/. Entwurfsstudie, 2.Gr un %
Perspektive des Ensembles geptotte:
geplottet, 7.2.84 Belfort:
Lycee d’enseignement
technique professionnel
N 5. gezoomter Ausschnitt der Perspektive 4. von hand
3. Überarbeiteter Entwurf, auf dem Bildschirm, überarbeitete Fassung,
geplottet, 26.11.84 flächenfarblich angelegt 26.11.84
> Ss Ke
N
*M
Bearbeitung einzelner Objekte gehen. Lohnt aus Ihrer Sicht dann Kroll: Auf alle Fälle.
überhaupt der Einsatz einer investitionsträchtigen und aufwendi- 4RCHT*:Nun wird CAD aber ständig finanziell erschwinglicher
gen Technik wie CAD, wo es doch vielleicht mehr um die Koordi- nd kommt damit auch für kleinere Büros in Frage. Eine technolo-
nierung handwerklicher Kleinarbeit geht? gische Revolution an der keiner vorbei kommt?
Kroll: Vielleicht ja, vielleicht nein, das hängt von verschiedenen x„0//; Vor Jahren machten die Investitionen für CAD noch etwa 8
Dingen ab. Die Zukunft des Bauwesens wird sicherlich nicht in der 7apresgehälter eines Architekten aus, jetzt sind es ungefähr 2 Jah-
Produktion von Quantitäten liegen, sondern in der Bearbeitung Von resgehälter, wir sind mit unserem Angebot aber schon bei 6
einzelnen Häusern. Aber selbst da geht es ja nicht nur um das ein- Monatsgehältern. Das kommt unter anderem daher, daß wir
zelne Gebäude, sondern eventuell um mehrere, gar um ein 8anzeS +estrebt sind, nicht ständig aufwendigere und kompliziertere Pro-
Viertel, und insbesondere geht es um den Zusammenhang ZWi- srammschritte zu entwickeln, sondern im Gegenteil immer ein-
schen den einzelnen Teilen, um den Kontext, und hier kommt fachere. Wir hatten auf dem HP-Rechner ein recht brauchbares Pro-
CAD wieder zum Tragen. Ich glaube, daß auch in Zukunft die 7amm namens ‚Star? das von seinen Herstellern immer weiter aus-
Bauaufgaben 50, 100 oder gar 500 Wohnungen umfassen werden, sepayt komplizierter und perfekter gemacht wurde, bis es schließ-
und daß die eigentliche Aufgabe darin bestehen wird, diesen Ich bombastisch umfangreich war. Wir haben aufgehört damit zu
Ensembles ihr Milieu wiederzugeben. Das ist im Prinzip auchunse- Arbeiten, weil man sich völlig in die Prozeduren vertiefen mußte
re Aufgabe bei dem anfangs erwähnten 320 m langen Sozialbau in ‚ng mehr und mehr davon blockiert wurde. CAD soll ein alltägli-
Amiens. Sie besteht in der Erzeugung eines Milieus, eines bewohn- cpes ja ein triviales Arbeitsinstrument sein, nicht mehr als ein intel-
baren Umfeldes, denn daran mangelt es gerade bei den ganzen ı;9enter Bleistift. CAD soll keine Revolution sein, um Himmels Wil-
Nachkriegsbauten. len nein.
ARCH”* : CAD wäre demnach sinnigerweise eher ein Werkzeug für Anmerkungen:
urbanistische Fragen, für die komplexe Interaktion von Bezie- 1);n 77 ARCHT*, S. 48: L. Kroll, EDV und Architektur; Lucien Kroll, CAD-
hungsmustern? Architektur, Vielfalt durch Partizipation, Verlag C.F Müller, Karlsruhe 1985