Full text: ARCH+ : Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und -planung (1970, Jg. 3, H. 9-11)

Gruppenarbeit zu ermöglichen. 
Wie sieht die Lage heute aus? 
Die aSPO hat im Frühjahr 1970 den Weg durch die be- 
schließenden Institutionen - Fakultätssitzung und akade- 
mischer Senat - ohne Schwierigkeiten durchlaufen und 
wird zur Zeit durch den politischen Senat Berlins blok- 
kiert. Diese Reform, die von der Dekanskonferenz in 
Hamburg, vom BDA und der BAK begrüßt und gutgeheißen 
wurde, ist durch den direkten Eingriff des politischen Se- 
nats in Gestalt eines Staatskommissars für Prüfungsange- 
legenheiten verhindert. Die formalen Einwände, die ge- 
gen die aSPO geltend gemacht werden, zielen auf die 
nach ihr organisierten Gruppen und Seminare, mithin auf 
den Inhalt dieser Reform. Kollektive Gruppen, die poli- 
tisches Handeln zum Programm ihrer Ausbildung machen, 
sind der Grund dieser radikalen Reaktion. Der Anlaß von 
Stellenbesetzungen vor allem neuer Assistentenpositionen 
ist das Vehikel dieser Reaktion. Sofort nach der Ausar- 
beitung und akademischen Billigung der aSPO haben die 
nach ihrem Modell organisierten Projektgruppen ihre 
Personalforderungen geltend gemacht. Die für die Reform 
gebilligten Assistentenstellen sahen vor allem die Ein- 
stellung von Sozialwissenschaftlern und Ökonomen vor. 
Die dadurch befürchtete "Überschwemmung" der Fakultät 
mit politisiertem Lehrpersonal und die Angst vor dem ab- 
zusehenden Verlust auch des letzten Restes fachlicher 
Bedeutung ließ die Ordinarien den Apparat der Fakultät 
durch Arbeitsverweigerung und gerichtliche Anfechtung 
von Beschlüssen seiner Gremien lahmlegen. Angesichts 
der Dimension der Institutionalisierung politischer Akti- 
vität erfüllte sich der mehrfach geäußerte Wunsch der 
Ordinarien nach einem Staatskommissar . 
Unterdessen ist die Reform der Studenten und Assistenten 
durch die beschlossene Einrichtung von Fachbereichen 
überholt worden. Von der maßgebenden Initiative sind 
sie in die defensive Reaktion gedrängt. Die so auf sie 
zurückkommende Reform beschneidet und kanalisiert vor 
allem die inhaltlichen Veränderungen des Studiums. Der 
Kampf der Studenten und Assistenten richtet sich darum 
jetzt auch gegen die Reform. Teile der Aktivität sind vor 
allem die Frage nach 
- Einrichtung von Instituten 
- Organisation von Studienprogrammen 
Absicherung dieser Programme durch Besetzung von 
Stellen. 
für die Ausbildungskommission der Fakultät 
Horst Siewert 
Bernd Schnieder 
ARCH+ 3 (1970) H. 11 
TE
	        

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