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Nußbaum kurz Folgendes: Wenn das Quantum von Shmuß, welches
ein Hemd nac< dem Tragen enthält, der Maßstab für seine sanitäre
Leistung wäre, so hätte Dr. v. Nußbaum Ret; denn kein Hemd
wird so schnell und so stark schmutig, wie ein leinenes. Der Wik ist
aber der, daß zur Arbeit eines Hemds auch derjenige Theil der Haut-
absopderung zu rechnen ist, welcher sich verflüchtigt hat. So
hat die Rechnung des Herrn Professors ein Loh, wie er mit der Wage
(eicht wird entdecken können. Ein Wollener hat eine weit größere
Hautausscheidung als vin Leinener, und wenn sein Hemd troßdem
länggr vein bleibt, als das Leinenhemd , so ist däs nicht ein Beweis
fü lougfamere Arbeit, sondern für bessere Arbeit; denn es ist ent-
s<iedan besser, wenn sich die Hautabsonderung in die
A. malssuh äre empfiehlt, als wenn sie im Hemd sißen
bleix | Dann aber, was die Bemerkung des Herrn Dr. Nußbaum
über vd.» Wärmeregulirung betrifft, so beweist ihre kleinlaute Fassung,
daß er in diesem Stück in8geheim der Wolle doch den Vorrang zu-
erkennt.)
„4 „erner geht meine Ansicht dahin, daß man auch bei leinener
Unters '3idung alt werden kann, wenn man häufige Bewegung macht
und 5 zBegeln von Nuß baums „HauSapotheke“ befolgt, inSbesondere
wen).L3 leinene Hemd oft gewechselt wird." (Jäger: Ersteres be-
stre'.2 3 gar nicht, da ich den Werth der Körperbewegung könne
und 4? ) gschäße. Ein Leinener kann mit Körperbewegung alt werden.
Dd Wollene wird aber gerade so alt ohne Bewegung, (die
doc, immer Zeit kostet und manchem, wie Ihnen selbst, unmöglich ist)
mit. Körperbewegung no< älter als der Leinene. Was das fleißige
Wechseln des Leinenhemds betrifft, so habe ih das auch geglaubt,
aber bin durch Folgendes kurirt: vor etwa einem Jahr verschwand
auf anfangs räthselhafte Weise ein hiesiger angesehener, in den besten
Jahren und Verhältnissen stehender Fabrikant. Endlich fand man seine
Leiche, er hatte sich ertränkt. La seine äußeren Berhältnisse keine
Veranlassung zum Selbstmord gaben, s9 wurde vielfach über diesen
Fall gesprochen, und so erfuhr ich durch dritte: dieser sehr gesund und
kräftig aussehende, aber stark beleibte Mann hatte fortwährend mit
abnormen Temperaturempfindungen zu kämpfen. Bald fror es ihn im
heißen Sommer so, daß er sich mit sammt seinen Kleidern tief
in seinem Federbett vergrub, bald bekam er, selbst im kältesten Winter,
solche Hißeanfälle , daß er hemdärmlig ins Freie ging. Dieser Mann
hatte die Gewohnheit täglich ein frisches Leinenhemd anzuziehen.)
„Das öftere Wechseln auch der Wollhemden möchte ich, wie schon
früher, wiederholt empfehlen. Man soll das gleiche Hemd zuerst 8 Tage
als Taghemd, dann 8 Tage als Nachthemd tragen. Bei längerem
Tragen überwiegen die Nachtheile durch Verunreinigung die Vortheile
des Festhaltens der Lustdüfte.“
(Jäger: Hier verweise ich auf das im vorhergehenden Artikel
Gesagte, und möchte vermuthen, daß Sie graue, aljo mit sc<warzer