Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1984, Jg. 17, H. 73-78)

Hegemanns Veröffentlichung aus 
dem Jahre 1922, Civic Act, ein Woh Abg d 
Handbuch über die Verschönerung 0 nen am run 
unserer Städte en DE EN 57H HH BB! 
hend klassizistischen Grammati - m ] x . 
Von. Ausstattungselementen, wird in H ı A 8 Diplomarbeit an der RWTH-Aachen 1983/84 
seinem Verhältnis zu den zeitgenös- n © 
sischen funktionalistischen Stadtbe- nn —_- 
griffen eines Hilbersheimer oder Le 
Corbusier ebenso angesprochen wie . 
die italienischen Bemühungen um Haus Katzhecke 20 Das städtebauliche Konzept Ordnung. Es hat zwar einen etwas 
eine Gestaltung des öffentlichen privateren Charakter, ist aber trotz- 
re Tahrhe Or DEE BE Die nähere Beschäftigung mit Stol DET SeHEHNOr (1) 15! Sin SIRCUSCHES en erben ES WIE duch Sn 
unseres Jahrhunderts: Drei Beispie- S Stol- e ste i e . Es ch das 
le — das neue Zentrum von Bergamo berg bei Aachen, speziell mit seiner Ders roler En E Backhaus (Feuer) und den Regen: 
(1906-1926), die Piazza della Vittoria an RO Jäßt es 7 Platzwänden geschlossen und mit _brunnen (Wasser) näher charakteri- 
in Brescia (1929-1932), das EUR- würdig erscheinen, dort unter den ;chen € ) sn siert. 
Quartier in Kon — verdeutlichen ei- A Bedingungen überhaupt N Cem r0 nen u a N DOeSeNnHNIE Die Straßenerschließung erfolgt 
ne Kontinuität rationalistischer Pla- zu bauen. a a ne On im Norden über die auf der alten 
nung, die zweifelsohne im faschisti- Dies ist ein fiktives Projekt, dem N alliche (rn A Öf — Kacklohrenstraße geführten Verlän- 
schen Monumentalismus kulminiert, lediglich die städtebaulichen und to- ‘C"HIChEr >tadtraum Cdelmert, gerung der Katzhecke, die im Osten 
aber auch schon viel früher, seit den pographischen Bedingungen des Id- Der Idgenberg (2) wird als Sied- in die Vogelsangstraße einmündet. 
Jahren nah der Jahrhundertwende, genberges in Oberstolberg zugrunde lung für 50 - 70 Bewohner ein kleines Südlich wird der Hang von der Vo- 
als eine Gegenbewegung zum eher liegen städtisches Unterzentrum zweiter gelsangstraße erschlossen. Die Sied- 
„romantischen”, „pittoresken” Städ- 
tebau etwa eines Camillo Sitte nach- 
weisbar ist. 
Zwei gegenwärtige, vollkommen 
unterschiedlichen Arten und Weisen 
der Auseinandersetzng mit dem 
Stadtraum stellen die Arbeiten von 
Rob Krier auf der einen und der Spa- 
nier Viaplana und Pinon auf der an- 
deren Seite dar. Mit seinem Schin- 
kelplatz in Berlin ist Krier auf der 
Suche nach der Wiederbelebung des 
traditionellen Städtebaus: der Platz 
als orthogonale Kreuzung von zwei 
Straßen und Mittelpunkt eines klei- 
nen Quartiers, der Platz als Hohlrum 
im geschlossenen Gewebe der 
Wohnbauten, die Charakterisierung 
des Platzes durch die Fassaden der 
angrenzenden Bebauung. Den Vor- 
schlägen der beiden Spanier für Plät- 
ze und Parkanlagen in Barcellona 
und Murcia ist dieser traditionell- 
klassizistische Anspruch völlig 
fremd: in ihren öffentlichen Räumen 
dominieren artifiziell-technizistische 
Elemente wie grazile, verdrehte und 
gekippte Metallstrukturen und -ge- 
spinste, Lichtstrahlen und Beleuch- 
tungsaggregate, diagonale Linien- 
und Wegführungen, abstrakte Geo- 
metrien, steinerne Oberflächen, 
manchmal mit einer filigranen Was- 
serschicht überzogen. 
Des weiteren stoßen wir in dieser 
Nummer von Lotus auf Vorschläge 
von Venturi für Straßen in Minnea- 
polis und Miami Beach, von Cellini 
und Cosentino für Plätze in Rom und 
Turin, von Diana Agrest für Block- 
strukturen in Boston und Mineapo- 
lis. 72. Prototyp 
Die Liste der Beiträge ist sicher- Haus für Kerstin 
lich gut sortiert. Doch eines stimmt Haus für Tobbe und Marie 
nachdenklich: überall geht es — wie- Haus für Jörg und Heidi 
der einmal, möchte man sagen — fast Haus für Walter, Claudia und Bastian 
ausschließlich um die städtebaulich: 0 Te Dt GE nd Martin 
formale Bedeutung des Raumes, 9.10 Modell, Ansicht und aufgeklappter 
und alle Entwürfe sind in erster Li- Innenraum 
nie „schöne” Zeichnungen. Die so- 11. VIsometrie des Ensembles 
ziale Komponente, die Erörterung 
des öffentlichen Raumes als eines 
Ortes der Manifestation von sozia- 
lem Verhalten, bleibt ausgeklam- 
mert und damit auch die noch span- 
nendere Frage nach der Überlage- 
rung von sozialem und architektoni- 
schen Raum und deren wechselseiti- 
ger Beeinflussung. 
Michael Peterek 
Wissenschaftsläden und 
Bürgerinitiativen 
Über die Tagung „Wissenschaft — 
Wissen schaffen”, an der Wissen- 
schaftsläden aus der ganzen BRD 
teilnahmen, gibt es ein ausgezeich- 
netes Protokoll samt großem Mate- 
rialanhang. Wer es haben möchte. 
möge sich an: 
Ev. Akademie Bad Boll, zu Hn. 
Jobst Kraus wenden, Adresse 7325 
Bad Boll ne
	        

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