ARCH*-BAUMARKT
selt. Dadurch wird Schädlingsbefall verhin-
dert und die Holzinhaltsstoffe ausgewa-
schen, so daß auch nach dem Trocknen den
Schädlingen die Nahrung fehlt. Die richtige
Trocknung sollte langsam und schonend ge-
schehen, um Verwölbungen und Rißbil-
dung zu vermeiden. Eine Tischlerregel sagt:
Holz braucht pro cm ca. 1 Jahr Trocknungs-
zeit an der frischen Luft. Heutzutage ist es
jedoch möglich, Holz in Trockenkammern
innerhalb eines Tages von 30% auf 10%
Feuchte zu trocknen. Ist die Luft hierbei al-
lerdings zu trocken, kann es zu Verschalun-
gen (Innenrissen) und Feuchtenestern im
& Holz kommen.
KOMB. STÄNDER-STOCKW.- B STOCKW. WEITE AUSKRAGG STOCKW. GERINGE AUSKRAGG Konstruktiver Holzschutz
Die Beachtung dieser Faktoren ist aller-
"7 Hausgerüste im Fachwerkbau, die zeigen wie traditionell konstruktiver Holzschutz durch unterschiedliche dings zu teuer (besonders resistente Holzar-
4uskragungen hewerkstelligt wurde .
ten, Winterschlag) oder durch den Verbrau-
cher kaum zu kontrollieren. Man kann le-
diglich das Holz vor dem Einbau nach fri-
schen Fraßlöchern oder Anzeichen von
Pilzbefall (Verfärbung) begutachten und
den Holzhändlern Glauben schenken.
Daher kommt im besonderen der Pla-
nung und Ausführung eine wichtige Rolle
zu, um den Befall gefährdeter Holzarten
oder -teile zu verhindern. Die im folgenden
dargestellten Detaillösungen beziehen sich
ausschließlich auf die Risikobereiche, d. h.
auf Holz im Aussenbereich, Dachstuhl oder
Naßbereich. Die Grundregellautet: Holz ist
so zu verbauen, daß kein Wasser eindringen
kann oder eingedrungenes Wasser so
schnell wie möglich wieder abgeleitet wird,
das heißt konkret:
® Holz muß genügend Abstand zum Erd-
reich haben, damit kein Spritzwasser an
das Holz gelangen kann.
® Die Anschlüsse von Holz an andere
Bauteile müssen so ausgebildet sein,
daß kein Wasser in das Holz eindringen
kann. Holz sollte wegen seiner Kapillarwir-
kung möglichst nicht direkt an andere
Werkstoffe stoßen, sondern von Luft um-
modernes Beispiel für konstruktiven Holzschutz: modernes Beispiel für konstruktiven Holzschutz: spült sein.
weit vorgezogene Dächer bei einem Ferienhauskomplex Fensterdetail mit Holzverblendung, freier Wasserablauf ® Wasser darf auf Holzflächen und in
in Lenzerheide/Schweiz (Foto: G. Nacken) durch starke Anschrägung der Grundplatte Holzverbindungen nicht stehen blei-
Oberflächenbehandlung schnelles Wachstum. Das Holz wird „weit- ben.
ringiger”, der Frühholzanteil (im Frühjahr @ Hirnholz darf nicht dem Regen ausge-
nn ———————————————. und Sommer gewachsen) ist größer als der setzt sein, da es verstärkt Wasser auf-
Wahl der Holzart Spätholzanteil (Herbst- und Winteranteil) saugt.
Durch den Einbau resistenter Holzartenan und daher weicher und anfälliger für Schäd- ® Einbauten wie Fenster und Türen soll-
besonders feuchtgefährdeten Stellen kann lingsbefall. ten nicht fassadenbündig eingesetzt
einem Befall entgegengewirkt werden, wie werden, da sie dadurch den Witterungsein-
z. B. durch die Verwendung von Kiefern- — m —mMm— flüssen zu stark ausgesetzt sind.
holz als unteren Fensterriegel. Resistente Einschlag ® Etwa anfallendes Kondenswasser muß
Holzarten sind u. a.: Kiefernkern, Eichen- „Wer sein Holz um Christmett fällt, abtrocknen können. Deshalb müssen
kern, Kirschbaum, deutsche Robinie und dem sein Haus wohl zehnfach hält” Außenwandverkleidungen aus Holz prin-
einige Tropenhölzer. Hintergrund für diese alte Zimmermanns- zipiell hinterlüftet werden. Dasselbe gilt
Ein weiterer wichtiger Faktor, den es zu weisheit ist, daß Holz um diese Jahreszeit für Holz-Fußböden und -Wandverkleidun-
kennen lohnt, ist die Unterscheidung nach sehr trocken ist und kaum Nährstoffe ent- gen in Naßräumen im Innenbereich.
Weich- und Harthölzern. Einheimische hält. Das heißt wiederum, daß im Winterge- © Die direkte Bewitterung von Fassaden
Weichhölzer sind: Fichte, Tanne, Kiefer, schlagenes Holz Pilzen und Insekten keinen ist durch ausreichenden Dachüberstand
Lärche, Weide und Linde. Einheimische Nährboden bietet. zu vermeiden.
Harthölzer sind: Eiche, Rotbuche, Ulme., ® Alle im Außenbereich sichtbaren Kon-
Ahorn und Nußbaum. =— struktionshölzer sollten so schmal wie
Hier zeigt sich jedoch, daß der Holz- Trocknung möglich sein.
schutz bereits in den Baumpflanzungen be- Nach dem Fällen soll das Holz möglichst ® Verbindungspunkte von waagerechten
ginnt. Denn Holz derselben Art kann je bald entrindet und getrocknet oder naßge- und senkrechten Hölzern konsequent
nach Standort unterschiedliche Qualität ha- halten werden. In Skandinavien wird Holz so ausbilden, daß das Wasser nicht stehen
ben. Monokulturen erzwingen z. B. ein z. B. über einen längeren Zeitraum berie- bleiben kann.
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