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Projekte
Im ersten Teil dieser Ausgabe von ARCH*
wird das Werk Christopher Alexanders mit
Schwergewicht auf seinen Büchern „A Pattern
Language” und „The Timeless Way of Buil-
ding” dargestellt, die jeweils 1977, beziehungs-
weise 1979 in Amerika erschienen sind, und
die beide vom Löcker Verlag Wien demächst
in deutscher Sprache herausgebracht werden
sollen. Aber wie das halt meistens bei solch
langwierigen und zeitraubenden Überset-
zungsverfahren der Fall ist, ist der Inhalt der
Bücher in gewisser Hinsicht ein wenig veraltet,
wenn sie dann schließlich erscheinen. Beson-
ders dann, wenn es sich, wie bei Christopher
Alexander, um einen Verfasser handelt, der
sich niemals mit dem Erreichten zufrieden
gibt, der sich völlig über das Ausmaß der noch
offenen Fragen im Klaren ist, und der mit
ungeheuerer Energie und Einsatzbereitschaft
seine Forschungsarbeit vorantreibt.
Neben seiner Lehrtätigkereit an der Archi-
tekturabteilung der Universität in Berkeley lei-
tet Alexander das Center für Environmental
Structure (CES), eine interessante Mischung
aus Architekturbüro und Bauunternehmen,
die in Amerika garnicht so unüblich ist. In den
vergangenen Jahren hat sich das Schwerge-
wicht am Center von der theoretischen Arbeit
immer stärker auf Aufgaben aus der Praxis
We von denen wir hier einige vor- rung die Patternsprache eine wichtige Rolle
si ie mÖCHICH. b z ick. gespielt hatte, diejenige Qualität, die in dem
Alle an Center carbeiteten Proje fe wer Buch „Die zeitlose Art zu Bauen” beschrieben Robert L Smith
den zu einem gewissen Grad als Experimente wird, erreicht worden war, hat sich Christo- Z
verstanden, mit deren Hilfe sich z.B. untersu- pher Alexander in den letzten Jahren verstärkt
chen läßt, in weicher Form sich die bereits ent- | m; Problemen der räumlichen Ordnun
wickelten Vorstellungen in die Praxis umset- beschäftigt . 8 Alb an Haus
zen lassen. Gleichzeitig sind die dabei gewon- Die wichtigste dieser Theorie zugrunde lie- Vy
nenen praktischen Erfahrungen aber auch „opde Annahme besagt, daß Qualität und
wieder ‚Anlaß, die Theorie weiter zu entwik- Schönheit empirische Phänomene sind, die
keln, SIE ZU vertiefen ‚und manchmal Sogar ZU mit einer ganz bestimmten Geometrie in Architekt und Bauunternehmer:
revidieren. Die Verbindung zwischen Theorie RB ozjehung stehen. Es wird also gesagt, daß CES (Christopher Alexander)
und Praxis ST also recht de ; allen Objekten, sowohl den natürlichen —
‚Unter diesem Gesichtspunkt muß man auch z.B. Pflanzen, Kristallen, etc. — als auch allen
die vorgestellten Projekte sehen. Sie sind nicht vom Menschen geschaffenen — z.B. Gebäu-
unbedingt die verwirklichte Dokumentation den, Kunstgegenständen, etc. — ganz spezifi-
irgendeiner theoretischen Vorstellung, son- sche geometrische Eigenschaften zugrunde lie-
dern eher sehr interessante und vor allem uner- gen. Weiterhin geht Alexander davon aus, daß
läßliche Schritte in dem andauernden Prozeß, or Wert eines Gegenstandes objektiv meßbar
Antworten auf die noch offenen Fragen zu fin-— 4 und daß Schönheit und Harmonie nicht
den. . , R subjektive, sondern auch objektive Phäno-
‚So wird jede Arbeit am Center grundsätz- ‚one der physischen Umwelt sind. Alexander
lich von bestimmten allgemeinen Prinzipien beschreibt diese Zusammenhänge sehr aus-
beeinflußt und geleitet, die sich im Laufe der Chrlich in seinem bisher unveröffentlichten
jahrelangen Forschungstätigkeit als unerläß- Manuskript „The Nature of Order”, was man
lich für das Schaffen von Qualität herauskri- —\ielleicht am ehesten mit dem Titel „Von den
stallisiert haben geordneten Zuständen” übersetzen könnte.
Nutzerbeteiligung Ich will an dieser Stelle nicht weiter auf den
Stückweises Wachstum Inhalt des Manuskriptes eingehen, denn ich oben: Alkover m
Vereinigung der Tätigkeitsfelder von glaube, daß bei allen hier vorgestellten Projek-
Architekt und Bauunternehmer in einer ‚en der Einfluß dieser neuen Denkansätze
Person, dem Baumeister Alexanders deutlich spürbar ist.
. Entwerfen auf der Baustelle im Maßstab Welche Stelle nun die Pattern Language
1:1 innerhalb dieser gedanklichen Fortentwick-
5) Experimentelle Baumethoden/ Ornament lung einnimmt, läßt sich im Moment noch
als Teil der Bautechnik win <del sagen. Sie ist weiterhin ein
Wir haben die Absicht, mit der Vorstellung der V!CMISEr eil der Experimente. So ist sie auch
vom CES bearbeneien Projekte die vielfältige nie rschiedlichen Formen in allen Proick-
N ENORSCHT N Ohen Pa m wen Hentlich schreibung für die Eishin Schule in Japan bis
Zu machen A hin zu einem Schritt für Schritt zu befolgenden
Aus der Erkenntnis heraus, daß eigentlich ATMEN für das Projekt Moshav Sho-
bei keinem der Projekte, für deren Realisie- FAST HT AST0E Susanne Siepl