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stehende Blutsto>ung (Hämorrhoiden) wollen nicht weichen, so daß ich
eine zzeit lang meine Zuflucht wieder zu den Pillen genommen habe;
die Congestionen gegen den Kopf sind sehr stark, namentlich nach dem
Waschen und Cssen, oder wenn ih auch nur '"/, Liter Bier trinke,
oder wenn in einem Zimmer die Temperatur 12 Grade R. übersteigt.
Ihrer Ansicht vom Heizen der Zimmer und der Folgen hievon auf
meinen Zustand stimme ich vollständig bei, namentlich kann ich das
Heizen mit Steinkohlen, zu denen wir leider verdammt sind, nicht er-
tragen; ich habe aber auch auf meinem Bureau bis jeht, den 28. Novem-
ber, und in unserer rauhen Gegend, entweder gar nicht, oder doch nur
Morgens geheizt, das Thermometer zeigte oft nur 6--7 Grad =- und
hiebei war e8 mir am wohlsten, namentlih wenn ich die Thüre ins
Freie noh offen ließ; das einseitige Schwitzen ist immer noch nicht be-
seitigt, am Körper zwar scheint es sich etwas ausgeglichen zu haben,
am Kopf jedoch ist es immer noh gleich, das Singen im Ohr zeigt
si< nur noh, nachdem ich meine 148 Stunden Bureauzeit abgesessen
habe, was natürlich leicht erklärlich ist ; das Rauchen habe ich übrigens
au<h wieder bei Seite lassen müssen, da e8 meine Verdauungsorgane
und Kopfnerven absolut nicht mehr ertragen können, der Stuhlgang
kam ganz herb und zerbröcelt, der After war brennend heiß und das
Flimmern vor den Augen und Prieln in den Fingern kam alsbald
wieder zum Vorschein.“
„Ueber die Leistungsfähigkeit im Gehen beim Wollregime kann ich
Ihnen noch mittheilen, daß ich auch hierin eine kleine Probe gemacht
habe, obgleich gerade kein Held in Fußtouren, machte ich doch neulich
den Weg von hier nach U., man rechnet 49 km, von Mittags 12
bis 3, Uhr, ohne nur auch im Geringsten etwas von Ermüdung zu
spüren; ich hätte auch den Heimweg wieder zu Fuß gemacht, wenn
nicht ein ganz dichter Nebel eingetreten wäre; so viel steht jedenfalls
fest, daß ich mit Lederstiefeln den Weg nicht hätte zurülegen können. “
Auf eine Anfrage erhielt ich vom 30. März 1882 folgende Antwort:
„Schon länger hätte ih Ihnen Nachricht gegeben, wenn ich nicht
erst das Frühjahr abwarten hätte wollen, um zu sehen, wie sich mein
Zustand da gestaltet.“
- „Was ich Ihnen über mein Allgemeinbefinden berichten kann, ist
sehr erfreulich; seit dem Ihnen mitgetheilten schlagähnlihen Anfall
(September v. J.) bin ich frei von Kopfweh, auch hat sich das Flim-
mern vor den Augen seither niht mehr wiederholt; häufig sind noch
die Hämorrhoidalblutungen, doh kann ich auch dieses Leiden als be-
seitigt ansehen, da es mich nicht mehr belästigt, sogar das Rauchen
bringt mir keinen Nachtheil mehr, nur das einseitige Schwitzen auf der
rechten Seite des Kopfs und am linken Fuß ist noch vorhanden; der
Soc>en am besagten Fuß ist Abends naß und hat einen üblen Geruch
(Krankheit ist Gestank! Jäger.), der allerdings meistens Morgens ver-
shwunden ist, während der So>en des rechten Fußes tro>en und ge-
ruchlos ist; ich nehme regelmäßig alle 8 Tage ein ziemlich warmes