erreichten Diskussionsstand wiedergab.
Neben dem vorhandenen Zustand konn-
ten die Vorstellungen der Bürgerinitia-
tive, das Planungskonzept der Verwal-
tung und ein zusätzlicher Vorschlag der
Gutachter nachgestellt werden. Durch
zusätzliches Arbeitsmaterial waren die-
se Alternativen noch weiter modifizier-
bar.
Anläßlich eines von der ansässigen
Bürgerinitiative organisierten Quartiers-
festes erreichten wir auch einen großen
Teil der Anlieger. Ein guter Anfang, wie
uns schien, entwickelten sich doch sehr
schnell situationskompetente Diskussio-
nen mit den Anwesenden. Nachdem |
aber die Kritik an dem Verwaltungskon-
zept immer massiver wurde, verschwan-
den die vorher anwesenden Behörden-
vertreter. Nach ein paar Tagen wurden
wir aufgefordert, diese Öffentlichkeits-
arbeit einzustellen. Mit dem juristisch
und verwaltungstechnisch einwandfrei-
en Argument: „Man könne doch nicht
mit Vorschlägen in der Öffentlichkeit
operieren, die noch nicht mal in der
Verwaltung abgesichert seien’, wurde
die Illegalität unseres Tuns erklärt. Den-
noch ist so manchem Beteiligten klar
geworden, wie weit diese Verwaltung
von den Beteuerungen zur Bürgernähe
entfernt ist, wenn sie in die Pflicht
genommen wird.
EINE BEWEGUNG BAHNT SICH AN
Außer den Simulationsmodellen Hilde-
gardstraße und Viktoria-Luise-Platz
gibt es in Berlin mittlerweile schon ca.
zwanzig weitere Bürgerinitiativen, die
mit solchen Simulationsmodellen arbei-
tein, und es werden immer mehr. 12
Meistens handelt es sich dabei um Stra-
ßen und Plätze in verdichteten Innen-
stadtgebieten mit gründerzeitlicher Be-
bauung, die im Maßstab 1:100 oder 1:90
nachgebildet werden. Auf Quartiersfe-
sten, in Schulen oder Quartiersbüros wird
anhand diaser Modelle der Arbeitsstand
der Initiativgruppen der Öffentlichkeit
vorgestellt. Es gibt auch schon Bezirks-
verwaltungen, die von sich aus zusam-
men mit Studentengruppen den Kontakt
zu den Anliegern über das Medium des
Simulationsmodells suchen. Aber noch
sind das personell bedingte Ausnahmen
in einer Verwaltungslandschaft voller
Ablehnung und Skepsis.
Die Modellsimulationstechnik wird
auch im kleineren Maßstab für die
Wohnungseinrichtung eingesetzt. Die
Berliner Wohnberatungsstelle arbeitet
schwerpunktmäßig mit einem solchen
Modellbaukasten im Maßstab 1:20.12
Auch in Schulen, Volkshochschulen
und Verwaltungen wird zunehmend mit
Simulationsmodellen gearbeitet, um
räumliche Zustände und Konzepte an-
schaulich zu diskutieren. Zur Zeit ha-
ben wir,uns verstärkt diesen Institutio-
nen zugewendet, um dort das Verständ-
nis und die Einsicht zu fördern, das die
räumliche Planung durchaus auch von
Laien zu verstehen ist, wenn sie das ent-
sprechende Instrumentarium und eine
qualifizierte Betreuung dazu befähigen.
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