Full text: ARCH+ : Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und -planung (1969, Jg. 2, H. 5-8)

VERINIEB 
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ENTWICKLUNG 
FERTIGUNG 
ABBILDUNG 2 
DER REGELKREIS EINER INFORMATIONSSTRUKTUR 
ÜBER SEINE INFORMATIONSZENTREN 
22 Informationsstrukturen 
Unter einer Informationsstruktur versteht man ein Gebilde, 
das sich aus solchen Informationszentren zusammensetzt, 
die sich zu einem Regelkreis zusammenfügen lassen. Siehe 
dazu Abb. 2 . Es gehören dazu die Informationszentren 
3 Das Organisationsmodell der geregelten Informations- 
strukturen 
31 Klassifikationen 
Für Organisatoren, die einen Organisationsplan nach der 
hergebrachten Struktur ihres Unternehmens aufstellen, 
erscheint eine allgemeingültige, einfache und trotzdem 
logische Klassifikation von Informationsstrukturen für ihren 
Fall unangebracht zu sein, da sie sich mit historischen und 
persönlichen Vorurteilen belastet dieser Aufgabe widmen 
und sich nicht von ihnen lösen können und eigentlich auch 
nicht wollen. Sie sollten sich aber intensiver mit diesem 
Problem beschäftigen, da sie sonst den Überblick über ihr 
Organisationssystem verlieren. Nach oft eingegangenen 
Kompromissen büßt dann die Organisationsstruktur ihre 
Transparenz ein. Das Organisationsmitte| 
der Informationsverarbeitung zwingt sie dazu, sich zumindest 
Gedanken über die Informationsstruktur zu machen und diese 
Form zu klassifizieren, da sie Kenntnisse über den Infor- 
mationsstand und irgendwann - spätestens bei Aufbau eines 
Informationssystems - den Informationsfluß analysieren und 
verbessern müssen. 
Eine Informationsstruktur im oben beschriebenen Sinne läßt 
sich durch sechs Bits (Zifferndarstellung mit den Zuständen 
0 oder 1) in Dualdarstellung klassifizieren. Dabei ordnet 
man jeder Verbindung zwischen zwei Informationszentren 
den Zustand 0 oder 1 zu. Die Ziffer 0 bedeutet im Extrem- 
fall, daß diese Verbindung nicht vorhanden ist, d.h. es 
liegt kein Informationsfluß vor. In der Praxis gibt es diesen 
Fall nicht. Deshalb soll der Zustand 0 so definiert werden: 
Die Informationsdichte liegt unter dem Normalzustand, das 
ein nach dem Rationalprinzip geführtes Unternehmen fordern 
1. Entwicklung oder Beschaffung 
(Entwicklung, Einkauf, Personalwesen, Planung, 
Entwurf) 
Fertigung 
(Montage, Durchführung, Konstruktion) 
3. Vertrieb 
(Verkauf, Verhandlungsführung, Wettbewerbe) 
4. Leitung 
23 Der Regelkreis als Steuerungsinstrument 
Jede Informationsstruktur enthält einen Regelkreis, in dem 
die Funktion Entwicklung die Planung, Fertigung die Durch 
führung, Vertrieb die Erfassung der Istzahlen auf dem Markt 
und die Leitung die Kontrolle mit Feedback auf die Ent- 
wicklung übernimmt. Diese Informationsstruktur muß eine 
lebensfähige Zelle im Betrieb sein, allerdings mit einer 
Regelung über den Informationsaustausch. Die einzelne 
Zelle dazu bietet das Informationszentrum, das wieder für 
sich selbst verantwortlich ist und damit wiederum eine 
Informationsstruktur darstellen kann (siehe Abb. 3). 
Auf diese Weise kann man baukastenförmig mehrstufige 
Informationsstrukturen aufbauen. Wer Verantwortung 
übernimmt, ist immer ein Informationszentrum und hat das 
Recht zum Aufbau einer eigenen Informationsstruktur. Ein 
Vorgesetzter hat nur das Recht auf Kontrolle und Steuerung 
des unter ihm liegenden Regelkreises. 
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in seiner Flexibilität, 
der eindeutigen Verantwortung bestimmter Bereiche und 
eine Ausschaltung der Kompetenzüberschreitung, wenn das 
Wesen dieses Verfahrens beibehalten wird. 
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ABBILDUNG 3 
MEHRSTUFIGE INFORMATIONSSTRUKTUREN 
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Die Ziffer 1 bedeutet danach, daß diese Verbindung vor- 
handen ist und ein Informationsfluß vorliegt, der die Füh- 
rung eines Unternehmens nach dem Rationalprinzip erlaubt 
Das Rationalprinzip kann als Unternehmensziel einen 
optimalen Gewinn haben, der aber nur dann erreichbar ist. 
wenn in ausreichender Form Steuerungsinformationen vor- 
liegen. 
Zur Klassifikation der Informationsstrukturen zieht man die 
ARCH +2 (1969) H. 5
	        

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