Full text: ARCH+ : Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und -planung (1969, Jg. 2, H. 5-8)

Probleme der Kunstakademien, Wissen und Handeln 
zu verbinden, ist besonders in diesen Lehrstoffen ge- 
genwärtig. Zur Lösung wird man sich heute weniger 
auf den programmierten Unterricht konzentrieren 
solien, als auf ein Lehren durch Dozenten-Teams. 
gegenwärtig; aber es ist jedenfalls bis auf die genannte 
Ausnahme nicht institutionalisiert. 
Wenn man in der Meinung übereinstimmt, daß Nachhol- 
lernen und Vorgreiflernen heute nicht mehr in zwei lan- 
gen zeitlichen Perioden getrennt sein sollen, ist auch 
die institutionelle Trennung in Schule und Betrieb bezo- 
gen auf Lernen nicht mehr ohne weiteres plausibel. An- 
dererseits muß man aber bedenken, wenn Nachhollernen 
zum Beispiel im Bildungsurlaub in den. Betrieben durch- 
geführt wird, da3 es von den Eigeninteressen des je- 
weiligen Unternehmers gelenkt wird. Allerdings ist auch 
das Vorgreifiernen, soweit es nicht privat ist, gewöhn- 
lich vom Eigeninteresse des Unternehmers abhängig, 
der den Betrieb und das Voregreifen lenkt. 
/) Fremdsprachentrainings werden bereits programmiert 
in Sprachlabors betrieben. 
Fır die Simulationen von Berufspraxen mag zur Zeit 
cin Volontieren der Lerner leistungsfähiger und öko- 
nomischer sein als ein entsprechendes Lehrpro- 
&orammarbeiten. 
Antwort auf die 3. Frage- 
Im Sinne des Gemeininteresses würden also Kunstakade- 
mien für alles einschlägige Nachhollernen zuständig 
sein, da andere geeignete Institutionen meines Wissens 
zur Zeit nicht genannt werden können. Das gleiche trifft 
aber auch für vom Gemeininteresse gelenktes bestimm- 
tes Vorgreifilernen zu. Inhalt und Form dieses Vorgreif 
lernens in Kunstakademien, also eines Hereinnehmens 
von Praxis, ist ein selbständiges umfangreiches Thema 
Vorgreiflernen und Nachhollernen wurden auseinander- 
gehalten, weil für Vorgreiflernen kein Lehrsystem exi 
stiert, oder doch nur als Metapher. Das Vorgreifler- 
nen scheidet also für den programmierten Unterricht, 
wie überhaupt für jeden Unterricht, aus. Vorgegriffen 
wird in der Praxis. Daß Vorgreiflernen selbst ein Nach 
hollernstoff sein könnte und sein soll, ist zwar unüber- 
trefflich wichtig, braucht aber an dieser Stelle nicht 
ausgeführt zu werden. Hier lautet die Frage, soll eine 
Schule, hier eingeschränkt auf Kunstakademie, sich auf 
Nachhollernen beschränken und das Vorgreiflernen den 
Berufstätigen in Studios oder Büros ete. überlassen. 
Die Arbeit, Nachhollernstoffe der Kunstakademien zu 
programmieren, müßte mit folgenden Schritten begon- 
nen werden: 
1. Bilden und Arbeiten eines Schätzteams aus Prakti- 
„ierenden und Lernenden zur Ziel- und Bedarfspla- 
nung für Lernstoffe. Organisieren periodischer Neu- 
sründungen des Schätzteams. 
Läßt man die seltene und seltsame Institution des 
Meisterschülers, für die Vorgreiflernen zuträfe, außer 
Betracht, so weist der Ist-Zustand die Trennung für 
Studenten auf. Zwar ist Vorgreiflernen, insofern es 
mit jeder Aktivität verbunden ist, auch in Kunstakade- 
mien, vielleicht sogar in Kunstakademien besonders 
Gründen von Generierungsteams für Programmieren 
einschließlich Testen, und einer Koordinierungs- 
stelle, die dem Bedarfsplan folgt. 
verbal orientierte 
sinnlich orientierte 
Lehrstoffmengen 
total orientierte 
Lehrstoffmenge 
Lehrstoffmengen 
Repertoires des Sensifizierens 
zB: Sensuale, Appelle, 
Zeichen, Präsentate 
Geschichtliches Wissen 
zB: Kunstgeschichte 
Kommunikatorisches Wissen 
zB: Kybernetik 
Geselischaftliches Wissen 
ZB: Politik 
Technologisches Wissen 
zB: Technologie 3 D 
Planungs- und Generierungswissen 
ZB: Entwurfsplanung von 
Bühnenkostiüimen 
Wirtschaftliches Wissen 
ZB: Betriebswirtschaftslehre 
Sensibilitätstraining 
zB: Unbuntes Sensibilitäts- 
training 
Eriebnistraining 
ZB: Figurative u/o farbige 
Anmutungen 
Beobachtungs- und Bewußtseins 
training 
ZB: Zeichnerisches Abbilden 
Soziotraining 
ZB: Führungspraxis 
Training fabrikativer Geschick- 
lichkeiten 
ZB: Realisierungsfertigkeiten 
im Siebdruck 
Simulation von Berufspraxis 
ZB: Komplexe Praxisübungen 
des Kostümbildners 
Pianungs- und Generierungs- 
training 
ZB: Entwerfen von Bühnenkostümen 
Fremdsprachtraining 
zB: Englisch 
Tafel: Reduzierte Darstellung eines Lehrsioff-Ist- Zustandes. Die Darstellung sagt nichts über die Beträge der 
Lehrstoffmengen oder deren zeitliche Relationen aus. (Vgl. Text) 
ARCH +2 (1969) H. 6 
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