ARCH*-BAUMARKY
Die Augen des Hauses
Teil III:
Aluminiumfenster
Aluminiumfenster gelten wie Kunststoffenster
als pflegeleicht und wartungsfreundlich. Doch mit welchem Energieaufwand und Chemiemüll
wurden diese Vorzüge erkauft?
Aluminiumfenster paßten viel-
leicht in die Vorhangfassaden
amerikanischer Wolkenkratzer;
in Wohnbauten und Altbaufassa-
den, wohin sie die Hersteller
auch wärmstens empfehlen, ha-
ben sie wohl nichts zu suchen.
Mag auch ihre Beständigkeit ge-
gen Hitze, Frost, UV-Strahlung,
Feuchtigkeit für ihre Verwen-
dung sprechen, das optische Er-
scheinungsbild, sowie der Ener-
gieverbrauch und die Schadstoff-
emission bei der Herstellung
sprechen eine deutliche Sprache
dagegen.
Energieaufwand und Umwelt-
belastung bei der Herstellung
Die Produktion von Aluminium
ist durch einen besonders hohen
Energieeinsatz (1 kWh elektri-
sche Energie zur Herstellung von
50 g Aluminium) und eine sehr
hohe Umweltbelastung (1978
wurde 11.800 Tonnen Staub
emittiert, die Fluoremissionen
betrugen 1.240 Tonnen) gekenn-
zeichnet.
Materialeigenschaften
Fensterrahmen aus Aluminium
dringen aber auch einige Proble-
me aus den Materialeigenschaf-
ten mit sich. Da Aluminium eine
sehr hohe Wärmeleitfähigkeit
hat - d.h. schlechte
Wärmedämmeigenschaften be-
sitzt —, werden die Aluminium-
StrangpreBprofile, um Wärme-
verluste und vor allem Tauwas-
serbildung zu verhindern, mit ei-
ner Kunststoff-Dämmzone aus-
gestattet. Diese besteht entwe-
der aus Kunststoffschaum, aus
Kunststofforofilen oder aus
1) Verbundkonstruktion mit
55/62 mm Profilbautiefen
aus zwei getrennten Al-
uminium-Profilen.
Außen- und Innenprofil
sind durch Polyurethan-
Integral-Hartschaumstoff
‘Baydur) verbunden und
zugleich thermisch ge-
trennt.
Blend- und Flügelrahmen
sind außen flächenbündig.
Mehrscheiben-Isolierver-
glasung sowie Schall-
schutz- und Wärmeschutz-
Isoliergláser bis maximal
33 mm Einbaustärke.
Mitteldichtung aus APTK-
Profilschlauch.
Trockenverglasung mit 2
APTK-Dichtungen.
Kontrollierte Vorkam-
mer-Entwässerung bei
gleichen Druckverhältnis-
sen.
4) Mafigenaue Profilnuten.
Gießharz. Alle genannten dafür
in Frage kommenden Kunststof-
fe weisen wiederum ökologische
Probleme bei der Herstellung,
als Abfallprodukt und im Brand-
fall auf.
Mit dieser „Dämmzone“ ist je-
doch lediglich die Neigung zur
Tauwasserbildung der Alumi-
nium-Rahmen gemindert, nicht
jedoch ausgeschaltet, wie selbst
die Hersteller zugeben. Auch mit
dieser Dämmung haben Alumi-
niumrahmen einen schlechteren
K-Wert als Holzrahmen (siehe
auch Wärmeschutz V vom
24.02.82).
Während es bei der Herstel-
lung der Profile, der Eckausbil-
dung mittels Abbrennstumpf-
schweißen oder durch Schrau-
R
fils durchdringen kann. Bei Bei-
putzarbeiten ist darauf zu achten,
daß Kalk- oder Zementmörtel
nicht mit eloxiertem Mörtel in
Berührung kommt, da durch die
alkalischen Bestandteile die
Oberfläche angegriffen wird.
Farbgebung
Die Eloxierung, d.h. die Bildung
einer transparenten, künstlichen
Oxidschicht von Aluminiumpro-
filen ist die werkstoffspezifische
Oberflächenbehandlung und
Farb gebung des Aluminiums.
Die Farbpalette reicht jedoch le-
diglich von Naturton über Hell-,
Mittel-, Dunkelbronze bis
Schwarz. In Eloxalbetrieben fal-
len erhebliche Mengen sehr gifti-
ger Abwässer an, z.B. chlorierte
Kohlenwasserstoffe, säure- und
fluoridhaltige Flüssigkeiten. Bei
deren Neutralisation entstehen
Schlämme, die als Sonderabfälle
deponiert werden müssen. Als
weitere Möglichkeit der Farbge-
bung gibt es Beschichtungen mit
Kunstharzlacken. Dafür muß die
Oberfläche gereinigt, entfettet
und vorbehandelt werden. Die
durch die Vorbehandlung er-
zeugten chromathaltigen Schich-
ten gewährleisten die Lackhaf-
tung.
Andrea Berndgen, Ursula Plac-
zek-Brandt, Büro für ókologi-
sche Bau- und Umweltplanung
ben, Stiften, Einkerben und/
oder Kleben bei fachgerechter
Ausführung keine Probleme
gibt, die Glasabdichtung mittels
spritzbarer Dichtstoffe oder
Dichtprofile in der Ausführung
und Sorgfalt keine höheren An-
forderungen stellt als bei Holz-
und Kunststoffenstern, muß
beim Einbau — vor allem bei ge-
dámmten Aluminiumfenstern —
darauf geachtet werden, daß der
Zwischenraum zwischen der Au-
Benkante der Rahmen und dem
Mauerwerk mit elastischem
Dámmstoff ausgefüllt wird, um
den sogenannten „thermischen
Kurzschluß“ zu.verhindern, d.h.
zu verhindern, daß die Kälte des
Mauerwerks zum wármege-
dämmten Teil des Rahmennro-
Literatur:
Institut f. Fenstertechnik e. V., Rosen-
heim
ifa-Report '85
RAL-Gütegemeinschaften Fenster, Al-
les über Fenster
Wirmeschutzverordnung 1985
im Blickpunkt des öffentlichen
Interesses.
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