Vom 15.-17. Juni dieses Jahres fand Diese werden sich vornehmlich aus-
in Recklinghausen eine Tagung der serhalb der Kernstädte ansiedeln
Kulturpolitischen Gesellschaft mit und dadurch die Dezentralisierung
dem Oberthema: Zukunft der Arbeit fördern. ] . .
- Zukunft der Kultur statt. 11. Generell steigen die Freiheits-
Von Interesse für die Leser von grade unternehmerischer Stand-
A4RCH* dürfte hier die Beschäfti- ortwahl. Auch dies begünstigt de-
gung einer der vier Arbeitsgruppen zentrale Standorte. Dennoch wird
mit den Folgen der Veränderungen die Informationstechnologie keine
von Arbeit und Kultur durch die Verlagerungswelle auslösen. Verän-
neuen Informationstechnologien im derungen erfolgen unmerklich, auf
Bereich Stadtentwicklung und Frei- Dauer jedoch nicht konsequenzlos
zeit-/Kulturpolitik sein. für das Stadtgefüge und die Nut-
Zur Auswirkung neuer techni- 3 zungsstruktur. .
scher Medien auf die Arbeits- und < 12. Informationstechnologie macht
Freizeitwelt vier Feststellungen. 5: Teleheimarbeit möglich. Ob-
A die Fernsehzuschauerzahl sinkt 5 ALSTER die Zahl der Heim-
; die Dauerfernsehzuschauer se- E Sn ES eu lich Sa En
hen‘ noch länger ) S iq en eut U n ir MEAN
3 die schon jetzt durch Verkabe- > N n N SULKOnL EL nahme und uE
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® die sog. Telearbeit ist wegen der Technik ° Stadt ° Kultur zungen Besser ind. GN VOTAUSSCL:
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Hieraus ist zu schließen, daß die Technologien bestimmten Stadt- rk Herten Wie SOC GLORNE
neuen technischen Möglichkeiten ö i i
viel stärker vermittelt durch die Ver- € NEW I ckl ung N En he AU
änderung der Arbeitsphäre als di- Handel sind dafür charakteristische
rekt‘ auf die Kultur- und Freizeit- Erscheinungen, die für den schlei-
sphäre wirken werden. 4. Informationstechnologie wirkt Aktivitäten von Nord nach Süd. Das chenden Funktionsverlust bestim-
ER Nm N Deal un im Prinzip räumlich ambivalent. Nord-Süd-Gefälle läßt sich beson- mend sind.
stituts für Urbanistik (Dieter Henk- Angesichts hauptsächlich nach aus- ders augenfällig anhand von speziell i i
kel/Erwin Nopper/Nizan Rauch: sen gerichteter Bewegungen von auf N DEM OnaleCHholoele. und Nette EC CaREs pe
Informationstechnologie und Stadt- Einwohnern und Beschäftigten Mikroelektronik ausgerichtete Akti- Segmentierungen von Lebenswel-
antwicklung. Schriften des DIFUÜ überwiegt daher ihre räumlich de- vitäten in südlichen Regionen der ten kommen wird. Erwerbslose wer-
Bel. 71, Verlag W. Kohlhammer, zentralisierende Wirkung. Dort, wo Bundesrepublik nachweisen. den z. B. vom Wohnungsmarkt und
Stuttgart 1984) werden folgende sie auf Zentralisierungserscheinun- 8. Bei nachlassendem Wirtschafts- „zumindest dem Teil dor Kulm und
Thesen zur Auswirkung neuer In- gen trifft, befördert sie auch diese. wachstum und anhaltenden Be- Freizeit marktes” ausgeschlossen
formationstechnologie auf die Stadt- 5, Die . räumlichen Wirkungen schäftigungsproblemen werden die der mut Eintrlsgeldern und Kauf.
entwicklung getroffen: konzentrieren sich auf Verdich- Freisetzungseffekte der Informa- preisen verbunden ist. Damit be-
1. Die ökonomischen Bedingun- tungsräume. Ein Ausgleich ‚zwi- tionstechnologie die Lage verschär- steht auch die Gefahr. das zwei Kul-
gen und die - auch generations- schen diesen strukturstarken Räu- fen. turwelten entstehen: eine informel-
bedingte - wachsende Akzeptanz men und strukturschwachen ländli- 9. Zusammen mit veränderten 1]e Arbeitslosen- und. Slumkultur
werden zu einer relativ schnellen chen Regionen ist mittelfristig nicht Standortpräferenzen können und offizielle Kultur für die noch
Diffusion der Informationstechno- zu erwarten. die negativen Beschäftigungseffekte Steuerzahlenden
logie führen. 6. Innerhalb der Verdichtungs- der Informationstechnologie deut- Für Frankfurt stellte Dieter Kra-
2. Die Informationstechnologie ist räume jedoch verstärkt die brei- liche räumliche Konsequenzen ha- mer ein Szenario vor, das davon aus-
nicht selbst Verursacherin te Anwendung informationstechno- ben. Negative Beschäftigungswir- ging, daß die angelaufenen Attrak-
räumlicher Entwicklungen, sie ver- logischer Neuerungen teilweise kungen werden vornehmlich in den tivierungsprogramme” für. die In-
stärkt jedoch vorhandene Trends. nachhaltig den Bedeutungsverlust Kernstädten der Verdichtungsräu- nenstadt (Sperrgebietsverordnung
3. Die weitergehende räumliche der Kernstädte gegenüber ihrem me, und dort vorallem in den Innen- gegen das Bahnhofsviertel, Römer-
Dezentralisierung ist also nur Umland. bereichen, auftreten. Neubauten, Museumsufer) den ge-
mit Hilfe der Informationstechnolo- 7. Deutlich fördert die Informa- 10. Neue Arbeitsplätze werden vor wünschten Erfolg zeitigen, ein hoch-
gie möglich, erfolgt aber mit ihrem tionstechnologie die Schwer- allem in neuen und vergleichs- gepuschtes Zentrum für die ganz
Einsatz nicht zwangsläufig. yunktverschiebung wirtschaftlicher weise kleinen Betrieben entstehen Reichen, die internationale Hochfi-
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Bahnhofsbilder - Momentaufnahmen gemischt
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BAHNH Bahnhöfe - Wahrzeichen der Eisenbahn im Stadtbild, bilden durch
ihre exponierte Lage, durch das Erscheinungsbild, vor allem
aber durch ihre verschiedenen Funktionen einen einzigartigen Er-
'ebnisbereich in der städtischen Öffentlichkeit. Und dennoch
ließe sich von den Bahnhöfen unserer Tage kein Buch machen,
Sabine wie die Autoren von „Bahnhofsbildern“ es geschrieben und foto-
N grafiert haben. Die Bahnhöfe ihres Buches rufen Erinnerungen
Knotz/ wach an die gewaltigen Dampflokomotiven der Kindheit,
Barbara an verschlafene Dorfbahnhöfe, auf denen man in der Sonne
Balden dösend, den nächsten Zug erwartet.
BES: „Bahnhofsbilder“: Fotografische Impressionen und Texte, die
1984. 1208 die Aura jener Orte festzuhalten suchen, deren verblichener
mit 75 Abb. Glanz auf die Spuren der Vergangenheit führt.
Brosch. DM 48 -
Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig / Wiesbaden
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