4, Times Square, second floor
5. Walk Man
6. Swingin’ Town
7. East Broadway. East Chinatown
und Kahlschlag von ganzen Blocks, dem
Top-Drogenhandel und härtester Krimi-
nalität, den Latino-Bewohnern, Selbst-
hilfe-Initiativen und mit seinem zur Zeit
immer \noch vitalen Straßenleben ist
derzeit Downtown-Manhattans Under-
dog-Getto.
Unschwer vorauszusehen, daß hier in
den nächsten Jahren die Welle der ’Gen-
trification’, die jetzt zwischen Uni-
versität am Washington Square und East
Village schwappt - so wie vormals im
Greenwich (West)Village - sich hinein-
frißt, um für wohlhabendere ’Young
Urban Professionals’ Raum zu schaffen.
Wo jetzt schon Flächenbrache ist, wird
"Redevelopment’ sein, im Spiegelstil der
neuen Zeit, die Ultra-High-Speed-Sub-
way kommt, der Rest reguliert sich über
den Markt. - Manhattan ’Lowtown’ Stil
2000.
Alltag
Red Light District: Times Square and
’round about’. Triumph der Reklame,
des Ornaments der Neuen Welt. Keine
Fassade ist zu schäbig und keine Hütte zu
klein, um nicht daraus mit riesigen Pla-
katwänden und Neontafeln große Pa-
läste zu zaubern und Vielfalt zu signa-
lisieren. Underdogs, Bumbs, Babystrich, }
Animation partout, das Amüsierviertel
für die Nacht und für den Tag und
Jedermann. <
Der Krisenrat der Stadt sieht das
anders und hat den - besseren - Wandel
beschlossen. Es scheint, als schwebte der
strenge Geist von Robert Moses über
diese Gegend: Postmodernes, glattes
Hochhausdekor gegen die noch sichtbare
Brüchigkeit und Widersprüchlichkeit
einer postindustriellen Gesellschaft.
Reinemachen auf dem Broadway bis
hoch zum Lincoln Center - Manhattans
Alte Oper aus den Sechziger Jahren -
Kulturachse par exellence, durch dessen
Aufpolieren zukünftig die kleinen Spiel-
häuser an den Seitenstraßen des Viertels
im wahrsten Wortsinn ’Off-Broadway’
liegen werden. Kultur live auf der Straße
nur noch am Ticket-counter der Spiel-
stätten, die Callgirls über Videotext,
Musik aus dem Kopfhörer, die Dollars
elektronisch über Code und Computer
von Citicorp, Central Park für die
Jogger, Washington Square für die
Roller, West Village dem Jazz, East
Village dem Cappucino, Bloomingdale’s
for Shopping, Friedhof zum Ausruhen,
Harlem für reiche Schwarze, die Bronx
zu Parkplätzen und sanften Industrien,
Queens den Pendlern, Brooklyn aus
Händlern und Dealern, Governor’s
Island für die Penner.
Eine der denkwürdigsten Gegenden
New Yorks ist Brooklyn, das zwar ein 3-
/ Millionen-Stadtteil ist, doch völlig im
Schatten von Manhattan liegt. Als 1977
während des Powercuts die schwersten
Plünderungen in NYC hier stattfanden,
verstand man nichts mehr - wäre dies
doch eher Harlem oder der South Bronx
31