen.
Die Arbeit, Nachhollernstoffe der Kunstakademien zu
programmieren, müßte mit folgenden Schritten begon-
nen werden:
1. Bilden und Arbeiten eines Schätzteams aus Prakti-
„ierenden und Lernenden zur Ziel- und Bedarfspla-
nung für Lernstoffe. Organisieren periodischer Neu-
sründungen des Schätzteams.
Läßt man die seltene und seltsame Institution des
Meisterschülers, für die Vorgreiflernen zuträfe, außer
Betracht, so weist der Ist-Zustand die Trennung für
Studenten auf. Zwar ist Vorgreiflernen, insofern es
mit jeder Aktivität verbunden ist, auch in Kunstakade-
mien, vielleicht sogar in Kunstakademien besonders
Gründen von Generierungsteams für Programmieren
einschließlich Testen, und einer Koordinierungs-
stelle, die dem Bedarfsplan folgt.
verbal orientierte
sinnlich orientierte
Lehrstoffmengen
total orientierte
Lehrstoffmenge
Lehrstoffmengen
Repertoires des Sensifizierens
zB: Sensuale, Appelle,
Zeichen, Präsentate
Geschichtliches Wissen
zB: Kunstgeschichte
Kommunikatorisches Wissen
zB: Kybernetik
Geselischaftliches Wissen
ZB: Politik
Technologisches Wissen
zB: Technologie 3 D
Planungs- und Generierungswissen
ZB: Entwurfsplanung von
Bühnenkostiüimen
Wirtschaftliches Wissen
ZB: Betriebswirtschaftslehre
Sensibilitätstraining
zB: Unbuntes Sensibilitäts-
training
Eriebnistraining
ZB: Figurative u/o farbige
Anmutungen
Beobachtungs- und Bewußtseins
training
ZB: Zeichnerisches Abbilden
Soziotraining
ZB: Führungspraxis
Training fabrikativer Geschick-
lichkeiten
ZB: Realisierungsfertigkeiten
im Siebdruck
Simulation von Berufspraxis
ZB: Komplexe Praxisübungen
des Kostümbildners
Pianungs- und Generierungs-
training
ZB: Entwerfen von Bühnenkostümen
Fremdsprachtraining
zB: Englisch
Tafel: Reduzierte Darstellung eines Lehrsioff-Ist- Zustandes. Die Darstellung sagt nichts über die Beträge der
Lehrstoffmengen oder deren zeitliche Relationen aus. (Vgl. Text)
ARCH +2 (1969) H. 6
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