Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1987, Jg. 20, H. 88-92)

ARCH -BAUMARE 
l'raufe mit Dachüberstand 
in Stufenglas 
in der Werkstatt noch die Kreis- 
säge bei einem aufwendigen 
Spaltvorgang aufkreischen las- 
sen. Als Kompromif? im Konflikt 
,unproblematische Leimbinder 
Lüftung | 
"sung 1 
'enwasser 
Rahmenkonstruktion 
E. que 
aco 
Einbruchsicherheit 
Quelle: BBauBl. 
,Glasvorbauten" a.a.o. 
kontra reines Vollholz“ haben 
wir in der letzten Zeit oft die 
Sparren in Leimbindern ausge- 
führt, die restliche Konstruktion 
iedoch in Vollholz 
Glasstoß mit Stufenisoglas 
und aufgedoppelten Sparren 
Die verwendeten Holzarten 
sind natürlich meist Fichte oder 
auch Kiefer; für Abdeckleisten 
im Außenbereich würde ich je- 
doch immer zu harzreicheren wi- 
derstandsfähigeren Holzarten 
wie etwa Lärche raten, sorgfältig 
mit einer natürlichen Außenla- 
sur behandelt. Ich möchte nur 
noch einmal kurz betonen, was 
für alle Holzkonstruktionen gilt: 
sie brauchen Pflege, d.h, die An- 
striche müssen immer kontrol- 
liert werden, denn eine Nachbe- 
handlung wird nach ca. 3-5 Jah- 
ren i. d. R. nótig sein. Auch ein 
Gesichtspunkt, an den der Archi- 
tekt etwa beim Festlegen der 
Fenster denken sollte, damit zu 
einem Erneuerungsanstrich kein 
Gerüst gestellt werden muß! 
Da Holz aber nun mal emp- 
findlich ist und immer erreichbar 
sein sollte, gehóren in die Dach- 
flache keine Holzleisten (oder le- 
diglich als Verkleidung). Die AI- 
uminiumhersteller haben gut 
durchdachte und schnell mon- 
tierbare Alu-Press-Leisten mit 
APTK-Dichtungen entwickelt — 
vornehmlich für Doppelstegplat- 
ten — die im Wintergartenbau für 
die Dachschräge die ideale Lô- 
sung darstellen und die ganz 
grundsätzlichen Ökologischen 
Bedenken gegen Alu zurück- 
drängen. Sie werden mit Edel- 
stahlschrauben mit Neopren- 
dichtung in den Dachsparren ge- 
schraubt und auch wenn es ir- 
gendwo noch eine undichte Stelle 
geben sollte, so sorgt das Unter- 
profil für die problemlose Ablei- 
tung des eingedrungenen Was- 
sers. 
Glas: Bei der Wahl des Glases ist 
es natürlich Vorschrift, im Dach- 
bereich Sicherheitsglas zu ver. 
wenden: entweder Drahtspiegel- 
glas (= glattes Klarglas mit einem 
kreuzförmigen feinen Drahtgit- 
ter; nicht zu verwechseln mit 
.Drahtglas", das gewellt ist und 
die Konturen verzerrt!) oder 
Verbundsicherheitsglas (= 2 kla- 
re Floatglasscheiben, getrennt 
durch eine Klebefolie aus Polyvi- 
nyl-Butyral, so daß bei Bruch 
keine Glasscherben herunterfal- 
len können) oder letztendlich Se- 
kurit-Glas (=  vorgespanntes 
Glas, das bei Bruch in kleine Krü- 
mel zerfällt, allerdings sehr lange 
Lieferfristen hat). Bei Isoglas 
muß immer die untere der beiden 
Scheiben in Sicherheitsglas aus- 
geführt sein. Die billigste und ge- 
bräuchlichste Lösung ist die Ver- 
wendung von Verbundsicher- 
heitsglas VSG. Bei Einfachver- 
glasungen lohnt sich die Mehrin- 
vestition von 2 x 4 mm VSG we- 
gen der erhôhten Festigkeit im 
Gegensatz zu2 X 3mm VSG, das 
bei einer Doppelverglasung in 
Verbindung mit einer oberen 
Scheibe von 6 mm Klarglas aus- 
reicht. Die obere Scheibe sollte 
deswegen so dick sein, damit es 
but 
x1) 
Glasstoß 
mit Emailprofil 
keine Spannungen im Isoglas 
gibt. 
Sinnvolle Sparrenabstände 
sind bis ca. 75 cm Achsmaß. Die 
Glashersteller geben zwar Ab- 
stánde bis zu 90 cm an, dann muß 
aber z.B. bei Isoglas auch 2 x 4 
mm VSG verwendet werden und 
die Scheiben werden so immens 
schwer, daß eine Montage zum 
Abenteuer wird. Außerdem ist 
dann die Durchbiegung der 
Scheibe so groß, daß sie mit blo- 
Bem Auge zu erkennen ist und 
besonders Glaskonstruktionen 
sollten nicht bis zum äußersten 
ausgereizt werden! 
Eine weitere Frage ist die nach 
der Verglasungsart im Brü- 
stungsbereich. Hier kann jedoch 
im Gegensatz zur Dachvergla- 
sung nicht von einer einheitli- 
chen Regelung die Rede sein. 
Umstritten ist, daß eine Brüstung 
in Höhe bis zu 80 cm natürlich ei- 
ne Sicherheitsverglasung ver- 
langt. Die sicherste Lösung für 
Isoglas ist innen Sekurit, außen 
VSG. Auch bei Einfachvergla- 
sungen gibt es keine einheitlich 
vorgeschriebene Glasart. Nur ein 
Anruf bei der zuständigen Bau- 
behörde kann also die endgültige 
Absicherung bringen. 
Was für den Handwerker das 
tägliche Brot, kann für die Selbst- 
bauer und -bauerinnen zum Ver- 
hängnis werden. So will ich noch 
einige kurze Stichworte zur Ver- 
glasung geben: Besonders im
	        

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