Full text: ARCH+ : Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und -planung (1969, Jg. 2, H. 5-8)

Sigfrid Gahse 
DIE GEREGELTE ORGANISATIONSSTRUK TUR 
| Konventionelle Organisationsformen 
wenn man vor die Aufgabe gestellt wird, ein integriertes 
System der Informationsverarbeitung zu entwickeln, das 
sowohl Planungs- und Kontrollinformationen als auch die 
horizontal fließenden Leistungsinformationen verarbeiten 
soll. Dabei geht man zunächst von der theoretischen Struk- 
tur des Unternehmens aus und findet das bekannte Modell 
der Informationspyramide (siehe Abb. 1). Diese Modellvor- 
stellung aber kann nicht weiterführen, da schon einfache 
Querverbindungen nicht mehr logisch darstellbar sind. 
Was in der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre noch pro- 
blematisch ist, hat das Baugewerbe als Branche auch 
noch nicht lösen können. Unter diesen Problemen spielt 
das der logisch aufgebauten, nicht an Personen gebundenen 
Strukturorganisation eine wichtige Rolle, da man in der 
Durchführung von Rationalisierungsaufgaben bald an die 
Grenze kommt, die persönliche Vorurteile aufdeckt und 
struktur gezeigt werden,die voll flexibel ist und von einer 
größeren Architektur- oder Ingenieurbüros als auch in Bau- 
betrieben finden. 
An konventionellen Organisationsformen sind das Linien-, 
Stabs-, Funktions- und Kommunikationssystem bekannt. Sie 
sollen kurz untersucht werden. 
Das Liniensystem geht von starren Instanzenwegen aus, die 
in Form eines hierarchisch angeordneten Baumes die Lei- 
tungsverhältnisse und Verantwortungen aufzeigen. 
Das Stabssystem ist eine Hilfskonstruktion. Die Mitarbeiter 
von Stabsstellen übernehmen beratende Aufgaben für die 
obere Unternehmensleitung, haben keine Leitungsbefugnis, 
sollen nicht in die unterste Verantwortungsebene, sondern 
der fachlichen Qualifikation nach eingeordnet werden. 
Im Funktionssystem unterstehen die Mitarbeiter einer Ab- 
teilung oder Gruppe mehreren Vorgesetzten. Die Unter- 
stellung basiert auf der funktionellen Verantwortung dieser 
Vorgesetzten. 
Das Kommunikationssystem zeigt in einem Netzwerk den 
notwendigen Informationsaustausch, der das "Funktionieren" 
eines optimalen Informationsflusses verwirklichen soll. 
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Wenn man dieses Kommunikationssystem um die kyberne- 
tischen Aspekte des Informationsaustausches erweitert 
und die Hierarchie als Verantwortungsstellen für Dispo- 
sitionen und geregelten Informationsaustausch ansieht, er- 
hält man eine moderne Organisationsstruktur und eine 
neue Auffassung vom Leiten eines Unternehmens, das den 
untergebenen Stellen mehr Bewegungsfreiheit läßt und der 
neuzeitlichen Informationsverarbeitung den Start er— 
leichtert . 
ABBILDUNG 1 
DAS UNTERNEHMEN ALS INFORMATIONS - PYRAMIDE 
Ausgehend von der kybernetischen Definition des Unter- 
nehmens als komplexem System und unter bewußter Ein- 
engung der Betrachtung des Systems Unternehmen als 
Instrument der Informationsverarbeitung wird es hier als ein 
komplexes System von beliebig vielen Informationszentren 
definiert. 
2 Organisation über geregelte Informationsverarbeitung 
21 Informationszentren 
Auf das Problem der Informationszentren stößt man sofort, 
Unter einem Informationszentrum versteht man ein organisa- 
torisches Gebilde innerhalb eines Unternehmens, das für 
ARCH +2 (1969) H. 5
	        

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