Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1984, Jg. 17, H. 73-78)

Rainer Emenlauer 
Ein Experiment der IBA 
Warum Bauherrenwettbewerbe? bot, (b) zum Abschluß eines Architekten- 
. . vertrages mit Herzberger und (c) zur Rück- 
Die Bauausstellung Berlin GmbH (IBA) hat erstattung der von der IBA vorfinanzierten 
in Zusammenarbeit mit den Senatsverwal- Architekten- und Ingenieurleistungen; 
tungen für Finanzen und für Bau- und ® die Darstellung des Umfanges und der 
Wohnungswesen sowie dem Bezirk Kreuz- Verfahren der Nutzerbeteiligung an der 
berg im Verlauf des Jahres 1982 ein Verfahren Planung, Bewirtschaftung und am Ausbau 
zur Vergabe landeseigener Grundstücke ent- der Wohnungen einschließlich der Finanzie- 
wickelt. Dieses Verfahren sollte transparenter rung einer entsprechenden Beratung; 
sein als die bisherige Vergabepraxis und dazu ® eine bzw. mehrere prüffähige Wirtschaft- 
dienen, Bauherren bzw. Bauträger zu finden, lichkeitsberechnungen, aus denen die Pro- 
die bereit sind, jektfinanzierung und der Bedarf an direkter 
® die im Rahmen der IBA entwickelte und öffentlicher Förderung ermittelt werden 
mit Senat, Bezirk und Bewohnern abge- AI Dem tr EEE CH fehıch: 
; 1 v0: osten, die nicht in einer Wirtschaftlich- 
EM SEE u ne Keisbrieehmung meh der 11, IV ascheinen, 
lichst niedrigen Baukosten zu errichten, aber im Zusammenhang mit der Erstellung 
® den fiskalischen Gesamtaufwand der e DE N RR KR 
5 nimm: eine Darstellung der Kosten für die vor- 
EEE Er ME © Üogende Bauplanung. und Baubeschrei 
produzieren, bung sowie die detaillierte Darstellung a 
B die langfristige, ordnungsgemäße Instand- jener Kostenelemente, bei denen Einsparun- 
haltung sicherzustellen gen vorgenommen werden sollen - einschließ- 
; 5 ; a lich der Auswirkungen dieser Einsparungen 
B» die späteren Mieter und Nutzer an der a auf die vorgelegte Bauplanung 
Planung und Gestaltung, der Verwaltung Somwals UnoesTRASE c ar EN ze 
und Bewirtschaftung und am Ausbau der LAGEPLAN aa 9 ein Vorschlag, wie die langfristige und 
Wohnungen und Gemeinschaftseinrich- AN N] 9 ordnungsgemäße Instandhaltung der 
tungen zu beteiligen WE VL OMTAMIARS nachweislich gesichert werden 
. 7 S ann. 
» die IBA-Projekte ohne Verzögerung zu Südliche Friedrichstadt — Lageplan des Projektes N 
bauen. Alle Wettbewerbsteilnehmer wurden darauf 
Die IBA reagierte mit dem Instrument Bau- diese undurchsichtigen Grundstücksgeschäf- nn N Ed SDHC 
herrenwettbewerb auf die gravierenden te setzte der Bezirk die Forderung nach mehr run smittel nd der Jandesei N hen Grund- 
Durchführungsprobleme in den IBA-Neu- Mitsprache und eine Liste von Vergabebe- Stücken ihre geprüften An N borc bunden 
baugebieten. Organisiert als reine Planungs- dingungen. wird EC 5 3 
gesellschaft, fehlten der Bauaustellung Berlin ; 
GmbH seit ihrer Gründung wesentliche 
Instrumente zur Sicherung ihrer BE Die Organisation des ersten Bauherren- Die Prüfung der Angebote 
und Konzepte im Durchführungsprozeß. Die wettbewerbs . . 
IBA war bei der Umsetzung ihrer Projekte Am 31. Oktober 1983 gingen vier Angebote 
immer auf die Kooperationsbereitschaft der Die Bauausstellung Berlin GmbH entschloß bei der IBA ein. Zwei der aufgeforderten 
Senats- und Bezirksverwaltungen (insbeson- sich mit Zustimmung des Senats von Berlin Gesellschaften, eıne Genossenschaft und eine 
dere bei der Grundstücksvergabe und der und des Bezirks Kreuzberg, für die Bebauung gemeinnützige städtische Wohnungsbauge- 
Bewilligung von Wohnungsbauförderungs- der landeseigenen Grundstücke Markgrafen- sellschaft, hatten ihre Teilnahme wegen uner- 
mitteln) und der Bauherren angewiesen, straße 5-8 / Lindenstraße 81-84 den ersten füllbarer Anforderungen und wegen des 
welche sich die IBA-Mitarbeiter bei jedem —Bauherrenwettbewerb auszuschreiben. hohen Arbeitsaufwandes abgesagt. Im No- 
Projekt erneut „erarbeiten“ mußten - mit viel Dieses IBA-Neubauvorhaben mit 48 Woh- vember fand die Vorprüfung statt. Daran 
Überzeugungsaufwand, aber mit wechseln- nungen eignete sich als Pilotprojekt, weiles Waren beteiligt: 
dem Erfolg. Dabei gab es Mißerfolge: überschaubar war und bereits Baupläne von ® für die Prüfung der Baukosten zwei Mit- 
a ; Hermann Herzberger im Maßstab 1:100 (von ; ; ; ; Se 
9 ee EEE GE ar 00r der IBA vorfinanziert) vorlagen. Mit Inken aaO Architekten: ung 
gepachtet hatten, die IBA-Planung nicht und Hinrich Baller sorgten erfahrene Ber- gg für die Prüfung der Förderungswürdig- 
E lisi . it dem Hi is auf liner Kontaktarchitekten im Einvernehmen keit und des gesamtfiskalischen Förder- 
die - lei de Wi. T N SEGIHICHE CI WEISEN mit Herzberger sowohl für die Einhaltung der aufwandes zwei. Mitarbeiter der Woh: 
dar der © aber S En Ci. den A Berliner Wohnungsbauförderungsbedingun- nunasbaukreditanstat: 
N  h den © ae N N AD” gen wie für eine Baubeschreibung mit Kosten- ® für dc Koordination der Vorprüfung eine 
a hd IBA 84787 dazu. un ex N Hüber der ermittlung nach DIN 276 gemäß Berliner Mitarbeiterin der IBA 
Woh Te bauk A tie eı P50 bis 309% Baukostenniveau, ® und als Beraterin Frau Inken Baller. 
höh De Ko re den alt Deräin BA: In Zusammenarbeit mit Senatsverwaltun- 
Zu chl AN Ka E en CE »"7**7 gen und dem Bezirk Kreuzberg wurden sechs Die Vorprüfer einigten sich auf folgende 
A ag YES tem j en mac N N HCNEL'B potentielle Bauherren bzw. Bauträger - drei Beurteilungskriterien: 
ort di TE Eatwint po vi  hitchten. private und drei gemeinnützige, davon eine 4) Gesamtkosten. Insbesondere Baukosten 
EFF AN CIE EDLWTTE UNC ÄATCHHEKIEN, Genossenschaft - für diesen beschränkten . 50 
meist über große Wettbewerbe ausgewählt, W. * . b) Mieterbeteiligung an der Planung, am 
® ettbewerb ausgewählt. Diesen wurde am ; 
durch die Kauf- bzw. Erbbaurechtsverträge - . . Wohnungsausbau und an der Bewirt- 
« . . R 10. August 1983 ein breit abgestimmter Aus- 
bei landeseigenen Grundstücken verstößt schreibungstext mit mehreren Anlagen zuge- schaftung ) . 
dt 10703 MRVOL Koppelungsverbot schickt. Die Abgabe der Angebote wurde ©) ET TUNß - öffentlicher Förderauf- 
® Die Un der IBA im Zusammenspiel mit schließlich auf den 31. Oktober 1983 termi- d) Veränderungen gegenüber den Bauplänen 
Senatsverwaltungen angeregten  Verhand- erden Sb r BOT Wettbewerbsteilnehmern von H. Herzberger, die zu Baukostenein- 
lungen mit bauwilligen Investoren (fast 8 FE: sparungen führen N 
ausschließlich Initiatoren von Kapitalanlage- ® eine Einverständniserklärung (a) zur Rea- e) Sicherung der langfristigen Instandhal- 
gesellschaften) stießen auf den Widerstand lisierung: der ‚vorliegenden Bauplanung, tung en 
insbesondere des Bezirks Kreuzberg. Gegen konkretisiert durch das Wettbewerbsange- f) mögliche Realisierungsprobleme
	        
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