Fachwerk-Arkaden zu setzen, Ihr Dach
kann gleichzeitig als Freiraum für das
erste Obergeschoß nutzbar gemacht
werden — als großer Dachgarten.
GANG
(1.18)
Der Gang ist — ähnlich wie die Arkade —
ein wettergeschützter Weg. Auch hier
mußte der Hauseigentümer der Öffent-
lichkeit einen Weg durch sein Haus hin-
durch zugestehen. Oder: er selbst er-
schloß seinen Hof durch einen Gang.
Er hat Überraschungsmomente: sie
reizen die Fantasie — oft bis zu Angst-
Vorstellungen. Solche Gänge, in denen
sich das historische Bürgertum maist
sehr unsicher fühlte, die Bewohner je-
doch nur selten, wurden in bürgerlicher
Vorstellung gern als abrißwürdig gestem-
pelt.
Beispiele: Lübeck, Schleswig, Amsterdam,
Kettwiger Straße in Mülheim-Ruhr.
2. Halböffentlicher Bereich
® Er dämpft das Sonnenlicht
® Oder spendet Schatten.
Wasserleitungen sind — als Material — nicht @ Kinder können auf Bäume hinaufklet-
teuer. Man kann sie leicht selbst verlegen tern.
{frostfrei!). ®e Der Baum ist ein Akzent,
Eine Wasserstelle im Garten ist in vieler @ häufig sogar ein Merkzeichen,
Weise nützlich, verleitet allerdings auch ® gelegentlich auch ein Symbol (Dorflinde)
zur Verschwendung. e Bäume begrenzen
Die Wasserstelle kann man gestalten: ® oder gliedern bzw. unterteilen Straßen
als Brunnen. Brunnen sind seit jeher oft {z.B. Boulevards) und Plätze oder Gär-
Plastiken gewesen. Sie verstärkten dadurch ten.
unterbewußte Assoziationen, die im Zu- ® Der Baum verändert sich mit den Jahres-
sammenhang mit dem Genuß von Wasser zeiten
entstanden: Fühlen, Sehen und Hören des ® und wird ebenso alt oder älter als die
Wassers — im Hinblick auf seine reale und Menschen
vor allem mögliche bzw. vorstellbare phan- @ d.h. er macht ihre Zeitlichkeit und Ge-
tastische Benutzung. schichte sichtbar.
Viele Städte machen von Zeit zu Zeit Baum
pflanz-Aktionen. Dazu verteilen sie kosten-
los Bäume. Pflanzen muß man sie selbst
— auf privatem Gelände. Mit einem Anruf
beim Gartenamt erfährt man den Termin.
Wo die Stadt auf ihrem eigenen Terrain
keine Bäume pflanzt, sollten Bürgerinitia-
tiven sie dazu auffordern und notfalls selbst
pflanzen.
Sträucher sind mehrjährige Gewächse, die
nicht allzu hoch werden.
Es gibt
® Ziersträucher
® und Beerensträucher.
® Viele Sträucherarten eignen sich zur
Heckenbildung (siehe: Hecke. Zaun,
Mauer)
® und damit zum Schutz vor Lärm,
® Schmutz e Eine Hecke ist eine lebende Mauer.
8 und Wind. ® Sie wächst und verändert sich mit
® Kinder können sich unter Sträuchern den Jahreszeiten.
‚„‚Nester’’ oder ‚Hütten‘ bauen. ® Das bedeutet: sie benötigt Pflege.
® Sträucher gliedern, unterteilen, markie- Das heißt: Man muß Sorge in sie in-
ren und akzentuieren. vestieren — in Form von Arbeit wie
Schneiden, Düngen, Laub abfahren.
Die Hecke schützt vor Wind, Regen
und Schmutz.
Wenn sie hoch ist, schützt sie vor
Einblick.
'st sie niedrig, unterteilt sie den Raum
in kleine Räume. Sind die kleinen
Räume unterschiedlich, dann hebt die
Hecke ihre Unterschiedlichkeit beson-
ders hervor.
Im übrigen gilt für die Hecke ähnliches
wie für den Zaun.
9 Der Baum ist ein Luftfilter (Staubfän- @
ger, Umwandlung).
9 Er liefert Sauerstoff. ®
Bestimmte Bäume tragen Obst.
Der Baum liefert Brennmaterial.
Bastelmaterial
und im Herbst Blätter für den Kom-
post.
Der Baum vermindert Lärm (Schall-
brechung).
ZÄUNE
bs
Zn
5)
Zäune haben unterschiedliche Funktio-
nen — je nach Lage, Höhe und Ausse-
hen.
ea Hohe Zäune schließen einen Raum
ab und ein. Sie isolieren. („‚Vorsicht,
bissiger Hund!”’)
Sie bestimmen, d.h. sie definieren den
einen Raum als „‚innen’’ und den an-
deren als „‚außen’’. Man kann hinein-
sehen, unter bestimmten Umständen
auch hineingehen — oder heraussehen
bzw. herausgehen.
Sie umschließen und vermitteln damit
Geborgenheit.
Niedrige Zäune markieren räumliche
Bereiche, d.h. sie setzen optische
Grenzen.
Ob Zäune eher Abgrenzung oder Markie-
rung sind, hängt sowohl von der Wahl des
Materials (Holz, Gußeisen, Metallgitter,
Draht, Stacheldraht, Elektro-Zaun) als
auch von ihrer Höhe ab.
Schmuckformen verschleiern häufig
die primäre Funktion, das Ausschließen
— mit einer „höflich-freundlichen’” Aus-
drucksform.
Als Grenze zwischen zwei Gärten sind
Zäune oft Stellen, an denen mit Vorliebe
zwanglose „‚Gespräche über den Zaun’
stattfinden, bei denen jeder Nachbar auf
seinem Territorium steht und daraus Si-
cherheit gewinnt.
GITTER
(2.6)
Das Gitter ist ein Sonderfall des Zaunes.
Im Gegensatz zur Mauer und zur dichten
Hecke und ähnlich wie der Zaun ist das
Gitter eine durchsichtige Abtrennung
von zwei räumlichen Bereichen von un-
terschiedlicher sozialer Verfügung. Diese
Durchsichtigkeit ist — im Gegensatz zum
Zaun — ausdrücklich gestaltet.
Häufig ist das Gitter eine Zierform
— ein einfaches Muster oder — weiter ent-
wickelt — ein Ornament. Diese Formen
bieten — für das Unterbewußtsein — ein
inhaltsarmes, wenig bestimmtes Spiel
an Reizen, die lustvoll erlebt werden.
Dieses lustvolle Reizangebot überla-
gert und verdeckt oft den eigentlichen
Zweck des Gitters: die Distanzierung
eines Bereiches von den Benutzern.
In manchen Fällen wird die Distan-
zierung durch die Gestaltung ausdrück-
lich zur Abwehr-Gebärde ausformuliert,
gelegentlich sogar zur machtbesetzten
Abschreckaeste.
MAUERN
(2.7)
Mauern können unterschiedliche Funk-
tionen haben:
® sie schützen,
® sie grenzen ab,
2 sie umschließen,
sie teilen ein bzw. unterteilen ,
sie leiten („‚immer an der Wand lang”).
Man kann sich an sie anlehnen (körper-
lich und psychologisch),
etwas an ihnen abstellen (ein Fahrrad),
auf ihnen balancieren (u.a. Balancier-
Strecke),
AG