ARCH'-BAUMAR Kil
Klare Konstruktionen
Fugen im Holzbau
Der Holzbau unterscheidet sich grundsätzlich vom Massivbau: das Auflösen der homogenen Wand in einzelne Bauteile verändert das bau-
konstruktive Denken. Wesentlicher Unterschied ist die Fugenausbildung.
führt: schen, material- und ausfüh-
® Tragwerke aus Stützen/ — rungstechnischen Problem.
Wandrippen, Hauptträger/Ne- Prinzipielle Grundlagen der
benträger und Pfetten/Sparren, — Fugenausbildung wurden in ei-
Wand- und Decken- und Dach- ner Untersuchung des Institutes
fülungen aus Materialien. adà- — für Baukonstruktionen und Fe-
quat den bauphysikalischen Ge- — stigkeit der TU Berlin, die von
setzen und baubiologischen Kri- Prof. Dr. Erich Cziesieliski,
terien. Dipl.-Ing. Bernd Raabe, TU Ber-
® Verkleidungen aus schmalen lin und Prof. Dr.-Ing. Peter Stür-
Lattungen. BretternalsSchalung — zebecher, FH Rosenheim bear-
oder Tafeln. beitet wurde, im Auftrag der
Wenn - wie beim Skelettbau | Entwicklungsgemeinschaft
mit sichtbarer Tragkonstruktion — Holzbau in der Deutschen Ge-
- die Addition und Trennung der —Sellschaft für Holzforschung
einzelnen Komponenten bewußt durchgeführt, und in der Reihe
sichtbar bleibt (doch auch fürdas Informationsdienst Holz als
zwängungsfreie und passgenaue EGH-Bericht vorgestellt wird.
Zusammenfügen einzelner Bau-
teile) wird die Fugenausbildung Abdichtungsmaterialien
im Holzbau zum bauphvsikali- Die statischen Anforderungen
Die Strenge und Einfachheit, die
den Werkstoff Holz als Stabwerk
(mit all den Auswirkungen auf
Tragkonstruktion, Verbindungs-
technik, Montage) charakteri-
siert, muß mit planerischen Mit-
teln der Geometrie und Maß-
koordination in Architektur
übertragen werden. Die Klarheit
der Konstruktion, die kontrol-
lierte Gestaltung bis hin zur milli-
metergenauen Umsetzung. zur
prázisen Ausführung der Werk-
planung zwingt zu veránderter
Konstruktions- und Planungs-
routine.
Beim Holzbau geht es um die
Addition von einzelnen, mitun-
ter kleinteiligen Komponenten
und Bauteilen, die zu einer dif-
ferenzierten Mehrschichtigkeit
ergeben sich nach dem Maß der
Kraft- und Lastübertragung bzw.
-umlenkung und aus der Größe
der Kräfte von Setzung, Bewe-
gung, Längenänderung. Die bau-
physikalischen Anforderungen
ergeben sich aus den Bereichen
® Wärmedurchlaßwiderstand
(Transmissionswärmeverlust)
® FugendurchlaBkocffizient
‘Winddichtigkleit)
8 Tauwasserbildung
3 Witterungsschutz
8 Schallschutz (Schalldám-
mung)
6 Brandschutz
Bei den durchgeführten Ver-
suchsreihen wurden nur Abdich-
tungsmaterialien mit hohem
Kompressionsgrad verwendet.:
® Fugenbänder (Polvsulfid-Fu-
Abdichtungsmaterial
Fertigungstechnische I Bautechnische Eignung
Eignung
| Bauphysikalsiche Eignung
Fertigungstechnische, bautechnische
und bauphysikalische Eignung der Fu-
eungsabdichtungsmaterialien
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Es bedeuten:
+ geeignet
2 bedingt geeignet
nicht geeignet
Anwendungsbereich nicht vorgesehen
Für grofie Fugenbreiten
Rückstellgeschwindigkeit und Kom-
pressionskráfte temperaturabhüngig
Bei Verwendung vorkomprimierter
Bünder .
a-Wert und R, stark kompressions-
abhängig
Nur für geringe Kompressionsände-
rungen infolge Fugenbewegungen
Geringe Kompressionsmöglichkeit
Bei Fugenbreiten unter 10 mm und
Mindestkompression K = 1:5
Eignung hängt von der gesamten Fu-
genkonstruktion ab
Polysulfid-Fugenbänder
+ |
Mineralfasereinlage
X
Um ^
C
E
Getränkte Polyurethan-
schaumstoffbänder
Vinyl-Schaumstoffbänder
Mineralschaumstoff-
einlaae
Materialgruppe
bauphysikalisches
Einsatzgebiet
mögliche
Fugenbreiten [mm]
zulässige Veränderung
der Fugenbreite [%]
| Hinweise zum Einbau
— —
Polysulfid-
-uaenbànder
Witterungsschutz
Winddichtigkeit (a-Wen)
Schallschutz
3randschutz
Wärmeschutz
Witterungsschutz
Schallschutz
Winddichtigkeit (a-Wert)
Nitterungsschutz
Schallschutz
Ninddichtigkeit (a-Wert)
Schallschutz
Wärmeschutz
3randschutz
A
) Tu
—.
AA À—
Materialbeständigkeit gegenüber
Anstrichen u. Beschichtungen muß
Jegeben sein, winddichte StoBausbi!
4una erforderlier
Einbau nur während der Montage
Mindestkompresion k= 1:4
Mineralfaser-
^inlane
achträgliche Ausstopfung möglich
getränkte
Potyurethan-Schaum-
stoffbánder
Muß auf 20 % der Ursprungsdicke kom:
»rimiert eingebaut werden (k — 1 :5).
Jnter Berücksichtigung von Bewegun-
Jen bzw. Unebenheiten der Fugenflan-
ken darf eine Mindestkompression
k= 1:4 nicht unterschritten werden
!
fi
Empfohlene Einbaukompression
«2 1:1,8; Mindestkornpression
«— 1:12. Aufgrund der geringen Kom
xression müssen Fugenflanken eben
ind parallel sein.
Bänder weisen oft nur eine Dicke von
2mm anf: bene < 2.0 mm
Vinyl-Schaumstoff-
^ander
0
—-
ABt sich leicht komprimieren, empfoh-
ene Einbaukompression k = 1:4,
* Mindestkompression k = 1 :2 darf
nicht unterschritten werden
Mineralschaum-
stoffeinlage
2
E
^ 757 100
mm
25 ^50 75-100
HIP
Winddichtiakait (a-Wert)
15
PITT
z
affa
A
Einbauweise für unterschiedliche Fu-
senabdichtunesmaterialien
M ^