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Das Archimedes-Svstem mit dem CD- PEN im Einsatz (obere Preisklas®
2. Kieler Bau-EDV-Seminar nachkalkulationen, Auftragslei- tektenschaft die Berührungsängste (CAD) angeboten - auch als Insellö-
(7.-9. 2. 1985) stungsverzeichnissen etc. Für sehr vor dem „elektronischen Automa- sungen -, die die Entwurfsarbeiten
Die Stadt der Veranstaltung seltsam Viele der Anwesenden schienen ten” zu nehmen, was aber nur be- durch schnelle Erstellung von drei-
kalt, von geordnetem und trotzdem schon diese Grundlagen fremd zu dingt gelang. Denn schließlich ver- dimensionalen Abbildungen unter-
ungeordnetem Wiederaufbau ge- SCin. Noch mehr desillusioniert ha- schwand doch der eine oder andere stützen können. Die Dialogabwik-
prägt. Das Hotel „Maritim” mit sei- ben mag sie der Vortrag von Tamm, Kopf im Sand der Bildzeitung (Aus: klung mit Programmen für die erst-
nem „Salon. Flensburg” bis „Salon der versuchte die Amortisationspro- gabe Schleswig): „Zuviel geschüt genannte Aufgabengruppe ge-
Schleswig”. Der Tagungsort. - bleme einer „kleinen”, ca. 50 000,- telt! Prinz Philipps Hände krank! schieht hauptsächlich durch alpha-
Anwesend waren ungefähr 250, DM teuren, z. B. alpha-numeri- Die Strategie der Anbieter be- numerische Eingaben an der Tasta-
zumeist 40-50-jährige Architekten schen (Eingabe von Daten und Be- zeugte stattdessen ihr propagandi- tur (manchmal-gerade bei älteren
und Bauingenieure (50/50), meist fehlen mittels einer Tastatur) EDV- stisches ‚Eigenlob: alle verwenden Systemen - sehr unübersichtlich
kleine Büros aus Schleswig-Hol- Anlage in den Griff zu bekommen. sie „natürlich” nur fortschrittliche durch Mehrfachbelegung und wech-
stein. Das ist insofern repräsentativ, Wer denkt schon daran, daß sie im Hardware - schnell, preiswert, be- selnde Regelung von Tasten) oder
als von 17000 Architekturbüros in Durchschnitt nur etwa 1 Std/Tag triebssicher - und empfehlen sie miteinem Digitizer. Dagegen liegen
der Bundesrepublik 80% auf Fami- ausgelastet sein wird. Auch bei einer ihre Software als anwendungsge- den Entwurfssystemen neue und
lienbetriebe mit 1-3 Personen, 15% teuren Anlage, die etwa CAD-fähig recht, tolerant gegen Bedienungs- meistens sehr übersichtliche Bedie-
auf Büros mit unter 20 und 5% auf ‘St und so um die 250.000,- DM ko- fehler und ausgestattet mit selbster- nungskonzepte zugrunde: die Neu-
Büros mit mehr als 20 Mitarbeitern ten dürfte, steigt die Auslastung klärenden Benutzerdialogen. Sieht! heit dieser Produkte wirkt sich im
entfallen. Der Rückgang im Einfa- nur auf 2 Std/Tag. Die Finanzie- man auf die Hard- und Software- Bereich der Benutzerfreundlichkeit
milienhaus macht vor allem diesen _Ungskosten aber belaufen sich auf wirklichkeit, solassen sich allerdings als Vorsprung aus.
kleinen Büros zu schaffen immerhin ca. 1400,- DM/Monat bei deutliche Unterschiede feststellen Preiskl II: 50.000.- bi.
u der ersten und auf ca. 6300,- DM/ und mehrfach Gruppenbildungen eisklasse II: 50.000,— bis
Der Mythos und seine Demon- Monat bei der zweiten Variante innerhalb der Produktpalette vor- /00.000,- DM
tage (ohne Berücksichtigung der steuer- Nehmen: Einteilung in Preisklassen, Für die in dieser Preisklasse angebo-
So strömten sie getrieben von dem lichen Abschreibungsmöglichkei- in Aufgabengruppen, nach Benut- tenen Systeme gelten die oben be-
täglich wachsenden Konkurrenz- ten). . zerfreundlichkeit und Einfachheit schriebenen Eigenschaften in sehr
druck und der Furcht, eine nur ent- Klar daß einem sofort die Idee einer der Bedienung. Selbstverständlich ähnlicher Weise: zum Beispiel er-
scheidende technische Entwicklung gemeinschaftlich” genutzten EDV- beinhaltet jede Gruppeneinteilung reicht die Kombination einer „Insel
zu verschlafen nach Kiel und hofften Anlage aufstößt. Sie scheint aber auf eine Distinktion, die es so scharf gar lösung” für AVA, Raumbucherstel-
durch den „Einsatz des Computers” manigfaltige Schwierigkeiten zu sto- nicht gibt; selbstverständlich lassen lung und Grundrißzeichensystem -
alle Schwierigkeiten mit einem en. sich die verschiedenen Einteilungs- also immer noch ohne Einrichtung
Schlag loszuwerden. So einfach ist Der soziale Aspekt dieser Entwik- systeme nur sehr bedingt miteinan- einer gemeinsamen Datenbank -
das leider nicht. Das vermittelten Klungsschiene wurde von allen der überlagern; trotzdem sei es ver- leicht einen Preis von 70.000,- bis
sehr schnell die anwesenden Anbie- Referenten gesehen. Die Hälfte aller sucht in einer Weise, in der die Preis- 80.000,- DM. Auch die Hardware in
ter (Vgl. Tabelle) und die Referen- jetzt bestehenden Architektur- klassen als oberste Ordnungsscha- dieser Preisklasse erwies sich als nur
ten D. Ladwig (Organisator im Auf- Düros, ganz zu schweigen von den blone gelten mögen: bedingt leistungsfähiger als in der
trag des BDB), K. Straub, L. Schnei- neu zuströmenden jungen Archi- Preisklasse I: 30.000,- bis niedrigeren Klasse - ausgenommen
der, E. Tamm und J. Guthoff. tekten werden die nächsten Jahre 50.000.- DM ? die besseren Plotter und z. T. die
Herauszuheben sind vor allem nicht überstehen. (Nach dem But- 2 Farbdisplays, die allerdings keine
die Vorträge von Straub und Tamm, terberg nun der ea N N EUCH ER klasse ade an hochauflösende Grafik erlauben.
die den Anwesenden sehr eindring- Feind sei jedoch nicht etwa der kon- usschlehlich Fersonal-Lomputer ; . ;
lich klar machten, daß sie mallereist kurrierende Kollege, sondern der (PC) Systeme angeboten, mit denen Preisklasse TI: 100.000, bis
ihre Arbeitsorganisation in den im die Jagdgründe eingefallene begrenzte Aufgabenbereiche iso- -J00.000,- DM
Büros und ihr Investitutionsverhal- Fachingenieur, der Bau- und Fin- liert bearbeitet werden können: In dieser Preisklasse ereignet sich
ten zu ändern hätten, um die EDV nanzträger. Die Fronten sind abge- zum Beispiel AVA, Bauphysik, Sta- der Sprung in die leistungsfähigere
überhaupt einsetzen zu können. steckt, die Feinde benannt, die Auf- tikaufgaben, Grundrißzeichnung. Hardware: man findet Mikrocompu-
Straub unterstrich, daß zunächst die rüstung kann beginnen. Fatalerwei- Sie können aber nur solcherart bear- ter von HP, die Digital PDP 11-Fami-
Informationsstruktur der Architek- se sind es aber gerade die Großen, beitet werden, daß jedes Programm lie oder das Calcomp-System, aber
turbüros, die Ermittlung und Ord- die über ein beeindruckendes Inve- eine eigene Datenneueingabe ver- auch PC mit ausgebautem Arbeits-
nung der Daten so umzustellen sei, stitutionspotential verfügen und'so langt: bei der Erstellung von AVA- spreicher; man findet hochauflösen-
daß sie überhaupt mittels der EDV scheint der Krieg schon verloren zu Unterlagen eingegebene Gebäude- de Farbbildschirme mit z. T. hervor-
bearbeitet werden können. Das be- sein, bevor er überhaupt begonnen Maße stehen dem Programmpaket ragender Bildqualität für den
trifft und verändert die kleineren hat für die Bauphysik nicht zur Verfü- Gebäudeentwurf, aber auch noch
und mittleren Architekturbüros in. gung, weil keine Programmvernet- einfachere Farbdisplays mit grobem
sehr entscheidender Weise, sind sie Die Produktpalette zung über ein gemeinsame Daten- Bildpunktraster; und man findet
doch zunehmend gezwungen mit Der zweite Informationsschwer- bank existiert. Die existierenden große Trommelplotter für tadellose
formalisiertem und vorstrukturier- punkt war die Produktpräsentation. Programme stellen „Insellösungen” Zeichnungen bis hin zum Format
tem Instrumentarium zu arbeiten, Die Vorträge waren von dem Bemü- dar. A 0.
wıe Standardleistungsbuch, -aus- hen geprägt, einer nicht ausreichend Darüberhinaus werden in dieser Die angebotene Software erlaubt
schreibungsblättern. -vor bzw. - informierten und verstörten Archi- Klasse auch AEntwurfssysteme teilweise die Darstellung kompli-