Sigfrid Gahse
DIE GEREGELTE ORGANISATIONSSTRUK TUR
| Konventionelle Organisationsformen
wenn man vor die Aufgabe gestellt wird, ein integriertes
System der Informationsverarbeitung zu entwickeln, das
sowohl Planungs- und Kontrollinformationen als auch die
horizontal fließenden Leistungsinformationen verarbeiten
soll. Dabei geht man zunächst von der theoretischen Struk-
tur des Unternehmens aus und findet das bekannte Modell
der Informationspyramide (siehe Abb. 1). Diese Modellvor-
stellung aber kann nicht weiterführen, da schon einfache
Querverbindungen nicht mehr logisch darstellbar sind.
Was in der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre noch pro-
blematisch ist, hat das Baugewerbe als Branche auch
noch nicht lösen können. Unter diesen Problemen spielt
das der logisch aufgebauten, nicht an Personen gebundenen
Strukturorganisation eine wichtige Rolle, da man in der
Durchführung von Rationalisierungsaufgaben bald an die
Grenze kommt, die persönliche Vorurteile aufdeckt und
struktur gezeigt werden,die voll flexibel ist und von einer
größeren Architektur- oder Ingenieurbüros als auch in Bau-
betrieben finden.
An konventionellen Organisationsformen sind das Linien-,
Stabs-, Funktions- und Kommunikationssystem bekannt. Sie
sollen kurz untersucht werden.
Das Liniensystem geht von starren Instanzenwegen aus, die
in Form eines hierarchisch angeordneten Baumes die Lei-
tungsverhältnisse und Verantwortungen aufzeigen.
Das Stabssystem ist eine Hilfskonstruktion. Die Mitarbeiter
von Stabsstellen übernehmen beratende Aufgaben für die
obere Unternehmensleitung, haben keine Leitungsbefugnis,
sollen nicht in die unterste Verantwortungsebene, sondern
der fachlichen Qualifikation nach eingeordnet werden.
Im Funktionssystem unterstehen die Mitarbeiter einer Ab-
teilung oder Gruppe mehreren Vorgesetzten. Die Unter-
stellung basiert auf der funktionellen Verantwortung dieser
Vorgesetzten.
Das Kommunikationssystem zeigt in einem Netzwerk den
notwendigen Informationsaustausch, der das "Funktionieren"
eines optimalen Informationsflusses verwirklichen soll.
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Wenn man dieses Kommunikationssystem um die kyberne-
tischen Aspekte des Informationsaustausches erweitert
und die Hierarchie als Verantwortungsstellen für Dispo-
sitionen und geregelten Informationsaustausch ansieht, er-
hält man eine moderne Organisationsstruktur und eine
neue Auffassung vom Leiten eines Unternehmens, das den
untergebenen Stellen mehr Bewegungsfreiheit läßt und der
neuzeitlichen Informationsverarbeitung den Start er—
leichtert .
ABBILDUNG 1
DAS UNTERNEHMEN ALS INFORMATIONS - PYRAMIDE
Ausgehend von der kybernetischen Definition des Unter-
nehmens als komplexem System und unter bewußter Ein-
engung der Betrachtung des Systems Unternehmen als
Instrument der Informationsverarbeitung wird es hier als ein
komplexes System von beliebig vielen Informationszentren
definiert.
2 Organisation über geregelte Informationsverarbeitung
21 Informationszentren
Auf das Problem der Informationszentren stößt man sofort,
Unter einem Informationszentrum versteht man ein organisa-
torisches Gebilde innerhalb eines Unternehmens, das für
ARCH +2 (1969) H. 5