diensten auf, wie sie beispielsweise im Begleitforschung natürlich nicht (etwa in Thesen zur Wirkung von Bildschirmtext
Zusammenhang mit der Breitbandver- Form einer zuverlässigen Prognose) auf die Stadtentwicklung und auf räum-
kabelung diskutiert werden. ableiten. Wohl aber sind schon jetzt Viches Verhalten - Empirisches und
® Wenn sich neue Medien verändernd Aussagen über die Nutzungsstruktur in Spekulatives
den gesellschaftlichen Alltag auswir- privaten Haushalten im Falle der Ver-
ken werden, so dürfte Btx der Wegberei- breitung des Systems möglich. Nach diesen Vorab-Informationen
ter werden. Hier ist die benötigte Infra- Für die Dauer des Btx-Pilotprojekts möchte ich im folgenden einige Thesen
struktur (Telefonnetz, Fernseher, EDV) hat sich nach dem Eindruck der Ver- zu den Auswirkungen des neuen Infor-
bereits vorhanden und muß nicht - wie _suchshaushalte das neu in deren Haus- _Mmations- und Kommunikationssystems
etwa bei der Breitbandverkabelung - erst halt hineingekommene System auf ihr aufstellen, beginnend mit relativ gesi-
noch geschaffen werden. Informations- und Kommunikationsver- Cherten und endend mit stärker spekula-
Einen vrdvicfenden Nachteil weisen. die halten nicht nennenswert ausgewirkt: tiven Ableitungen aus den Daten der
Daten ns der Btx-Be jcitforschun f ü Man zıcht die persönale Kommimikı- Bix-Beeicit{Orschung.
die hier behandelte In estellun aller Horveindeutlg vor, man beschaftt sich.die
dings auf: Potentielle aumliche Effekt Informationen. weiterhin, us den mo
Auswirkungen auf räumliches Ver wohnten Quellen, Dem System Bild” These A
h lic Ki lizi U 7” schirmtext wird als Informationsinstru- Bildschirmtext ist kein „trend setter“,
alten waren kein explizıter Untersu- ‚ent allenfalls eine ergänzende Funk- sondern allenfalls Trendverstärker.‘°
EEE Dies er der ion zugeschrieben, und zwar vor allem Von Bildschirmtext werden keine - oder
NR en N ber” N emeine bei solchen Alltagsinformationen, die zumindest keine gravierenden - eigen-
Nutzun ea nn des Btx-S dom in man nur von Fall zu Fall, aber dann ständigen Wirkungen ausgehen.
AAFEn Haushalten trafen werden möglichst schnell und zuverlässig ben&- ;
Pt daraus lassen ich dann in eincm tigt. Hier könnte Bildschirmtext die In der öffentlichen Diskussion werden
Zweiten Schritt Thesen über potentielle Rolle eines „aktuellen Archivs“ für den die Auswirkungen einer Einführung von
räumliche K DI A Alltagsbedarf spielen. Allerdings ma- Bildschirmtext - sowohl von Gegnern wie
INC EZONSLEUCHTENINENCH: chen die Teilnehmer für die bisherige von den Befürwortern - überschätzt.
Konsequenzenlosigkeit insbesondereden Bildschirmtext wurde als erstes der
mangelnden Ausbaustand des Systems neuen Kommunikationstechnologien
Zur Nutzung des neuen Informations- und seiner Angebote während des Pilot- praktisch erprobt und inzwischen ein-
und Kommunikationssystems Bild- projekts mit verantwortlich. Für den Fall geführt und hat somit in der Diskussion
schirmtext in privaten Haushalten eines umfangreicheren und bedarfsge- wohl die Rolle eines Stellvertreters für
rechteren Btx-Informationsangebots neue Medien im allgemeinen zugeschrie-
Nach relativ umfassenden Erprobungen Kann man sich sehr wohl eine intensivere ben bekommen.
in Pilotprojekten in Berlin und im Raum Inanspruchnahme vorstellen (Kromrey/ An empirischen Belegen für meine Ab-
Düsseldorf/Neuss’ führt die Deutsche Jansen u.a. 1984). lehnung eigenständiger „Wirkungen“
Bundespost Bildschirmtext als „neuen te größere Umstrukturierun- von Bildschirmtext lassen sich anführen:
Fernmeldedienst für jedermann“ jetzt gen der Organisation ihres eigenen Han- m“ . A
bundesweit ein. Das ehnische Grund: delns sehen die Versuchshaushalte dage- ® U a
prinzip beruht auf der Verknüpfung gen - schon nach den bisher kennenze-Schirmtext ausmachen. si T N ht ED
vorhandener technischer Kommunika- lernten Möglichkeiten - durch interak- Das Gesamtsystem. - a Bun.
tionsinfrastrukturen - Telefonnetz der tive elektronische Erledigung von Rou- gesrepublik vd Ne N a TO N un-
Bundespost, Telefonanschluß und Fern- tine-Alltagsaufgaben voraus: Hier sind von %) } DS BL en Wir Chr a ;hmal
sehgerät beim Btx-Nutzer, zentrale EDV fast 50% der Haushalte der Meinung, di nn d °S Ein tet nn ulc NIC cken.
in den Fernmeldezentralen der Bundes- daß ihnen Bildschirmtext andere (bis- den Mel wo “x Ss Heim SISCKEN-
post und (soweit vorhanden) externe herige) Möglichkeiten ersetzen oder aber üm Un C S ah a EDV tim
Rechner bei Btx-Anbietern -, so daß ein ganz neue (bisher nicht verfügbare) vetrri Tl N Ee Ei N ale ) und E vu
in dieser Zusammenfassung neues Infor- Möglichkeiten eröffnen kann (Jansen/ 1; En ße 3 x © WEISCH CM 1 - €
mations- und Kommunikationssystem Kromrey/Treinen 1982, S. 461 f.). Das dd h Te res M T. DAT LUST aut;
entsteht. Auch die Nutzungsorganisa- ist - berücksichtigt man die beschränk- so & On den u a N UKEUH
tion ist einfach: Von der Bundespost ten Möglichkeiten im Feldversuch - ein hie ls d A a olOn. SM a DA.
betriebene Zentralen speichern Informa- erstaunlich hoher Wert. Das Gewicht N CHITMICA CHILE “Bil dschir 7
tionen (Texte und Grafik) oder stellen Vvorausgesehener Umorganisierungen des ne Em EXt ZUTÜCKETENT. NCSCHII-
z : ext ist also nicht technologisch inno-
Verbindungen zu externen Rechnern von eigenen Handelns nimmt noch einmal ti d folgt ledielich d :
Anbietern her. Der Nutzer wählt über deutlich zu in Überlegungen zu weiteren 2 if Mr che er “ u lini sonstl-
das Fernsprechnetz die Btx-Zentrale an denkbaren Dialogdiensten (etwa von BET TECHTSCHEN AWICK TESTEN:
und ruft entweder aus dem Speicher ihn Behörden, Verbänden, Versicherungen) 9 Bildschirmtext bleibt aber auch zeit-
interessierende Informations- oder Un- neben den bisher realisierten Optionen lich gegenüber der Verbreitung der
terhaltungsangebote ab (die auf dem (Bestellungen/Buchen, Kontoführung, verwendeten BEinzeltechnologien im
Schirm seines Fernsehgeräts sichtbar Mitteilungsdienst) oder zur vermuteten Rückstand: Praktisch jeder Haushalt hat
werden), oder er läßt sich vom Post- zukünftigen Ausgestaltung des Systems bereits mindestens ein TV-Gerät; die
rechner direkt zur EDV eines Anbieters (Kromrey/Jansen u.a. 1984, Kap. 6). Telefondichte nähert sich der Vellver-
weiterverbinden und kann so bestimmte Zum zeitlichen Ausmaß der Nutzun- SOrgung. Auch die Ausbreitung von
Erledigungen oder Geschäfte interaktiv gen ist jedoch zu bedenken, daß es sich Datex-Leitungen für den betrieblichen
von seinem „Heimterminal“ aus direkt bei solchen Inanspruchnahmen um den Datentransfer und von Heimcomputern
abwickeln.® gezielten Einsatz des Instruments für 1!M privaten Bereich weist einen zeitlichen
Auf Fragen der Akzeptanz des Sy- ganz bestimmte Zwecke handelt. Daher Vorsprung zu Bildschirmtext auf.
stems und der damit angebotenen Dien- weisen weder die Häufigkeit noch die ® Die Häufigkeit und Intensität der
ste kann ich hier nicht im einzelnen Dauer der Nutzungen hohe Werte auf; Nutzung von Bildschirmtext im pri-
eingehen; sie sind an anderer Steile nach Abklingen der ersten „Spielphase“ vaten Bereich ist bei den Teilnehmern in
ausführlich behandelt.? Bei der Diskus- im Feldversuch hat sich die Btx-Nutzung aller Regel äußerst gering.
sion der im Abschnitt 3 entwickelten Schnell auf einen Durchschnittswert von ® Auch für die Zukunft dürfte Bild-
Thesen will ich vielmehr von dem hypo- etwa einer halben Stunde pro Woche und schirmtext kein „Selbstläufer“ wer-
thetischen Fall ausgehen, daß sich Btx Haushalt eingependelt. Bildschirmtext den. Die Verbreitung wird vermutlich
nicht nur für die kommerzielle Nutzung, Ist also kein - konsumptiv genutztes - dem Muster der Telefoneinführung
sondern auch im privaten Bereich ın Unterhaltungsmedium, sondern in erster folgen: Zunächst betriebliche Nutzun-
nennenswertem Umfang Denn Linie ein für rational ausgewählte gen; erst mit zeitlicher Verzögerung in
hat. Ob - und ggf. wann - das der Fall sein Zwecke eingesetztes Informations- und nennenswertem Umfang auch Nutzun-
wird, läßt sich aus den Befunden‘der Kommunikationsinstrument. gen im Privatbereich. Mit größter Wahr-
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