Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1984, Jg. 17, H. 73-78)

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Die Tagung „Social Origins of modern and post modern architecture 
ar sich der entscheidende Mangel fe menschlicher Phantasie, die ent- uns doch glauben machen will - je- waren diese frühen Modernisten je- 
der solcher Theoriebildung anson- politisiert beliebig verwendbar wer- ner Herde, von der Nietzsche denfalls Nietzsche viel näher, als uns 
sten anhaftet: Die Reflexion über den. Das Substanzielle an ihnen, Sprach; jener Herde, die nicht wisse, so mancher Nachmoderne glauben 
Ideen, Symbole und Bedeutungen nämlich ein je spezifisches Weltver- „was das Gestern, was das Heute,sei lassen will. 3 . . 
nicht mehr in die Dimension der hältnis der Menschen zu repräsen- und nur an den Pflock des Augen- Und das eben wäre weiterer Dis- 
Alltagserfahrung überführen zu tieren, wird damit über Bord gewor- blicks” gebunden, „weder schwer- kussionen wert. Die Fragen näm- 
können. fen. Es verwundert deshalb nicht, mütig noch überdrüssig” zu reagieren lich, warum diese Moderne so oft 
Eben diese Unterlassung scheint daß an der „klassischen Moderne” wüßte. Doch das Erinnerungsver- vereinseitigt wird (die doch mit 1933 
mir auch Hartmut Frank dazu ver- die Kritik zu oft vereinfachend sich mögen eignet nıcht nur der Postmo- wirklich schon vorbei war), warum 
führt zu haben, eine Rehabilitierung übt, indem ihr sozialpolitisches En- derne, es war der Moderne wesent- man heute Tendenzen in der Archi- 
der Naziarchitektur, den deutschen gagement als moralischer Überhang lich. Gewiß man brach mit Traditio- tektur (z. B. Aldo Rossi) findet, die 
Worten aus Stein” in den 30er und schlicht von ihr abgezogen wird. Es nen, mit Historismen, aber doch erst nur mit dem Begriff des Monumen- 
40er Jahren mit der Feststellung, stimmt eben nicht, daß sie nur weiß, nachdem man durch sie hindurch talen charakterisiert werden können 
daß die „faschistische Architektur nur kantig, nur technizistisch, nur gegangen war, Was so manches im- und darin der Moderne tatsächlich 
eine Legende” sei, zu versuchen. unsentimental oder rationalistisch mer noch zu unbekannt gebliebene diametral entgegenstehen, was 
Und eben hier schließt sich dann, war. Denn man führe sich vor Au- Frühwerk dieser Architekten be- denn das für Zeiten sind, in denen 
vermutlich ungewollt, der Kreis gen: Max und Bruno Taut, Häring, weist. Und daß diese Architektur man zur Monumentalität Zuflucht 
zum oben genannten Problem. Mendelsohn, Gropius, Hannes durchaus auch klassizistisch sein sucht (um aus welcher Geschichte 
Denn, wenn Klassizismen, auch die Meyer, Mies van der Rohe, Ernst konnte, hat nicht nur Mies gezeigt. eigentlich herauszutreten?), und auf 
monumentalen der Naziarchitektur, May, die Gebrüder Luckhardt und Wogegen man sich aber mit aller welchen „Social Origins” sich sol- 
nur mit dem Hinweis auf das arche auch Scharoun - zwischen ihnen lie- Macht zu wehren begann, war ein ches Treiben eigentlich gründet. 
lieser Kunst begründet werden, gen, trotz vieler Gleichförmigkeiten, Klassizismus monumentaler Prä- . ; 
dann macht man aus ihnen ge- zuweilen Welten. gung, So wie er im Wilhelminismus Karin Wilhelm 
schichtslose, unschuldige Geschöp- Auch glichen sie nicht - wie man entstanden war. In der Kritik daran 
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