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da kam wenig aber schäumendes hellrothes Blut, das Blut kam also
aus den Lungen (o nein! Jäger); freilich hatte ih auch nie früher
Lungenblutung gehabt und spürte auch jezt nicht den geringsten Schmerz
in der Brust. Im Verlauf des Tages kam no< 40--42mal wenig
Blut mit Husten. Am folgenden Tag merkte ich ein Drücken zwischen
2--3 Rippe links und hustete wieder etwa 40--42mal wenig hell-
rothes Blut. Am 43, Nov. war es wie Tags zuvor, am 45. hörte
die Blutung auf, das Drücken dagegen steigerte sich allmählig bis zum
29. Nov., nahm dann allmählig ab und wird jetzt kaum mehr gemerkt.
Während des Spaziergangs hörte das Brustdrücken jedesmal ganz auf,
am stärksten war es Morgens vor dem Aufstehen und mehreremale
weckte mich Morgens ein schneidender Schmerz zwischen 6 und 7 Rippe,
welcher jedo< nachließ, sobald ich meine Lage verändert hatte. I<
habe viel gegrübelt, welches die Ursache dieser Krisis sein könne, ich
hatte andere Krisen, wie Fieberanfall , Shweißausbrüc<he, Schnupfen,
Katarrh erwartet, nimmer aber Herzleiden oder was es ist, dieser Herz-
dru> oder Brustdru>. Jett, wenn ich auf die ganze vergangene Zeit
zurückbli>e, glaube ich der Grund sei folgender:
Nachdem die Hämorrhoidalblutung aufgehört und die Hämorrhoi-
dalsc<hwellungen zurückgegangen, hat das Blut“ =- von hier an will
ich (Jäger) den Faden der Erklärung aufnehmen, da Hr. Nils L. et-
was daneben geschossen hat =- also nachdem die Hämorrhoidalblutungen
aufgehört, hat sich das Blut einen andern Ausweg gesucht und den
bot ihm ein anderer vorher kranker Punkt, die Stelle, wo die Na-
sonpolyven saßen. Das Blut kam nicht aus der Lunge, sondern
lief an der Rachenwand hinab und drang zum Kehlkopf hinein, wo- es
jedeSmal Husten hervorrief und natürlich jetzt hellroth wurde und
shäumte. Endlich heilte auch diese Blutungsstelle und das völlige Auf-
hören eines doch verhältnißmäßig lang dauernden regelmäßigen Blut-
verlustes mag -- bis zur Gewöhnung an diesen neuen Zustand =-
vorübera-hende Schmerzen am Herzen hervorgerufen haben. Wahr-
scheinlicher ist mir aber, daß die Brustschmerzen gar nicht im Herzen,
sondern in der Brustwand saßen (umschriebener Muskelrheumati3mus)
und ich stimme darin mit Hrn. Nils L. überein, der im weiteren Ver-
lauf sagt: „Während der Sc<hwitbäder, die ich in der Zeit genommen,
habe ich nie das Brustdrücken gefühlt, was deutlich zeigt, daß es nicht
das Herz ist, welches leidet.“
Au3 dem Beobachtungsjournal ist zu entnehmen, 1) daß während
der Rachenblutung weder Puls noc< Temperatur etwas Ungewöhnliches
zeigte, 2) daß, während das Brustdrücken am stärksten war, Temperatur
und Puls gesteigert waren (deutliches Zeichen, daß die Erscheinung
kritischer Natur), 3) daß im Uebrigen die Temperatur sich immer zwi-
schen 37,2 und 37,4 bewegt, also ganz normal war, 4) daß das spe-
zifis<e Gewicht auch in dieser Periode sich gehoben hat und zwar von
952. auf 967,5, ao 411,.2/,! Jäger.