Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1987, Jg. 20, H. 88-92)

RCH -BAUMARE 
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kompliziertes 
Aluminium-System 
keit von Metall, so daß bei nicht 
thermisch getrennten Profilen 
(dasselbe gilt auch für Alumi- 
nium) Kältebrücken entstehen. 
Dies macht sie vor allem für Dop- 
pelverglasungen ungeeignet, da 
hier der Unterschied zwischen 
Leitfähigkeit des Metalls und der 
Verglasung noch größer ist. Hin- 
zu kommt, daß hierbei aufgrund 
des notwendigen Glasbetts (min- 
destens 2 cm) der Vorteil von 
schmalen Profilen aufgehoben 
wird. 
Ein weiteres Problem stellt die 
Korosionsanfälligkeit von Eisen- 
metallen dar. Eine Lackierung 
reicht für die starken Beanspru- 
chungen, denen ein Wintergar- 
ten ausgesetzt ist, in der Regel 
nicht aus. Nur eine Feuerverzin- 
kung gewährleistet ausreichen- 
den Schutz. Dies bedeutet je- 
doch bei Stahlkonstruktionen, 
daß insbesondere die Schraubló- 
cher mitverzinkt werden müssen 
und daher wegen der notwendi- 
gen Paßgenauigkeit ein erhöhtes 
Maß an Planungsaufwand nötig 
wird. Bei der Montage kann da- 
bei immer noch die Verzinkung 
beschädigt werden. Bei ge- 
schweißten Konstruktionen 
bleibt nur das nachträgliche Ver- 
zinken der Schweißstellen (z.B. 
mit einer Paste, die allerdings 
nicht so beständig ist wie eine 
Verzinkung im Werk). 
Insgesamt können Stahlkon- 
struktionen nur für Einfachver- 
Alu-Pressleiste 
für die Dachverglasung 
glasungen als geeignet betrachtet 
werden. Noch ein Hinweis: Die 
Verwendung von vorgefertigten 
Gewächshausprofilen hat häufig 
Undichtigkeiten zur Folge. 
Aluminium: Die überwiegende 
Zahl der angebotenen Winter- 
gartensysteme basieren auf den 
komplizierten Alu-Fensterprofi- 
len. Nachdem im Fensterbau 
schon lange mit „Wärmedämm- 
kernen“ auf das Schwitzwasser- 
problem reagiert wurde, setzt 
sich dieser Trend auch jetzt im 
Glashausbau mit Alu durch — 
trotz des hohen Preises. Asthe- 
tisch lassen die Alu-Wintergär- 
ten eine ganze Menge zu wün- 
schen übrig: die Chance, durch 
schlanke Profile eine leichte fili- 
grane Konstruktion zu erstellen, 
wird durch die Verwendung der 
breiten aneinandergesetzten 
Fensterprofile leider ganz und 
gar vertan. Besonders im Ort- 
gangbereich sind Übergangsble- 
che von 20 oder 25 cm Breite kei- 
ne Seltenheit. 
gen Person, und Vertrauen spielt 
beim Kauf eine große Rolle, will 
man nicht immer selbst ins Holz- 
lager fahren und jeden einzelnen 
Balken mit eigenen Augen be- 
gutachten. Normales Bauholz 
gehört nicht in den Wintergar- 
tenbau! Weniger die Schwundris- 
se sind bei der Holzkonstruktion 
eine Gefahr als vielmehr das Ver- 
drehen der Holzbalken, das zu 
Spannungen im Glas führen 
kann. Oft reicht dann nur ein un- 
bedachter Stoß, vielleicht mit ei- 
nem Besenstiel oder ein leichter 
Hagelschauer und die schon vor- 
gespannte Glasscheibe reißt end- 
gültig. Bei gut abgelagertem 
Kreuzholz braucht man dies je- 
doch nicht zu befürchten - nur: 
dieses Holz ist erstens wirklich 
schwer zu bekommen und zwei- 
tens sicher doppelt so teuer als 
normales Bauholz. 
Sie fragen sicher, warum dann 
nicht gleich Leimbinder verwen- 
den, da gibt es doch diese ganzen 
Probleme nicht! Richtig, und es 
kommt noch dazu, daf die Leim- 
binder in der Werkstatt nicht 
mehr abgerichtet und gehobelt 
werden müssen und daB der Lie- 
ferant genaue Mafie (bis auf 1-2 
cm) liefert, somit der Verschnitt 
minimal ist. Eine Leimbinder- 
konstruktion ist also kaum teurer 
als ein Vollholzstánderwerk; 
dennoch habe ich Bedenken - in 
erster Linie aus ókologischer 
Sicht, denn die Binder sind mit 
Holz: Mehr Raum möchte ich 
den Holzkonstruktionen geben: 
der lebendige Werkstoff Holz er- 
fordert eine erhöhte Aufmerk- 
samkeit, besonders, weil eben 
kaum noch gutes, sprich lange 
abgelagertes (mind. zwei Jahre), 
wintergeschlagenes Holz mit ei- 
ner geringen Holzfeuchte (etwa 
12%) zu bekommen ist. Der 
Holzhändler wird zu einer wichti- 
Ausbildung einer Tropfkante 
im Sockelbereich 
einem von Formaldehyd strot- 
zenden Teufelszeug verklebt und 
in der Regel mit einem vorbeu- 
genden Holzschutz aus der Che- 
mieküche behandelt. Es kommt 
| Anschlui 0 
zum Kernhaus 
7 au vase] 
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Fundamen 
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Anforderungsbereiche an Glasvorbauten 
je nach Anwendungsziel 
dazu, daB die Leimbinder i. d. R. 
erst ab 80 x 136 mm geliefert 
werden und so die Konstruktion 
oft stärker werden müßte, als sta- 
tisch erforderlich: oder man muß 
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