Das Haus we ZPER
. ”
als „Einraum
Im Erdgeschoß gliedern nur drei
Säulenpaare den ansonsten
hausgroßen Raum. Mit einiger
. Verwunderung stellte ich später
N fest, daß sich die Grundrißstruk
tur von Hausfunden aus dem
. Fr“ Neolithikum (4000 v. u. Z.)
# © kaum unterscheidet. Welch ein
v5 { Fortschritt! Küche und Wohnbe-
+ R reich haben jeweils recht beschei-
dene Ausmaße (15 m‘). Durch
4a 9 das Einraumkonzept wirkt das
| Hausinnere jedoch größer als
} man vermutet. Die Einheit des
% | Raumes wird durch die in
- 1 Längsrichtung durchlaufende
Holzbalkendecke noch verstärkt
oo 0 9 Stellt man sich jedoch quer zur
Achse, bilden sich durch die
Pfeiler und Brüstungen drei
} 7 gleichgroße Einzelräume. Durch
= CL, die verschiedenen Niveaus erge- .
ben sich vollkommen unter- ;
Grundriß schiedliche Qualitäten. Die
eines Einraumhauses Küche wird zum höchsten die schräge Außenwand zwei gung stehen. Es fiel nicht leicht,
aus dem Raumteil. Hier bringen große reizvolle Resträume. Einer davon in der Planung zweimal 15 m
Neolithikum und höhere Öffnungen den gan- ist zu einem kleinen Alkoven- quasi als „Flur” erst einmal
zen Tag viel Licht an Eß- und platz mit Ausblick auf die Stra- „frei” zu lassen. Doch es hat sich
Arbeitsplatz. Benkreuzung ausgebaut. Der gelohnt.
Im Wohnteil dagegen, wo Blick wird so nicht abrupt ge- Es ist eine Freude nun zu se-
man zumeist sitzt, ist die Raum- bremst sondern kann weiter in hen, welche Raumqualitäten
höhe erheblich niedriger. Das Helle nach draußen wandern. man schaffen kann, wenn man
Licht ist hier gedämpfter. Der mittlere Dielenteil, den wir sich vom traditionellen „Zimmer-
Die Achse des Raumes endet auch im Obergeschoß wiederfin- bau” löst. Ein großzügiger Raum
in einer Feuerstelle. Links und den, besitzt keine feste Funktion. der jede Minute des Tages be-
rechts davon ergeben "sich durch Er soll vielmehr zur freien Verfü- nutzt wird.
: stenheizung kann das Oberge-
Hı aus kli ma schoß schnell erwärmt werden.
Für die Übergangszeit und die
Alle Aufenthaltsräume befinden kälteren Tage steht in der Mitte
sich im Erdgeschoß. Die massi- des Hauses der Ofenturm, der
ven Baustoffe wie Mauerwerk das ganze Haus erwärmt. Ein
und Steinboden erzeugen hier zu- gußeiserner Brenneinsatz gibt
sammen mit der Fußbodenhei- seine Wärme in den gemauerten
zung eine träge Grundwärme. Im Turm, der sie mit Verzögerung
Obergeschoß befinden sich die abstrahlt. Die heißen Rauchgase
Schlafräume, die gut zu lüften werden wie beim Kachelofen in
sein sollten. Die Konstruktion einem Nachheizzug ausgenutzt.
besteht dort aus Leichtbaustof-
fen; stark isolierte Außenwände Der Ofenturm. Eine Integration
und Dächer. Durch eine Fußlei- von Heiztechnik und Architektur
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