Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1987, Jg. 20, H. 88-92)

ARCH -BAUMARK 
Lehmlaube 
- Neue Lehmbautechniken auf der BUGA '87, Düsseldorf 
Grundriß 
«ij 
Der BewuBtseinswandel in der 
Bevölkerung, von hochtechni- 
schen zu überschaubaren, um- 
weltschonenden Systemen, ist 
auch an der Bundesgartenschau 
1987 in Düsseldorf nicht vorüber- 
gegangen. Neben verschiedenen 
Biotopen, Lehmteichen und dem 
Biogarten entstand auch eine 
Lehm-Gartenlaube. 
Der harmonische Rundbau, 
der in diesem Sommer, von Frei- 
willigen unter meiner Leitung 
entstand, nutzt die Sonne zur 
passiven Raumheizung und er- 
möglicht so dem Kleingärtner ei- 
ne intensivere Nutzung seiner 
Laube. Neben verschiedenen 
traditionellen Lehmbautechni- 
ken, wie Fachwerk- und Stampf- 
lehmbauweise, habe ich auf eine 
Maschine zurückgreifen können, 
die dem Lehmbau neue Einsatz- 
bereiche erschließen könnte. 
Das Gerät, das von der Rade- 
vormwalder Firma INTREX, 
vorwiegend für den Export in 
Entwicklungsländer, gebaut 
wurde, kann meiner Ansicht 
nach auch den Europäischen 
Lehmbau, vor allem in Bezug auf 
die Wirtschaftlichkeit, ein Stück 
weiterbringen. 
Herstellung 
In Düsseldorf konnte Lehm vom 
Ausstellungsgelände verarbeitet 
werden. Dazu wurden in einem 
Universalzerkleinerer die größe- 
ren Klumpen zerschlagen. An- 
schließend wurde der Lehm in 
den oberen Mischer der CLU 
3000-Erdsteinmaschine gefüllt 
und auf die gewünschte Feuchtig- 
keit eingestellt. Vomunteren Mi- 
Schnitt B-B 
scher werden die Preßformen, in 
denen der Lehm mit einem 
Druck von 15 t verdichtet wird, 
gefüllt. Der dann von der Ma- 
schine ausgeworfene Stein láBt 
sich sofort vermauern. 
Durch die Verwendung von 
Lehmmórtel entsteht dabei eine 
homogene Lehmwand. So ist es 
möglich, die Vorteile des 
Stampflehmbaus (einfacher, to- 
narmer Lehm und dadurch gerin- 
ge Schwundrisse, und geringe 
Trocknungszeiten durch gerin- 
gen Wassserbedarf) mit der Ge- 
NT
	        
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