Schnitt Süd-Nord durch Halle und Einkaufspassage
Das Projekt ist so großartig, weil es noch weiter geht: Es legt In vieler Hinsicht liegt das Schicksal dieses Masterplans in der
dem historisch unbelasteten Beobachter nahe, daß die Euston Hand von Stuart Lipton von Rosehaugh Stanhope, dem führen-
Road mit ihren zwei dinosaurierartigen Bahnhofsfassaden uner- den Kopf des LRC-Konsortiums. Lipton ist an Architektur inter-
meßlich verbessert werden könnte, wenn man sie entfernen wür- essiert. Er machte sich nicht nur einen Namen durch seine kauf-
de. Fosters riesiger Eingangstrichter bezieht sich nämlich auf die männischen, Big-Bang-verwandten Taten wie dem Broadgate-
verborgenen Bahnhofshallen, auf die Ingenieurbautradition des Wettbewerb in der Innenstadt von London, sondern auch mit in-
19. Jahrhunderts. teressanten Aphorismen wie: „Kommerzielle Architekten sind
Von Norden aus gesehen überzeugt die Verwandtschaft zwi- nicht kommerziell.“
schen dem doppelten Gewölbe von King’s Cross, dem Zylinder In diesem Sinn ist Norman Foster kein „kommerzieller“ Archi-
von Foster und dem einfachen Gewölbe von St. Pancras in glän- tekt. Im Moment ist er bloß die eine Hälfte des Verschlags von
zender Weise. Es müssen bloß das absurde Mausoleum, das Bar- „London Regeneration Consortium“. Wenn Stuart Lipton als
low’s großartige Bahnhofshalle von St. Pancras verdeckt, unddie Förderer der Architektur und auch als erfolgreicher Unterneh-
massiven, baulich uninteressanten Mauerbögen, mit denen Cu- mer in die Geschichte eingehen will, sollte er bis zum Letzten
bitt seine eigenen beiden gläsernen Tonnengewölbe von King’s kämpfen, um Norman Fosters Projekt durchzusetzen.
Cross verkleidet hat, abgerissen werden. So könnte ein episches Martin Pawley
Trio historischer Bauwerke Euston Road die Stirn bieten. Aus: The Guardian, 7.3.1988
Nie drei Elemente des Proiekts (1. Fassung): Halle, Passage. ellintischer Park Letzte Entwurfsphase mit zwei Passagen und der den Park umgebenden Bebauung
>
=>