Full text: ARCH+ : Studienhefte für Planungspraxis und Planungstheorie (1973, Jg. 5, H. 17-20)

Abbildung 2 
Zielgebendes 
System 
Zielsetzungen 
CR 
Erfolgsmeldungen 
Informationen — | | 
Planendes und 
koordinierendes 
System 
Fr} 
HZ rende Systeme 
Fragestellungeri 
Fragen 
Informa- Bw 
tions System E_— 
Antworten 
Informa- f ragen 
tions System 
Antworten 
— 
system dadurch aus, daß sich die Produktionsmittel im Pri- 
vatbesitz (und damit in privater Verfügungsgewalt) einzelner 
Privateigentümer oder Gruppen von Privateigentümern be- 
finden. Deren Interesse als Einzelne ist es, einen möglichst 
hohen Gewinn (Profit) aus ihrem Kapital zu ziehen. Ihr In- 
teresse als Klasse ist es, das gesellschaftliche System, in dem 
sie die herrschende Klasse bilden, zu erhalten und gegen alle 
Störungen zu verteidigen. Planung kann in einem derartigen 
Gesellschaftssystem definitionsgemäß nur an zwei Stellen 
stattfinden: auf der Ebene des einzelnen Kapitals mit der 
Zielsetzung der Profitmaximierung (einschließlich der dazu 
gehörenden Voraussetzungen wie Marktbeherrschung, Ar- 
beitsintensivierung, Investitionsplanung usw.); auf der Ebene 
des Gesamtkapitals mit dem Ziel der Systemerhaltung, was 
notwendig die Sicherung der Profitmaximierung für die 
Einzelkapitale wie auch die Erhaltung der Bereitschaft der 
Mehrzahl der in diesem Gesellschaftssystem lebenden Men- 
schen mit einschließt, das herrschende Gesellschafts- 
system zu akzeptieren (sei es aus der Überzeugung, daß 
das herrschende Gesellschaftssystem ihren Bedürfnissen 
gerecht werde, oder aus der Angst oder der Einsicht in 
die Unmöglichkeit, es entscheidend zu verändern). 
beplantes System 
k 
Daß diese Beschreibung grundsätzlich die Struktur der 
Gesellschaftsordnung der BRD trifft, bedarf keiner weite- 
ren Diskussion. Selbst die Vertreter der herrschenden 
Klasse hätten gegen diese Beschreibung allenfalls termi- 
nologische Einwände und interpretatorische Zusätze, 
die allesamt darauf hinauslaufen, daß genau dieses 
Gesellschaftssystem optimal sei für den Nutzen aller 
Gesellschaftsmitglieder. 
Bleibt man bei dieser schematischen Charakterisierung 
der bundesrepublikanischen Gesellschaft und versucht 
man die gesellschaftlichen Institutionen zu charakteri- 
sieren, die planerisch (und geplant handelnd) tätig wer- 
den, ergeben sich im wesentlichen zwei Gruppen: zum 
einen die Einzelkapitale (institutionell als Privatunter- 
nehmen) und auf der Ebene des Gesamtkapitals die 
staatlichen und halbstaatlichen Institutionen (Regierun- 
gen, Verwaltungen, Parteien). Mit diesen Institutionen 
sind selbstredend gleichzeitig auch diejenigen Stellen 
fixiert, an denen Planungstheorien praktisch werden 
können. Dies läßt dem Planungstheoretiker von vorn- 
herein in seiner theoretischen Arbeit drei Möglichkei-
	        

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