ist durch den Stellenwert der Ordnungszahl festgelegt,
z.B. 1-1.1-1.1.1- (Abb. 3). Bei den Eigenschaften,
bei denen eine weitere Aufgliederung nicht mehr sinn-
voll erscheint, handelt es sich um die mess- und beur-
teilbaren Eigenschaften
3.3.3 Beurteilung
Eine Beurteilung muß erfolgen, um festzustellen, wie gut
oder schlecht ein Produkt innerhalb seiner Klasse ist. Da
die Auflösung der Gebrauchstauglichkeit in Teileigenschaften
im Hinblick auf Beurteilbarkeit geschieht, kann eine Be-
urteilung an den jeweils letzten Ästen der Hierarchie
vorgenommen werden.
Bei der Beurteilung (Abb. 4) handelt es sich um die Ein-
ordnung der bei der Auswertung der Prüfergebnisse ge-
fundenen Daten in eine Skala, die zwei Begrenzungen hat
Abb.3 : Eigenschaften unterschiedlichen Ranges
3.3.2 Gewichtung
Nachdem die Verknüpfung der Eigenschaften festgestellt
worden ist, kann auf dieser Grundlage der nächste Schritt
vorgenommen werden, nämlich den Anteil der einzelnen
Eigenschaften an der Gesamtheit festzulegen.
(Beispiel: einem Bedienelement, das sehr oft bedient wird,
ist mehr Bedeutung beizumessen, als einem, das sehr selten
bedient wird.)
Dieser Vorgang wird Gewichtung genannt. Das Gewicht,
das der Teileigenschaft einer Gruppe beigemessen wird,
wird in Prozent angegeben.
Da die Funktionsanalyse logisch aufgebaut ist, läßt sich
der Anteil einer jeden Teileigenschaft am Endresultat
Gebrauchstauglichkeit errechnen.
Als eine der anfälligsten Stellen in diesem System muß die
Gewichtung angesehen werden. Dies kommt daher, daß die
Kriterien für die Wichtigkeit einer Eigenschaft in den
meisten Fällen statistisch nicht abgesichert werden können
Theoretisch ist dies zwar möglich, aber in der Praxis viel
zu aufwendig und zu teuer. Allerdings kann mit Hilfe der
durch Erfahrung gebildeten "informierten Meinung" und
einigen Kontrollen eine relativ große Aussagegenauigkeit
erzielt werden. Die erste Kontrolle ist durch das Diskutie-
ren des Bewertungsvorschlags mit mehreren Mitarbeitern
gegeben. Die zweite Kontrolle wird durch das Umrechnen
der Anteile der Teileigenschaften am Endresultat Gebrauchs-
tauglichkeit durchgeführt. Bei einem Vergleich der Eigen-
schaften werden dann falsche Gewichtungen sofort sichtbar
Weiterhin hilft die Struktur der Funktionsanalyse die Aus-
wirkungen eventueller Fehleinschätzungen zu reduzieren:
Bei der Einschätzung von der Stufe mit niederer Komplexi-
tät zur nächst höheren tritt eine Mitteilung der Fehler ein.
*8.1.1.1.1. Haltegriff
(5) 8.1.1.1.1.2. Griffigkeit
rüfling_ Nr. FI"
nicht relevant re
sehr gut
gut
befriedigen“
schlecht
sehr schlech‘
Rz
46 in,
N
1
E
fi
Durch eine förmschlüssige Verbindung der Hand mit dem
Griff verringert sich die statische Belastung der Hand.
Schlecht ist es, wenn eine kraftschlüssige Verbindung her-
gestellt werden muß, bei der der Griff unnötig fest um-
klammert wird! (siehe auch 8.1.3.1.3.2..und 8.1.3.1.
3.3).
Dies ist im wesentlichen dann der Fall, wenn der Trage-
griff zu gering oder zu groß im Querschnitt, zu kurz in
der Länge oder zu glatt ist.
Die Griffe aller Prüflinge sind zu glatt. Bei Benutzern,
deren Hände transpirieren, tritt hier ein zusätzlicher Gleit-
effekt ein. Nur die Prüflinge Nr. 7, 8 und 9, die keinen
besonders ausgebildeten Handgriff besitzen, haben eine
rauhere Oberfläche und sind somit griffiger.
Bei den Prüflingen Nr. 1 und 6 ist der Querschnitt des
Griffs zu gering, besonders dort, wo der Griff ausläuft
Die Kamera rutscht leicht aus der Hand.
Die Länge der Griffe reicht bei allen Prüflingen zum Tragen
aUSs
Abb.4 : Beurteilungsblatt
Die untere Begrenzung ist beschrieben durch den Nutzen
Null, die obere durch einen nicht mehr zu steigernden
Nutzen. Es findet hier also ein absolutes Beurteilungsver-
fahren Verwendung. (Bei einem relativen Verfahren würde
zwischen dem schlechtesten und besten Prüfling die gesamte
Urteilsskala ausgenützt.) Die Auflösung der Skala von 0
bis 10 hat sich in der Praxis als technologisch günstig
herausgestellt. Die Beurteilung erfolgt innerhalb dieser
Skala keineswegs immer monoton, sondern, entsprechend
des speziellen Beurteilungsfalles, progressiv.
"Lehmann, G., Stier, F.: Mensch und Gerät. In: I. Bd.:
Arbeitsphysiologie, Berlin, München, Wien 1961, S.718..
787.
ARCH + 2 (1969) H.5