Schneiderabfälle ereti und pleti d. h. die gemischten sogut wie die
ganz wollenen verwendet. I< hatte zu jener Zeit wohl das Geheimniß
der Wolle, aber noch nichtso klar wie jezt das Geheimniß der Leinwand
ontzisfert. Ich wußte, daß die Wolle gut ist, hatte aber noh keine
5Syjaimniß von der unheimlihen und weitgehenden Schädlichkeit der
„„anzonfaser. Tzhielt es für genügend wenn 1) das Bettuch 2) der
Matratby hlauch" ) die obere Füllungslage rein wollen sei, und sah
feinen Scachtheil darin, daß der innerste Kern der Matratze etwas
Pflanzenfasern beigemengt erhielt. So entstanden. die ersten Matraßen,
die aus ver Normalbettmanufaktur hervorgingen.
Sobald 23h nun aber genügende Cinsicht in die schädliche Fern-
wir'yy4 der Pflanzenfasern gewonnen, stellte ih an Herrn Köber
das „.asinnen, der Anfertigung des Füllmaterials eine sorgfältige
Sox“ vüng der Schneiderabfälle voranzusenden und alles Halbwollene aus-
zusc<.. Ju. Herr Köber unterzog sich dieser, viele Mühe und Kosten
vera. enden Arbeit ohne Widerrede und ohne den Preis der
Matr aen zu erhöhen, aber er sagte mir im voraus, eine ab-
solute Garantie dafür, daß den Sortirerinnen kein mit Baumwolle
verfälschter Abfall entgehe, sei nicht zu geben.
Weiter: unter den ganz wollenen Flecken seien oft genug solche,
an denen eine Nath ist, z. B. wenn der Schneider eine Veränderung
vornehmen mußte, wobei eine Nath abfiel. In der Nath ste>t ein
Leinen- oder Baumwollfaden, In den meisten Fällen wird die Sortirerin
das sehen, aber nicht in allen.
So liegt die Sache heute. Es sind nun ein paar Fälle vorge-
fommen, in denen ein Käufer ein Polster auftrennte, das Material ge-
nau untersuchte, und wenn er ein paar Baumwollfäden fand, der Normal-
bettmanufaktur »osy. mir mit den s<wersten Vorwürfen auf den Leib
rückte. I<h haoe jedesmal und so auch wieder beim lebten erst jüngst
vorgefommenen Fall eingehend mit Herr Köber conferirt, ob es nicht
möglich sei, ein absolut und garantirt reines Polstermaterial herzustellen.
Das Resultat ist eben immer negativ, weil man die Scneiderabfälle
nicht carbonisir:1 kann; dieß ist nur anwendbar auf eigentlich halb-
wollenes Zeug, d 5%. solches, bei welchem der eine Faden ganz wollen,
der andere 3a 3 baumwollen ist; hier löSt sich bei der Carbonisirung
das Läppen in seine einzelnen Fäden auf, die leicht tronen, allein
bei Stoffen, an denen jeder Faden (Schuß und Kette) Baumwolle
enthält, bringt die Carbonisation keinen Zerfall des Gewebes hervor,
und die dicken Tuchläppchen tro>nen nicht außer unter einem Kosten-
aufwand, der eine bedeutende Preissteigerung für die Matraßen und
umfängliche technische Maßnahmen verlangen würde.
- Die einzige Rettung wäre, wenn es eine genügende Anzahl von
Schneidergeschäften gäbe, die nur nach meinem System, also nur rein-
wollene von mir geprüfte Stoffe verarbeiten und ihre Abfälle an die
Normalbettmanufäaktur abliefern würden. Solche Schneider gibt es
aber heute no< nicht einen einzigen.