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das Wasserwerk in Berg 206 Pferdestärken vorgesehen; doch würde diese Energie nur
zu den Stunden, in welchen überschüssige Wasserkraft vorhanden ist, geliefert werden.
Für die Verteilung der elektrischen Energie wurden Pläne und Berechnungen sowohl
unter Verwenduug von Wechselstrom, als auch unter Benützung von Gleichstrom mit Accu-
mulatoren ausgeführt.
Zur Erzeugung des nach dem oben angegebenen Konsum erforderlichen Stromes
wurde ausser der bereits im Besitz der Stadt Stuttgart befindlichen Wasserkraft in Marbach
eine Dampfcentrale in Berg unmittelbar neben dem städtischen Wasserwerk vorgesehen,
Ausserdem war noch die Verwendbarkeit der Wasserkraft in Poppenweiler, für
welche sich die Stadt Stuttgart das Vorkaufsrecht gesichert hat, zu prüfen, so dass folgende
Alternativprojekte auszuarbeiten waren:
Projekt I Wechselstrom: Ausbau 1 mit Wasserkraft in Marbach
ü Ra’, ” „ »
> 2b, r 2 „und Wasserkraft
in Poppenweiler.
Projekt II Gleichstrom: Ausbau 1 mit Wasserkraft in Marbach
x N % 1”
ob 6 be „und Wasserkraft
in Poppenweiler,
Zur Beurteilung, welches Projekt das günstigste ist, genügen nicht die allgemein
üblichen Betrachtungen über Nutzeffekte, Sicherheit u. s. w., sondern es müssen für jeden
Fall die Anlage und Betriebskosten genau berechnet werden. Zu diesem Zwecke war vor
allem die Bestimmung der Maschinengrössen erforderlich, welche einerseits für die Dampf-
centrale, andererseits für die Wasserkraftanlagen gewählt werden müssen,
Die für die verschiedenen Ausbauten der zwei Projekte erforderliche Maximalkraft
wurde durch genaue Berechnungen ermittelt und ist in folgender Tabelle zusammengestellt.
Ausbau 1 Ausbau 28 Ausbau 2b
Yarırak (Wasserkraft Marbach) (Wasserkraft Marbach) er erpenweilen) a
I. Wechsel- | IL-Gleich- I. Wechsel- II. Gleich- | I. Wechsel- | II. Gleich-
strom | strom strom strom strom | strom
Leistung während des Maxi-
malbetriebes in effektiven
Pferdekräften.
im Ganzen. ar 1390 “6 4866 2618 4993 2742
Dampfmaschinen +40 1000 0 4500 2250 4200 2000
Turbinen: 0.247553 390 i 366 368 1 793 742
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Die Turbinenanlagen in Marbach, bezw. Poppenweiler, würden sowohl nach den
Wechselstrom- wie nach den Gleichstrom-Projekten zunächst Wechselströme erzeugen, welche
nach Berg geleitet und in der dortigen Centrale mit den von den Dampfdynamos erzeugten
Strömen vereinigt würden.
Von der Centrale in Berg würde nach dem einen Projekt hochgespannter Wechsel-
strom durch die ganze Stadt verteilt, in Transformatorensäulen auf die normale Gebrauchs-
spannung gebracht und durch ein Verteilungsnetz den einzelnen Konsumenten zugeführt.
Nach dem Gleichstrom-System würde der hochgespannte Wechselstrom von der
Centrale in Berg zunächst nach einigen Unterstationen geleitet, in denselben durch Umformer
in Gleichstrom verwandelt und sodann teils in Accumulatoren aufgespeichert, teils direkt
zu den Konsumenten geleitet.
Für die Strassenbahn wurde eine oberirdische Stromzuführung gewählt, da unter-
irdische Leitungen den Betrieb viel zu sehr verteuern und die Benützung von Accumulator-
wagen in Stuttgart wegen der starken Steigungen ausgeschlossen ist.
Um jedoch die Zahl der oberirdischen Drähte auf eine Leitung zu beschränken,
wurde von der Verwendung von Wechselstrom-Motoren, welche zwar geringe Anlagekosten
und Betriebsverluste ermöglicht, aber mindestens 2 oberirdische Zuleitungsdrähte erfordert
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