Gruppenarbeit zu ermöglichen.
Wie sieht die Lage heute aus?
Die aSPO hat im Frühjahr 1970 den Weg durch die be-
schließenden Institutionen - Fakultätssitzung und akade-
mischer Senat - ohne Schwierigkeiten durchlaufen und
wird zur Zeit durch den politischen Senat Berlins blok-
kiert. Diese Reform, die von der Dekanskonferenz in
Hamburg, vom BDA und der BAK begrüßt und gutgeheißen
wurde, ist durch den direkten Eingriff des politischen Se-
nats in Gestalt eines Staatskommissars für Prüfungsange-
legenheiten verhindert. Die formalen Einwände, die ge-
gen die aSPO geltend gemacht werden, zielen auf die
nach ihr organisierten Gruppen und Seminare, mithin auf
den Inhalt dieser Reform. Kollektive Gruppen, die poli-
tisches Handeln zum Programm ihrer Ausbildung machen,
sind der Grund dieser radikalen Reaktion. Der Anlaß von
Stellenbesetzungen vor allem neuer Assistentenpositionen
ist das Vehikel dieser Reaktion. Sofort nach der Ausar-
beitung und akademischen Billigung der aSPO haben die
nach ihrem Modell organisierten Projektgruppen ihre
Personalforderungen geltend gemacht. Die für die Reform
gebilligten Assistentenstellen sahen vor allem die Ein-
stellung von Sozialwissenschaftlern und Ökonomen vor.
Die dadurch befürchtete "Überschwemmung" der Fakultät
mit politisiertem Lehrpersonal und die Angst vor dem ab-
zusehenden Verlust auch des letzten Restes fachlicher
Bedeutung ließ die Ordinarien den Apparat der Fakultät
durch Arbeitsverweigerung und gerichtliche Anfechtung
von Beschlüssen seiner Gremien lahmlegen. Angesichts
der Dimension der Institutionalisierung politischer Akti-
vität erfüllte sich der mehrfach geäußerte Wunsch der
Ordinarien nach einem Staatskommissar .
Unterdessen ist die Reform der Studenten und Assistenten
durch die beschlossene Einrichtung von Fachbereichen
überholt worden. Von der maßgebenden Initiative sind
sie in die defensive Reaktion gedrängt. Die so auf sie
zurückkommende Reform beschneidet und kanalisiert vor
allem die inhaltlichen Veränderungen des Studiums. Der
Kampf der Studenten und Assistenten richtet sich darum
jetzt auch gegen die Reform. Teile der Aktivität sind vor
allem die Frage nach
- Einrichtung von Instituten
- Organisation von Studienprogrammen
Absicherung dieser Programme durch Besetzung von
Stellen.
für die Ausbildungskommission der Fakultät
Horst Siewert
Bernd Schnieder
ARCH+ 3 (1970) H. 11
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