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Hrof. hr. G. Jügers Monatsblatt.
Organ
für Gesundheitspflege und Lebenslehre.
Jährlich erscheinen 12 Nummern zum Jahre3prei3 von vier Mark. Man abonnirt bei
DB. Kohlhammers Berlsag Stuttgart oder bei der nächsten Post resp. Buchhandlung.
Statffgart. NZ 7. Mai 1882.
Wie einer zum Wollregime kommt. -- Kleider- und Bett-
reinigung. -- Eine Diskussion, -- Kleinere Mittheilungen: Kopf-
bede>ung. Wollpapier. Schreibkrampf. Das Baden in der Wolle, Antipathie
und Sympathie. Zusammenkunft Wollener. =- Correspondenz. = Jocus,. =-
Anzeigen.
Wie einer zum Wossregime kommt.
Aus einem Brief von M. in K. (Baden).
Seit ich die Normalkleidung habe, mag ich meine übrigen Kleidungs-
stüke nicht mehr anziehen, wenigstens keinen meiner anderen Röcde.
Schon seit Wochen habe ich in meinen Bekanntenkreisen auf die
Normalkleidung hingewiesen, und war man deßhalb gespannt, wie sie
sic< bei mir ausnehmen würde. Die 3. Th. schadenfrohen Gesicht8züge,
die ich bei Anpreisung der Normalkleidung oft sehen durfte, verwandelten
sich in neidische, denn auc< der Neider mußte zugestehen, daß die
Kleidung eine höchst elegante se:.
Nun will ich Ihnen auch mittheilen, wie es kam, daß ich mich
zur Wollkleidung bekehrte. Jm Jahre 4872 überhob ich mich an einem
sc<weren Koffer, bekam heftigen Hexenschuß in das Kreuz, so daß ich
wochenlang nicht sien und gehen konnte, sondern liegen mußte. Bei
der geringsten Erkältung, deren ich, als sehr zu Schweiß geneigt, bei
Leinwandhemd (sehr) alle Augenblicke aus8geseßt war, bekam ich meinen
RheumatismuSs in das Kreuz. Heiße Dampfdouchen milderten jeweils den
Zustand , aber nur auf kurze Dauer. J< arbeite gerne und viel in
meinem Garten, wobei ich natürlich viel schwitzte und nach gebückter
Haltung beim Setzen, Umgraben u. s. w. jede3mal meine Kreuzschmerzen
befam, so daß ich nicht im Stande war, mich gerade zu halten. Dieser
Zustand war mir ein sehr peinlicher, da ich mich sonst der besten Ge-
sundheit erfreute. Es wurde mir angerathen, Flanellhemden zu tragen;
das ging wohl im Winter und da nicht immer, namentlich wenn ich
in Gesellschaft ging und den Oberro> ausziehen mußte, im Sommer
aber gar nicht, weil Flanell zu warm gibt. Die Vortheile des Woll-