Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1988, Jg. 20, H. [93], Jg. 21, H. 94-97)

ein und zwar zunächst in deren 
Niederlassung in Hamburg und 
dann, ab 1923, in London. 1925 
wurde er Leiter der Planungsab- 
teilung, eine Stellung, die er bis 
1934 innehatte. 
Berufsmäßig hatte er bis 1933 
nichts mit Architekturprojekten 
zu tun, als er von Berthold Lu- 
betkin, der aus Rußland emi- 
griert war, dazu eingeladen wur- 
de, am Entwurf und Bau eines 
Wohnblocks in Highgate Villa- 
ge, der später als Highpoint 1 be- 
kannt wurde, mitzuarbeiten. 
Lubetkin, dessen Büro Tecton 
gerade dabei war, die moderne 
Architektur in England bekannt- 
zumachen, bot Ove die Möglich- 
keit, die Technik des Stahlbe- 
x tons, die dieser schon bei vielen 
Ove Nyq ulst Ar up Ingenieurbauwerken erprobt 
hatte, bei einem großen moder- 
nen Gebäude anzuwenden. Als 
Christiani & Nielsen den Vertrag 
nicht unterzeichneten, ging Ove 
als Chefplaner zu J.L. Kier & 
Co. in London, einer anderen 
Ove Arup, der hochgeschätzte suchte Ove dort die Grundschu- Technische Hochschule von Ko- Firma dänischen Ursprungs, un- 
Gründer unserer Firma, verstarb le. Seine Oberschul- und Hoch- penhagen, um Ingenieurwesen ter der Bedingung, daß die Kiers 
friedlich in seinem Haus am 5. schulausbildung erfuhr er im _zustudieren. Erhatte aucherwo- den Highpoint bauten. 
Februar 1988. Er hinterläßt ein Lande seiner kulturellen Wur- gen, Architektur zu studieren, Oves Interesse und Verpflich- 
Vermächtnis an Ideen und Kon- zeln, in Dänemark, von 1907 bis war sich aber über seine künstle- tung zu dem, was er später als 
zeptionen, das die Grundlage 1922. rische Begabung unsicher und „ganzheitliche Architektur“ be- 
unseres Büros ausmacht. Nach dem Besuch der Sorg sagteimmer, daßerliebereingu- zeichnete, wuchs und mehrte 
Ove wurde am 16. April 1895 Akademie studierte er von 1913 ter Ingenieur als ein schlechter Sich. Er verkehrte mit den füh- 
in Newcastle-upon-Tyne gebo- an Philosophie und Mathematik Architekt sein wolle. renden Architekten seines Lan- 
ren, wo sein Vater dänischer ander Universität von Kopenha- 1922 machte er sein Examen des und ganz Europas und beein- 
Konsul war. Als dieser nach gen. Nach dem Philosophieexa- und trat in das dänische Inge- flußte diese ebenso wie er selbst 
Hamburg versetzt wurde, be- men ging er an die Königliche nieurbüro Christiani & Nielsen von ihnen beeinflußt wurde. 
Viele von ihnen wurden zu lang- 
jährigen persönlichen Freun- 
den. Er war ein führendes Mit- 
glied der MARS-Gruppe (Mo- 
dern Architecture Research So- 
ciety), welche sich das Ziel ge- 
setzt hatte, die moderne Archi- 
tektur und insbesondere die 
Technik, die ihr dienen sollte, 
weiterzuentwickeln und zu för- 
dern. 
Er war an der Architektur- 
schule der Architectural Asso- 
ciation tätig und verwirklichte 
nach dem Highpoint 1 eine gan- 
ze Reihe von weiteren Tecton- 
Projekten, insbesondere den 
Highpoint 2, den Pinguin-Pool 
im Regent’s Park Zoo und das 
Finsbury Health Centre. 
1938 verließ er die Kiers und 
gründete zusammen mit seinem 
Cousin Arne Arup die Firma 
Arup & Arup. Ab 1948 hieß die- 
se dann Ove Arup & Partners. 
Deren spätere Erweiterung und 
Auffächerung in eine Vielzahl 
von Töchtern und Abteilungen 
führte dazu, daß heute mehr als 
3700 Menschen überall auf der 
Welt unter Arups Banner arbei- 
ten. 
Zu den frühen Projekten der 
Firma zählen bedeutende Werke 
der modernen Architektur, wie 
z.B. Michael Scotts Busbahnhof 
in Dublin oder die Gummifabrik 
in Brynmawr der Architects Co- 
Partnership oder mehrere fort-
	        
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