Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1987, Jg. 20, H. 88-92)

ARCH'-BAUMAR Kil 
Klare Konstruktionen 
Fugen im Holzbau 
Der Holzbau unterscheidet sich grundsätzlich vom Massivbau: das Auflösen der homogenen Wand in einzelne Bauteile verändert das bau- 
konstruktive Denken. Wesentlicher Unterschied ist die Fugenausbildung. 
führt: schen, material- und ausfüh- 
® Tragwerke aus Stützen/ — rungstechnischen Problem. 
Wandrippen,  Hauptträger/Ne- Prinzipielle Grundlagen der 
benträger und Pfetten/Sparren, — Fugenausbildung wurden in ei- 
Wand- und Decken- und Dach- ner Untersuchung des Institutes 
fülungen aus Materialien. adà- — für Baukonstruktionen und Fe- 
quat den bauphysikalischen Ge- — stigkeit der TU Berlin, die von 
setzen und baubiologischen Kri- Prof. Dr. Erich Cziesieliski, 
terien. Dipl.-Ing. Bernd Raabe, TU Ber- 
® Verkleidungen aus schmalen lin und Prof. Dr.-Ing. Peter Stür- 
Lattungen. BretternalsSchalung — zebecher, FH Rosenheim bear- 
oder Tafeln. beitet wurde, im Auftrag der 
Wenn - wie beim Skelettbau | Entwicklungsgemeinschaft 
mit sichtbarer Tragkonstruktion — Holzbau in der Deutschen Ge- 
- die Addition und Trennung der —Sellschaft für Holzforschung 
einzelnen Komponenten bewußt durchgeführt, und in der Reihe 
sichtbar bleibt (doch auch fürdas Informationsdienst Holz als 
zwängungsfreie und passgenaue  EGH-Bericht vorgestellt wird. 
Zusammenfügen einzelner Bau- 
teile) wird die Fugenausbildung Abdichtungsmaterialien 
im Holzbau zum bauphvsikali- Die statischen Anforderungen 
Die Strenge und Einfachheit, die 
den Werkstoff Holz als Stabwerk 
(mit all den Auswirkungen auf 
Tragkonstruktion, Verbindungs- 
technik, Montage) charakteri- 
siert, muß mit planerischen Mit- 
teln der Geometrie und Maß- 
koordination in Architektur 
übertragen werden. Die Klarheit 
der Konstruktion, die kontrol- 
lierte Gestaltung bis hin zur milli- 
metergenauen Umsetzung. zur 
prázisen Ausführung der Werk- 
planung zwingt zu veránderter 
Konstruktions- und Planungs- 
routine. 
Beim Holzbau geht es um die 
Addition von einzelnen, mitun- 
ter kleinteiligen Komponenten 
und Bauteilen, die zu einer dif- 
ferenzierten Mehrschichtigkeit 
ergeben sich nach dem Maß der 
Kraft- und Lastübertragung bzw. 
-umlenkung und aus der Größe 
der Kräfte von Setzung, Bewe- 
gung, Längenänderung. Die bau- 
physikalischen Anforderungen 
ergeben sich aus den Bereichen 
® Wärmedurchlaßwiderstand 
(Transmissionswärmeverlust) 
® FugendurchlaBkocffizient 
‘Winddichtigkleit) 
8 Tauwasserbildung 
3 Witterungsschutz 
8 Schallschutz (Schalldám- 
mung) 
6 Brandschutz 
Bei den durchgeführten Ver- 
suchsreihen wurden nur Abdich- 
tungsmaterialien mit hohem 
Kompressionsgrad verwendet.: 
® Fugenbänder (Polvsulfid-Fu- 
Abdichtungsmaterial 
Fertigungstechnische I Bautechnische Eignung 
Eignung 
| Bauphysikalsiche Eignung 
Fertigungstechnische, bautechnische 
und bauphysikalische Eignung der Fu- 
eungsabdichtungsmaterialien 
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Es bedeuten: 
+ geeignet 
2 bedingt geeignet 
nicht geeignet 
Anwendungsbereich nicht vorgesehen 
Für grofie Fugenbreiten 
Rückstellgeschwindigkeit und Kom- 
pressionskráfte temperaturabhüngig 
Bei Verwendung vorkomprimierter 
Bünder . 
a-Wert und R, stark kompressions- 
abhängig 
Nur für geringe Kompressionsände- 
rungen infolge Fugenbewegungen 
Geringe Kompressionsmöglichkeit 
Bei Fugenbreiten unter 10 mm und 
Mindestkompression K = 1:5 
Eignung hängt von der gesamten Fu- 
genkonstruktion ab 
Polysulfid-Fugenbänder 
+ | 
Mineralfasereinlage 
X 
Um ^ 
C 
E 
Getränkte Polyurethan- 
schaumstoffbänder 
Vinyl-Schaumstoffbänder 
Mineralschaumstoff- 
einlaae 
Materialgruppe 
bauphysikalisches 
Einsatzgebiet 
mögliche 
Fugenbreiten [mm] 
zulässige Veränderung 
der Fugenbreite [%] 
| Hinweise zum Einbau 
— — 
Polysulfid- 
-uaenbànder 
Witterungsschutz 
Winddichtigkeit (a-Wen) 
Schallschutz 
3randschutz 
Wärmeschutz 
Witterungsschutz 
Schallschutz 
Winddichtigkeit (a-Wert) 
Nitterungsschutz 
Schallschutz 
Ninddichtigkeit (a-Wert) 
Schallschutz 
Wärmeschutz 
3randschutz 
A 
) Tu 
—. 
AA À— 
Materialbeständigkeit gegenüber 
Anstrichen u. Beschichtungen muß 
Jegeben sein, winddichte StoBausbi! 
4una erforderlier 
Einbau nur während der Montage 
Mindestkompresion k= 1:4 
Mineralfaser- 
^inlane 
achträgliche Ausstopfung möglich 
getränkte 
Potyurethan-Schaum- 
stoffbánder 
Muß auf 20 % der Ursprungsdicke kom: 
»rimiert eingebaut werden (k — 1 :5). 
Jnter Berücksichtigung von Bewegun- 
Jen bzw. Unebenheiten der Fugenflan- 
ken darf eine Mindestkompression 
k= 1:4 nicht unterschritten werden 
! 
fi 
Empfohlene Einbaukompression 
«2 1:1,8; Mindestkornpression 
«— 1:12. Aufgrund der geringen Kom 
xression müssen Fugenflanken eben 
ind parallel sein. 
Bänder weisen oft nur eine Dicke von 
2mm anf: bene < 2.0 mm 
Vinyl-Schaumstoff- 
^ander 
0 
—- 
ABt sich leicht komprimieren, empfoh- 
ene Einbaukompression k = 1:4, 
* Mindestkompression k = 1 :2 darf 
nicht unterschritten werden 
Mineralschaum- 
stoffeinlage 
2 
E 
^ 757 100 
mm 
25 ^50 75-100 
HIP 
Winddichtiakait (a-Wert) 
15 
PITT 
z 
affa 
A 
Einbauweise für unterschiedliche Fu- 
senabdichtunesmaterialien 
M ^
	        

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