Die Hausgruppen werden konnte, daß dieser Weg nach dem unmittelbar benach-
Die Siedlung soll in mehreren Bauabschnitten realisiert werden. barten Wasserturm des Bundesbahnausbesserungswerks benannt
Jeder Bauabschnitt soll eine Hausgruppe von ca. 8-12 Wohnein- ist - ein wesentliches Orientierungsmerkmal für die Siedlung und
heiten umfassen, die jeweils um eine gemeinsame „Mitte” grup- in erhaltungswürdiges Industrie-Baudenkmal.
piert sind. An dieser Stelle befindet sich jeweils eine zu einem
kleinen Platz erweiterte Wegfläche, ein Teich, der gleichzeitig als Zum räumlichen Konzept
Regenwasserauffangbecken dient, die gemeinsamen PKW-Abstell- Bei der Entwurfsplanung standen verschiedene, sich z.T. aus-
plätze und die Müllsammelstelle. Mit der Trennung in Haus- schließende Ziele einander gegenüber, u.a.
gruppen und Bauabschnitte soll ein allmähliches und organisches @ max. Besonnung aller Südfassaden, auch im Winter,
Wachstum der Siedlung erreicht werden. Die Bauherren der @ Bildung dichter Straßenräume, direkter Straßenbezug aller
späteren Bauabschnitte sollen aus den Erfahrungen der ersten Häuser,
lernen können. Umgekehrt können die „älteren” Bewohner der @ sonnige Freiräume,
Siedlung bei der laufenden Anpassung und den Erweiterungen a private, d.h. nicht unmittelbar einsehbare Freiräume,
ihrer Häuser aus den Erfahrungen der „jüngeren” Bauherren lernen. @ öffentliches/halböffentliches „Vorne”, privates „Hinten”,
® kurze nicht-öffentliche Erschließung.
Die Erschließung Die Konflikte zwischen diesen Ansprüchen traten vor allem für die
Um die Siedlung ohne viel Flächenverbrauch und Asphaltper- im Norden gelegenen Grundstücke auf. Die Forderungen nach
fektionismus erschließen zu können, hat sich der Arbeitskreis mit Besonnung der Südfassaden und nach sonnigen privaten Räumen
der Stadt auf eine private Erschließung geeinigt. Öffentliche erschienen in dieser Lage bedeutsamer als dichte Straßenräume,
Straßen sind lediglich der Frasenweg im Osten, die Schwedesstraße wie sie in der gegenwärtigen Architekturdiskussion gefordert
im Westen und die Verlängerung des „Wegs in der Aue” im werden. Als Abgrenzung und Übergangszone ist den nördlichen
Norden. Vom Frasenweg aus wird die erste Hausgruppe er- Häusern daher eine Schuppen- und Nebenhauszone vorgelagert.
schlossen. Der „Weg in der Aue” wird als Stichstraße mit einer Dennoch verfügen diese Häuser über eine „Rückseite”, den Wirt-
großen Wendeplatte (@ 22 m) von der Stadt ausgebaut werden, wie schaftsteil auf der Hangseite des Grundstücks. Die Lage und Höhe
dies zur Wartung eines unterirdischen Kanalbauwerks vom Tief- der Häuser an der nördlichen Grundstücksgrenze will sich zudem
bauamt verlangt wurde. Diese Straße erschließt die übrigen Haus- in die räumlich auffällige Kulisse einer Pappelreihe und eines
gruppen. Als asphaltierte und verkehrsberuhigte Straße istsieauch gegenüberliegenden Hangs einfügen. Gleichzeitig wird hierdurch
eine attraktive Spielfläche zum Rollschuhfahren u.ä., wie sie in ein eindeutiger Siedlungsrand gegenüber dem Landschaftsschutz-
Abmessungen und Oberfläche innerhalb der Siedlung nicht vorzu- gebiet formuliert.
finden ist. N
Frasenweg und „Weg in der Aue” werden durch einen neuen Die Freiflächen
Weg verbunden, der in Ost-West-Richtung durch die Siedlung Landschaftsplan und Freiflächenplan stecken einen groben
führt und an dem alle Häuser und Plätze liegen. Dieser Privatweg Rahmen für die Entwicklung der Außenräume ab. Sie bestimmen
wird nur im Ausnahmefall befahren (z.B. Anlieferung, Rettungs- die Lage der Wege und Stellplätze, die Form des Lärmschutzwalls
dienste); die Autos bleiben auf den Plätzen in der Nähe der und Abgrenzung der Siedlung nach außen. Sie legen auch fest, daß
Erschließungsstraße, an denen sich die geforderten Stellplätze für zur Ergänzung der vorhandenen Bäume standortgerechte Bepflan-
KFZ befinden. Der Weg durch die Siedlung bleibt damit im wesent- zung (im wesentlichen Laubgehölze/Obstbäume) erfolgen soll und
lichen Fahrrädern und Fußgängern vorbehalten. Durchgesetzt schlagen hierfür eine Auswahlliste von Gewächsen vor. Darüber-
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