Full text: ARCH+ : Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und -planung (1969, Jg. 2, H. 5-8)

(Beispiel: durch zu große Verpackungen werden große Kon- 
servendoseninhalte vorgetäuscht.) 
Eine Analyse auf die Art durchzuführen, daß wahllos Aspekte 
aus den Eigenschaften eines Produktes herausgegriffen wer- 
den, ist nicht sehr sinnvoll. In diesem Fall erhält man 
immer nur eine stückwerkhafte Aussage. Es müssen hingegen 
alle Eigenschaften festgestellt, ihre Verknüpfungen mit- 
einander aufgedeckt sowie die Präferenzen ermittelt werden. 
Ausgehend von diesen Aspekten ist die sogenannte Funk- 
+ionsanalyse entwickelt worden - 
3.2 Produktklasse - Stand der Technik 
Bei der Erstellung einer Funktionsanalyse ist zunächst zu 
fragen, zu welcher Produktklasse ein Produkt gehört. Bei 
der heutigen. Angebotssituation gibt es für fast alle Produkte 
mehrere Anbieter, was bedeutet, daß es auch mehrere 
Varianten des in seinen Grundeigenschaften gleichen 
Produktes gibt. Es muß erst einmal festgelegt werden, durch 
welche Eigenschaften eine Klasse definiert werden kann. 
Die Übergänge von einer Produktklasse zur anderen sind 
oft fließend und schwierig zu bestimmen. Meistens reprä- 
sentiert eine Produktklasse den "Stand der Technik". 
Manchmal läßt sich jedoch feststellen, daß eine Produkt- 
klasse hinter dem "allgemeinen Stand der Technik" her- 
hinkt. In einem solchen Fall müssen die Forderungen an 
den Nutzen einer Klasse höher angesetzt werden. Für die 
Erstellung einer Funktionsanalyse ist es also am günstigsten 
wenn die Struktur durch eine repräsentative Auswahl der 
Produkte einer Klasse gebildet wird. Die Berücksichtigung 
aller Eigenschaften ist dann gesichert 
3.3 Funktionsanalyse 
3.3.1 Verknüpfung 
Im Institut wird die Funktionsanalyse streng verbrau- 
cherorientiert durchgeführt. Es interessieren also 
nicht die Kriterien, die für einen Hersteller zum Beispiel 
aufgrund seiner Fertigungsmöglichkeiten gegeben sind, 
sondern nur diejenigen Kriterien, durch die sich der Nutzen 
für den Verbraucher ausdrückt. Ausgehend von der Pro- 
dukt-Mensch-Beziehung wird nun gefragt, welche gene- 
rellen Funktionen kann, beziehungsweise soll eine Geräte- 
klasse erfüllen, damit die Gebrauchstauglichkeit ( in 
DIN 66050 genormt als die Eignung des untersuchten Gutes 
für seinen Verwendungszweck) festgestellt werden kann. 
Die relevanten Teileigenschaften werden nach und nach zu 
Eigenschaften niederer Komplexität aufgelöst. Die Auflö- 
sung erfolgt bis zu dem Punkt, wo die Teileigenschaften 
beurteilbar erscheinen. Daraufhin wird das gesamte Funk- 
tionsbündel in eine Rangordnung gebracht und graphisch 
dargestellt. Als Gliederung in überschaubare Eigenschaften 
bieten sich zeitlich aufeinanderfolgende Vorgänge bei der 
Benutzung an. 
(Beispiel: 1. vorbereiten, 2. betreiben, 3. warten) 
Die Eigenschaften eines Produktes sind in der topologischen 
Darstellung in zwei Ebenen geordnet: 
Eigenschaften gleichen Ranges sind in der gleichen Stufe 
dargestellt. Die Anteile dieser Eigenschaften addieren sich. 
Die Kennzeichnung erfolgt durch Ordnungszahlen von 
gleichem Stellenwert, z.B. 1-1.1-1.2-1.3 (Abb. 2) 
Abb.2 : Eigenschaften gleichen Ranges 
Eigenschaften, die in logisch nachgeordnete Teileigen- 
schaften aufgefächert sind, übertragen deren Anteil multi- 
plikativ von Stufe zu Stufe. Der Rang dieser Eigenschaften 
ARCH +2 (1969) H.5
	        

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