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;emeinsam eine Klasse bilde, wird sich zeigen,
laß der Aquator so wenig wie der Pol für
'nterkontinentalraketen eine Rundung ergibt.
Vielmehr begegnet meine Rakete der anderen,
o daß ich sie praktisch auf mich geschossen
ıabe. Ich könnte es so sehen, daß sie eine halbe
Aunde fliegt und anschließend zu mir zurück-
:ehrt. Das gleiche gilt für die drüben.
Vreffsicher waren die Raketen aber vermut-
ich nicht.!
In dieser Hinsicht fühlte Suslow Gewißheit,
Jaß die dreiäugige Wache, für die er sich nach
wie vor bemühte, weil ihm das vertraut war,
las Durcheinander des Ernstfalls nicht ab-
mildern konnte. Die drei Augen konnten aber
nicht sehen, was Suslow sich dachte. Es wäre
zumindest dem Ausbilder nicht recht gewesen
und hätte das Einauge oben mit falscher
Hoffnung erfüllt, daß nämlich Suslow sein
‚echnisches Tun im Vertrauen auf die wache
Einsicht ausrichte. Folge leistet er im Ernst
nur dem Vertrauten („dem gestirnten Wecker
über mir und den rasselnden Augen in mir“),
während die Einsichten den Gebeten der
Großmutter entsprechen. Sie werden nicht
erhört. sie bilden keine Aussicht.
Anmerkungen
Der Telemetrist Suslow erörtert hier die Tatsache, daß
der Erdmagnetismus an den verschiedenen Punkten
der Arktisstrecke oder bei jedem anderen Erdumflug
verschiedene Beiträge zur Himmelsmechanik und den
Flugträgheiten der Rakete hinzufügt. Die Rakete
durchpflügt insofern nicht einfach Himmelsraum,
sondern findet magnetische Hügel und Täler vor. Die
Flugzeiten, welche zugleich Entfernungen repräsen-
tieren, sind durch Klettern und Fallen verwirrt. Nur
Suslows drittes Auge, der geostationäre, also über
gleichem Ort in die Nähe des Silos herabstürzende
Satellit, besitzt Echtzeit für bis zu drei Minuten nach
Erdzeit. Die drei Minuten sind erforderlich, um einen
Schuß an ihn heranzuführen.
Der Ausdruck für letzteres war vom Feind über-
nommen: CEP (circular error probable) = 150 bis 15
Meter; auch „hinreichend“ genannt. Da jedoch im
Ernstfall die ganze Maschinerie ausfallen mußte, sah
Suslows wirkliches Auge schon die Zu- und Ableitungs-
röhren aus biegsamem Gummi und Nylon ineinander-
gewurstelt, den noch auszutünchenden gelben Stahl-
tunnel, der zu den Ausgängen des Kaninchenloches
führt, verbogen. Suslow rechnet mit viel Zufall.
Panzerhindernisse des Westwalls von
1939/40. Diese Verteidigungsreihen von
Betonklötzen hindern über Kilometer hin
feindliche Panzer an der Durchfahrt.
1939/40 blieben sie unerprobt. 1944 werden
sie von den amerikanischen Panzern
umfahren. Sie haben einen Besichtigungs-
wert, keinen kriegerischen.
Die Klötze sind durch Betonrippen mit-
einander verbunden und schwer zu
sprengen. Sie können massenweise durch
die Landschaft gezogen werden, soweit
Material und Arbeitskräfte zum Einsatz
gebracht werden. Sozusagen als
negative Autobahnen.
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Zum Stichwort: „Industrialisierter Krieg”.
Etwa seit der Französischen Revolution
entstehen Projekte (man wird sehen, daß
sie immer nur mit einem Unfall enden, die
Projekte realisieren sich nicht), dem Krieg
zu einem qualitativen Sprung zu verhelfen:
bis dahin sind alle Kriege, was die
zugrundeliegende Produktionsweise be-
trifft, handwerklich. Jetzt plötzlich: Mas-
senmobilisierung von patriotischen Moti-
ven, Massenfabrikation von Waffen. Es
entsteht der Ansatz einer Industriealisie-
rung des Krieges. Bonaparte ist der Meister
dieser neuen Denkform. Er kombiniert
Artilleriemassen an einem Punkt der
Schlacht; sozusagen als ein einziger Schuß
aus 400 bis 600 Kanonen (z.B. Borodino,
Leipzig). Er kombiniert die Infanterie zu
Karrees, die wie eine Wand, Wellenbre-
cher, oder Betonklotz die Kavelleriemas-
sen aufhalten oder irritieren sollen. Der
Angriff erfolgt zuletzt (weil immer mehr
oberflächlich ausgebildete Soldaten, sozu-
sagen absolute Masse, rein technisch-ad-
ministrativ hergestellte Truppenstärke, die
Gefallenen oder in den Okkupationsgebie-
ten Verstreuten ersetzt) in Kolonnen, d.h.
ın Dreier- oder Achterreihen, ohne die
geduldigere Entfaltung im Gelände, die ja
die Menschen schützen hilft, wird eine
Menschenmasse an den Feind herangewor-
fen, so wie man mit einem Hammer auf
Material schlägt. In wenigen Jahren regre-
diert, ohne daß der Gegner das bewirkt, die
Armee Napoleons von dem differenzierten
Instrument der italienischen Feldzüge
(Clausewitz) zu einem plumpen Hackmes-
ser, das sich durch das Zentrum des Fein-
des durchzuhacken versucht; der ehrgeizi-
ge Wille des militärischen Konzernherrn
(Bonaparte), der wiederum ein gesell-
schaftliches Projekt verkörpert, das darauf
hinausläuft, die kapitalistische Konzentra-