vielen Bereichen der Wirtschaft wird die Konzentra-
tion ein technisch unabwendbarer Prozeß sein. In
der Bauwirtschaft aber wird in der Mehrzahl der
Fälle die Kooperation die beste Hilfe sein, um
sich am Markt zu behaupten. Diese Form der An-
passung entspricht dem mittelständischen
Charakter des Bauhauptgewerbes. Sie bietet Mög-
lichkeiten, die soziologische Struktur zu erhalten
und sich trotzdem der unentrinnbaren Entwicklung
anzupassen.
(11) Baubetriebswirtschaft und Baurecht, 7/1969
(11a) Die Zitate von Jörn Jansen sind entnommen: Vor-
trag im Symposium "Architekturtheorie", TU Berlin
1968
(12) Bauwirtschaft und Baurecht, 7/69
(13) Die Baupreise sind in der BRD seit 1959 um 50 Pro-
zent angestiegen
(14) "Der Produktivitätsfortschritt im Bauhauptgewerbe
(hat)... bei weitem nicht in der Mechanisierung
seinen wichtigsten Bestimmungsgrund, sondern in
der verbesserten Organisation der Baustellen und
im Büro." Rationeller Bauen, Dezember 1968
(15) Bauwirtschaft und Baurecht, 7/1969
(16) Vergl. SPD-Abgeordneter Stobbe, Berliner Bau-
planung 1970 in Berliner Bauwirtschaft, 1. August
1969: "Schwierigkeiten für den Konjunkturpolitiker
entstehen dann, wenn alle Produktionskapazitäten
in der Wirtschaft ausgenutzt sind." "Die Bau- und
Wohnungswirtschaft wird von den restriktiven Maß-
nahmen unverdientermaßen stärker als andere be-
troffen." Bau & Bauindustrie, Juli 1969
"Rationeller Bauen", Dezember 1968: "Die über-
durchschnittliche Produktivitätszunahme 1966 hängt
mit der Rezession und dem scharfen Wettbewerb
zusammen. Die Arbeiterzahl war 10 Prozent nied-
riger als vor der Rezession... vor allem durch das
Ausscheiden von Gastarbeitern."
Indikator dafür ist die Tendenz der Verlagerung der
Investitionen der Bauindustrie vom Hochbau auf den
Tiefbau, der innerhalb aller Bauzweige den höchsten
Industrialisierungsgrad (10,6 Prozent, Fertigteile-
Wohnungsbau 5,6 Prozent 1967) und den höchsten
Produktivitätsfortschritt besitzt. Produktivitätsfort-
schritt 1960-1967 Hochbau 29 Prozent, Tiefbau 61
Prozent. Die Autobahnen sollen nach dem Leber-
Plan von 1969 bis 1985 verdoppelt werden.
(19) Vergl.: Die Erhöhung des Zinssatzes um 1,2 Prozent
eines auf dem Kapitalmarkt aufgenommenen Dar-
lehens erhöht die Baukosten um 4 Prozent
(20) Werner Hofmann, "Bodenordnung?", Stuttgart 1969,
Ss. 14
(21) Karl Marx, Kapital IIl, Dietz-Verlag 1959, S. 834
(22) Karl Marx, Kapital IIl, Dietz-Verlag 1959, S. 874
(23) Kar! Marx, Kapital IIl, Dietz-Verlag 1956, S. 849,
859
(24) Die Grundstückkosten für Wohnbauten stiegen 1961
bis 1968 um 178 Prozent, was die Mieten stark in
die Höhe trieb
Nach einem im Auftrag des Haus- und Grundeigen-
tümers erstellten Gutachten sollen sich die Mieten
bis 1975 in der BRD verdoppeln. "Prognose des
Institutes für Siedlungs- und Wohnungswesen'',
Münster, Die Welt, 21. Oktober 1969
(26) "Solche Fondsanteile haben erhebliche Reize; in
Zeiten steigender Preise werden viele verstärkt nach
Geldanlage suchen." SZ, 4. Oktober 1969
(27) Zum Vergl.: Die Rendite der Großindustrie lagen
171
zwischen 15 und 18 Prozent
(28) "Stehen finanzschwache Gruppen dahinter, so kann
eine forcierte Rückgabe von Anteilen hier durchaus
zu finanziellen Engpässen führen, auch wenn das
Objekt selbst durchaus gesund ist." Ebd.
(29) Alexander Mitscherlich, "Die Unwirtlichkeit der
Städte", Suhrkamp 1967
(30) Friedrich Engels, "Zur Wohnungsfrage", Ausgew.
Schriften, Dietz-Verlag 1968, Bd. I. Vergl. die
Wohnpolitik der Gemeinde Wien, Wien 1926, 5.31:
Die Wiener Gemeindebauten wurden durch die Auf-
hebung der Miete zum Regulativ der Exportindustrie:
"... unsere Konkurrenzfähigkeit (kann) nur durch
verhältnismäßig niedrige Löhne aufrechterhalten
werden (...). Eine einzige Komponente ist es, die
aus dem Lohn entfernt werden kann, ohne die Lei-
stungsfähigkeit des Arbeiters herabzudrücken. Das
ist der Wohnungsaufwand."
(31) Vergl. Bericht, H. Frank, B. Jansen, Sanierung
Block 77, Kreuzberg, Bau-COOP, TU Berlin,
21. Oktober 1969
(32) H. Frank, B. Jansen, ebd.
(33) Vergl. Rede des Präsidenten des Zentralverbandes
der Haus- und Grundstücksvereine Deutschlands;
Tagesspiegel 27. März 1969, S. 8. "Die Förderung
der privaten Initiative und die Erhaltung des pri-
vaten Haus- und Grundeigentums sind in den ver-
gangenen 20 Jahren die Grundlagen für die Wohn-
baupolitik der Bundesrepublik gewesen."
(34) Der Staat subventioniert die Miete im sozialen
Wohnungsbau über ein Drittel
(35) Erstattung der unrentierlichen Kosten, Räumungsent-
schädigung, Finanzierungshilfe, steuerliche Ab-
schreibung, Wohngeld etc. H. Frank, B. Jansen
Dieser Artikel ist in einer früheren Fassung in "Theorie
und Praxis" erschienen.
ARCH+ 3 (1970) H. 9