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hund, der sonst niemand etwas zu leid thut, wie wüthend auf ihn los
und wollte troß alles Rufen3 und Pfeifens meinerseits nicht von ihm ab-
lassen, Als es mir endlich gelungen war und ich nach der Ursache fragte,
lamentirte die Frau, daß es ihrem Mann mit allen Hunden so gehe und
beim weiteren Examiniren stellte sich heraus, daß er Hundefleisch esse.
M., Badbesiter.
Das Baden. Au3 dem Briefe eines in Griechenland lebenden Deutschen :
„Die Logik in ihren Aufsäten überzeugte mich derart, daß ich entschlossen
bin, im März, wo ich nach dem Süden zurükkehre, Zhr Wollregime nicht
nur zu adoptiren, sondern auch andern zu empfehlen. Interessant muß es
Ihnen sein zu vernehmen, daß die armen griechischen Bauern ganz in Wolle
gekleidet sind, auf Wollteppich und Wollklissen schlafen und beim Baden
die Kleider nicht ablegen“.
Eine Heisung. Herr B. aus Stuttgart befragte mich Mitte Dezember
wegen seines 13jährigen Knaben. Die Mutter desfelben sei an Sn:
sucht gestorben und der Knabe huste seit zwei Jahren fortwährend. Er
habe nicht blos verschiedene Stuttgarter Aerzte konsultirt, sondern auch in
Heidelberg und Tübingen sich Rath3 erholt, auch den Knaben im Sommer
mehrfach in auswärtige Kurorte gesendet, aber alles sei umsonst und jeßt
erkläre sein Stuttgarter Arzt, es bleibe nichts übrig, als den Knaben über
Winter nach Jtalien zu senden; ob ich glaube, daß dem am Ende das
Wollregime helfen könne. Auf mein Befragen, ob die Aerzte ein An-
gegriffensein der Lunge gefunden haben, wurde mir erwidert, daß alle die
Lunge für frei und die Sache für rein „nervö3“ erklären. Hier lag somit
erade wieder der in den zwei ersten Nummern dieses Blattes näher be-
EEE Fall vor, in welchem die Krankheit eigentlih nicht im Körper,
sondern in Kleid und Bett, beziehungsweise dessen Holzfasertheilen sißt und
versicherte deßhalb den Vater auf's bestimmteste, der Husten werde sofort
verschwinden , wenn der Bett- und Kleiverwechsel vorgenommen sei. So
geschah es denn auch. Der Fall macht in Stuttgart viel Aufsehen, weil
er in einem sehr bekannten Hause stattfand. Bei dieser Gelegenheit mache
ich darauf aufmerksam, daß mit dem Wort „nervö8“ gerade das ungeheure
Loch im Wissen unserer offiziellen Schulmedizin bezeichnet ist,- dessen Aus-
füllung mix gelang. In einem launigen Gedicht eines Arztes heißt es:
Und wenn der Arzt dann nichts mehr wees,
Erklärt die Sach' er für „nervö3“.
Hier ist die Ursache allemal (siehe oben die Notiz über Kopfweh) ein Ge-
stank und der siht, namentlich wenn alle Luftveränderungen nichts nüßen,
sicher im eigenen Ro>.
Den Strumpf betreffend bestätige ich den Uebergang des Anfertigungs-
rechts auf Herrn Entreß (siehe Annonce). Daß von jeßt an der Ober-
theil der Herrenso>en etwas kürzer gemacht wird, geschicht auf meine An-
ordnung, denn die Wade soll frei bleiben, der Strumpf nicht höher herauf-
gehen als der Schuh.
Correspondenz.
Hrn. EC. S., Regierungssekretär in S. Jhr Brief vom 4. Januar,
der mir wegen ungenügender Adressirung erst am 25. zukam , ist in der Haupt-
sache schon in Nr, 3 dieses Blattes beantwortet, wo ich auseinandersezte, warum
Wollregime und regelmäßiges Kalrwaschen und Douchen sich nicht vertragen.