dell ‘architettura (Bari: Laterza,
1973) ;ders. Progetto e utopia (Bäri: Later-
za, 1973); derselbe, “URSS/Berlin, 1922: du
populisme a L‘Internationale Constructivi-
ste”, in VH 101, Nr. 7/’, 1972, S. 53 - 87.
Rudolf Arnheim, Entropy and Art:
An Essay on Disorder and Or-
de r (USA: University of California Press,
1971), ibid. (Turin: Einaudi, 1974), S. 74.
28) Jean Arp, On my way: Poetry and
Essays 1912 - 1947 (New York: George
Wittenborn, Inc. 1948), S. 77.
Jean Fautrier, Teorie della Pittu-
ra contemporanea, ed. Jürgen Claus
(Milan: II Saggiatore, 1967), S. 314.
Bruno Zevi, II Linguaggio Moder-
nadell ‘Architettura: Guida
del Codice Anticlassico (Tu-
rin: Einaudi, 1973).
31) L’architecture d’aujourd'
hui, Nr. 169, 1973, S. 63 - 69.
31a) im Original deutsch: (Anm. d. Übers.) -
32) Siehe Anmerkung 1.
33) Michel Foucault, L’ordre du dis--
cours (Turin: Einaudi, 1972), S. 19. In-
augural Vortrag am College de France,
Dec. 2., 1970.
Francesco Dal Co, Architettura
e rivoluzione (Padua: Marsilio, 1973)
Die Titelseite der italienischen Ausgabe der
Schriften des Schweizer Architekten Hannes
Meyer ist eine wichtige Grundlage zur Be-
wertung seiner Position. Eine entgegengesetz:
te Haltung findet man bei Massimo Scolari,
“Hannes Meyer e la pretesa negazione dell
‘art”,in Controspazio I, Nr. 7, 1969
Siehe auch die bekannte Monographie von
Claude Schnaidt. C.f. Hans Schmidt, Be i-
trägezur Architektur,1924 -
1964, (Berlin und Basel: 1965); Werk,
10. 1972, teilweise der Arbeit von Schmidt
gewidmet.
Michel Foucault, L‘’Ord re du Dis-
cours,S. 20.
Charles Jencks, ‘“Dolce Vita or The Super-
sensualists”, in Modern Movements
in Architecture, S.51-59.
Walter Benjamin, ‘“Der Autor als Produzent,
Versuche über Brecht” (Frankfurt: Suhr-
kamp Verlag, 1971); Paolo Portoghesi nahm
den gleichen Artikel als Antwort und als
Argument auf für den Funktionsverlust der
Architekturideologie. Paolo Portoghesi, “Au
topsia ovivisez one dell‘architettura? ‘‘ in
Controspazio I, Nov. 1969, S. 5 - 7.
Tatsächlich ist hier selbst Benjamin zweideu-
tig und verführt zu unterschiedlichen Inter-
pretationen. Aber es würde in die Irre führen
wie es Portoghesi tut, sich ausschließlich auf
die traditionellen Aspekte dieses Textes zu
beschränken. Mit Bezug auf die Schule der
Neuen Sachlichkeit sagt Benjamin:
“diese Schule . . . . trieb großen Aufwand
mit ihrer Armut. Sie entzog sich damit der
dringlichsten Aufgabe des heutigen Schrift
stellers: der Erkenntnis, wie arm er ist und
wie arm er zu sein hat, um von vorn begin-
nen zu können . . .. Dem Autor, der dieBe
dingungen heutiger Produktion durchdacht
hat, wird nichts ferner liegen, als solche Wer
ke zu erwarten oder auch nur zu erwünschen
Seine Arbeit wird niemals nur die Arbeit an
den Mitteln der Produktion sein. Mit anderen
Worten: seine Produkte müssen
nebenund vor ihrem Werkcha-
rakter eine organisierende
Funktion besitzen.“ (Hervorhebung
M.T.) Benjamin weist selbst darauf hin, daß
eine derartige ‘“organisierende Funktion”
weit über die propagandistische Absicht hin-
ausreicht.‘
Vgl. Benjamin, ‘ Der Autor als Pro
duzent” S. 208. Eine kritische und
scharfsinnige Analyse der Widersprüche in
Benjamins Argumentation findet sich in Gian
giorgio Pasqualotto, Avanguardia ee
technologica (Rom: Officina, 1971)
Mit der Kritik an den 0.g. Artikel Walter
Benjamins von Jürgen Habermas können wir
jedoch keineswegs übereinstimmen, Zur
Aktualität Walter Benjamins
(Frankfurt: Suhrkamp Verlag, 1972).
38)
Werner Durth
Tendenzen
der gegenwärtigen
Architekturdiskussion
Rückzugsgefechte und Ablenkungsmanöver *]
Neue Tendenzen
Selbsthilfe-Architekturen, Beraterkonzep-
ten und Partizipationsmodellen.
Während Rückzug und Politisierung auf
unwegsame Seitenpfade zu führen schei-
nen, die in verschiedener Richtung vom
breiten Mittelweg warenästhetischer Ver-
kleidungskünste abweichen und kaum er-
ste Konturen erkennen lassen, findet in
der öffentlichen = veröffentlichten Dis-
kussion vor allem die Trendwende auf
dem Trampelpfad Beachtung: die Anpas-
sung an geselischaftliche Verhältnisse, die
eine marktgerechte Modernisierung des
Funktionalismus erfordern. Denn was für
die meisten der angestellten und freien
Architekten uneingestanden längst das
Gebot ökonomischer Existenzsicherung
war, findet seit einiger Zeit Ausdruck
auch auf der Ebene von Kongressen, Ar-
tikeln und Programmen: der Verlust des
Alleinvertretungsanspruchs gestalterischer
Kompetenz, die Anerkennung der friedli-
chen Koexistenz unterschiedlicher ästhe-
tischer Normensysteme, auf die man sich
je nach Kundenkreis einzustellen hat —
ein Stück offizieller Außenpolitik nun
auch der Berufsverbände.
Die über Jahre gesteigerte öffentliche
Architektenschelte hat ihre Wirkung nicht
verfehlt: Bis in die Schlagzeilen der Tages-
presse läßt sich die Bekehrung verfolgen,
mit der „Form follows Psycho” 2) als
neues Credo ausgegeben wird. Zur öffent-
lichen Selbstbezichtigung mischen sich so-
gar konvertierte Rationalisten in den
Chor der reuigen Sünder — „Die Architek-
ten bekennen sich schuldig” 3), um sich
nach dem längst geforderten Abwurf von
überflüssigem „‚Kulturballast” 4) nach
neuen Orientierungen und Handlungsfel-
dern umschauen zu können. Da sich ab-
sehen läßt, daß in der nächsten Zukunft
nicht große Projekte, sondern bescheide-
ne An- und Umbauten innerhalb der be-
reits vorhandenen Stadtstrukturen ihre
Berufsperspektiven bestimmen werden,
muß auch die bisher ignorierte ‚Unarchi-
tektur’ ebenso systematisch ins Planen und
Bauen miteinbezogen werden wie die ver-
schrobenen Wünsche von Bauherren, um
die man bisher zumindest offiziell noch
einen weiten Bogen machen konnte. So
lassen sich selbst die „‚röhrenden Hirsche
Nachlassende Bauproduktion und Auf-
tragsmangel, wachsende Arbeitslosigkeit
und Existenzangst geben den düsteren
Hintergrund ab, vor dem sich die aktuelle
Architekturdiskussion wie ein bewegtes
Schlachtengemälde - oder eher Spiegel-
fechterei - ausnimmt: Während auf der
einen Seite Rationalisten gegen Populi-
sten Front beziehen und Trivialarchitek-
turen gegen Archetypen ins Feld geführt
werden, wird auf der anderen Seite um
die richtige Linie zwischen Parteien, ba-
sisdemokratischer und gewerkschaftlicher
Orientierung gerungen. Zwischen ästheti-
schem Eskapismus und Suche nach politi-
scher Identität schwanken die Versuche
zur ideologischen Neuorientierung, ge-
meinsam in der Opposition gegen den hi-
storisch überlebten Funktionalismus. Seit
durch den Mangel an Bauaufgaben die
ökonomische Basis der Architekten und
Planer erschüttert wurde und zudem
durch die ihnen zugewiesene Sündenbock-
Rolle auch der ideologische Überbau ins
Wanken geriet, zeichnen sich im Gewirr
der Fronten drei strategische Linien zur
Bewältigung der harschen Wirklichkeit
ab:
Rückzug in eine heile Welt des Ästheti-
zismus, in der neben der Produktion eli-
tärer Idealentwürfe und galeriereifer Ge-
nieskizzen auch die Entdeckung und Ver-
klärung von anonymer Architektur und
Volkskunst noch Platz hat;
Anpassung an Marktlage und Publikums-
geschmack nach wechselnden Moden:
„Der Architekt der Zukunft ist Organi-
sator des Grundrisses, rationeller Kon-
strukteur und allenfalls Dekorateur” 1) —
dies nun besonders und mit allen Wasser
marktgerechter Produktgestaltung gewa-
schen;
Widerstand gegen die ökonomischen
und politischen Bedingungen, durch die
nicht nur die Planer, sondern vor allem
die üblicherweise ‚Beplanten’ betroffen
sind — Versuche der Solidarisierung und
Bestimmung einer klaren Position nicht
nur zu, sondern auch /n den Produktions-
verhältnissen: durch Veränderung der Pro-
duktionsweise, durch Entwicklung von
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